1 Christus vor Pilatus. Tafclhild an dcr Frontseite des rcchien festen Hügels des Haupnlmrs der Pfarrkirchc zu St. 12m, in Leulsrhzn. Nach 1509. Ttmpera auf Lindcnhnlz. ws x 110011 x Christus mit a" Dornenkrone. Detail des Tafclbildes "Christus vor Pilatus" vom Hau mm der Pfarrkirchc zu St. jakobiu Lcutsclmuu (sich: Abb. ) Schon bei der ersten flüchtigen Besichtigung hinterlassen die Tafelbilder einen nachhaltigen Eindruck, der durch den Realismus der Zeich- nung und die Lebendigkeit der Farben bedingt ist. Ihre Zusammengehörigkeit mit den Haupt- werken der mitteldeutschen Frührenaissance- malerei ist offensichtlich. Die Beziehungen der Leutschauer Tafelbilder zu ihren Vorlagen hat die slowakische Kunst- forschung bereits in allen Einzelheiten der thematischen Gestaltung festgestellt. jülius Pastekall verglich die Bilder mit den Holz- schnitten jener Zeit und gelangte zur Fest- stellung, daß die Szene im Garten zu Gethse- mane ein seitenverkehrtes Spiegelbild von Cranachs Holzschnitt sei, die Geißelung, das Aufsetzen der Dornenkrone und die Ecce- Homo-Szene sind dagegen fast genaue Über- tragungen der Cranaclfschen Vorlagen in das Malerische, individualisiert nur durch die Architektur der Räume, durch die Gewandung der Gestalten und durch Einschaltung weiterer Personen oder Tiere (z. B. eines Hundes an Stelle des laufenden Knaben in Cranachs „Kreuztragung") in die Handlung. In der Darstellung der Szene Christus vor Pilatus übernahm der Leutschauer Maler Elemente aus zwei verschiedenen Cranach'schen Holz- schnitten, aber im Leidensweg Christi unter dem Kreuz wendete er sich von der Vorlage in mehreren, oft wesentlichen Details ab. Die Szene der Kreuzigung folgt nicht mehr Cranachs, sondern schäufeleinsKomposition 13, Wobei die rechts stehende Gruppe durch zwei Gestalten aus Cranachs „Kreuzigung" ergänzt wurde. Auch die Konzeption der Auferstehung ist nach Schäufelein und nicht nach Cranach verfaßt, doch an Stelle der schlafenden Wäch- ter bei Schäufelein treten auch hier zwei analoge Gestalten aus Cranachs „Krcuzigung" auf. ANMERKUNGEN 9 - 13 v Im Altar wurde in den vergangenen jahrhunderten an" rcstaurierr, zbu niemals auscinandergenommm. Dies konnte bei der Zerlegung du Altars im jahre 1953 mit aller Gewißhßit festgestellt werden. Siehe F. und V. Korrba: Levoösky oltär majslra Pavia. Bnrislav: 1955. W F. Knlrba: Konscrvacc lcvoäsköho oltäfc. Zprävy pamätkovö pööt, Jg. XIV. Nr. 4 Prnha 1954. 11 F. und V. Korrba in. Mzjstcr Pavol z Levoöe (Studien von I. Homolkn. P. Horväth. F. Kotrbz. V. Kotrba, ]. Paärcka und v. Tilkovsky). Brarislava 19m. I1 J. Puäwkn in: Mmjslcr Pnvul z Levoöc (Studien von J. H0- molka. P. Horvilll, F. Kmrba, v. Kotrha, J. Paütcka und v. Tilkovsky). u zi w 1961. I1 Speculum passluni Ein Hulvschniztzyklus von Hans Lconhard Schäufelein aus dem Jahre 1507.