wegen seiner geringen Qualität 1727 durch froger ersetzte Gemälde Plazers vorhanden war. Vor 1708 hatte man sicherlich daran gedacht, nicht nur ein Seitenaltarblatt, sondern xohl die gesamte fehlende Ausstattung ein- chließlich Hochaltar und Fresko in die Hände ies damals auf der Höhe seines Ruhmes wehenden Rottmayr zu legen. Bei dem be- tannten Geldmangel der Bauherren 26 und bei 1er möglichen Arbeitsüberlastung Trogers rann dieser Auftrag so lange liegengeblieben ein, bis 17Z7,'Z8 der junge Paul Troger nach len alten Programmen die ganze Ausstattung ieferte. So könnte der kleine Bozzetto als Entwurf für das Hochaltarblatt entstanden ein. Seine Datierung, die sich nach der Palette n das erste Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts egen läßt, stützt diese Vermutung des Be- timmungsortes. Ein weiterer unedierter Entwurf Rottmayrs, :in großformatiger Bozzetto (Öl auf Leinwand, 55,3 X 110 cm) stellt den Evangelisten Johannes ruf Patmos dar, während er das Kapitel 12 ler Geheimen Offenbarung schreibt (Abb. 14). -inks über ihm erscheint der Erzengel Michael llS Führer der himmlischen Heerscharen und türzt die Engel der Finsternis. Die kraftvoll ind breit angelegte Skizze ist der Teilcntwurf zines Kuppelfreskos. Sie tauchte 1964 im -ondoner Auktionshaus Christie auf und war m Katalog als Werk Daniel Grans geführt 17. Xbgesehen von den Unterschieden zu dem xekannten Bozzettostil Grans ist diese Zu- tchreibung auch hinsichtlich der Datierung wesentlich zu spät gegriffen. )ie Skizze zeigt deutlich den EinHuß der "ömischen Deckenmalerei des 17. Jahrhunderts, ror allem des Giovanni Battista Gaulli. In der Gestalt des sitzenden Johannes und seiner iellen Farbgebung sind hingegen schon nea- iolitanische Einflüsse gegeben. Unter den Jenezianern könnte man als Parallele an Sebastiano Ricci denken, wenn auch die {andschrift anders lautet. Riccis Schönbrunner Tresken haben nicht ohne Grund lange Zeit )IS zur Richtigstellung durch Klara Garas als Werke Rottmayrs gegolten 214. m Vergleich mit den vorher besprochenen Zozzetti möchten wir hier an eine frühere )eri0de Rottmayrs denken, die nach seiner Rückkehr aus Venedig 1687 als Frucht seiner talienjahre und als unmittelbare Wirkung des Qoth-Ateliers anzusehen ist und bis in die Mitte der neunziger Jahre dauert. Die Figuren wehen im Sinne der Tenehrasi des 17. Jahr- iunderts noch als voll modellierte Gestalten vor uns. Die Leuchtkraft der Farben hat noch iicht die plastischen Werte verdrängt. Das Zinnober des Mantels und das hellgrüne Kleid les Johannes geben einen wirkungsvollen Kontrast zur düsteren Vision des Engels- ;turzes. Die Festigkeit des Körperlichen und ler Komposition könnte den Gedanken nahe- egen, der Bozzetto sei noch ein Werk Carlo Loths. Vergleiche mit dem Tittmoninger 1 .111 17 14 J. M. llolmiayr. im Evangelist Johannes auf Patmoi". Fruskncnt- wurf. Chrisritü, London 17 J. M. Rnltmayr. Vmou des lil. Hu- htrlus, Bunt-m: fur ein Altarblatt. Privmhmrz, Munthen werden, daß der große Engelssturz sich in einem etwas weiter fortgeschrittenen Aus- führungsgrad befindet als der Tittmoninger Michael. Zum zweiten ergeben sich bei dem Vergleich der stützenden Leiber wesentliche Unterschiede aus der späteren Periode des Tittmoninger Bildes. Vergleichen wir den Engelssturz mit dem vom Meister 1695 signierten Gigantensturz im Ahnensaal des Schlosses Frain an der Thaya, dann wird die gleiche Hand offenbar (Abb. 15 und 16). In der Gestaltung der Körpermassen ist nicht nur das seit dem Höllensturz der Verdammten von Rubens vererbte Allgemeingut des Barock als Gemeinsamkeit sichtbar. In einer ebenso spontanen, durch die schnelle Malweise der Freskotechnik bedingten Darstellung sehen wir starke Übereinstimmung in der Plastik der gewaltigen Leiber, in der Bewegung bis in die Details der Gestik und Mimik. Auch zum Tittmoninger Michael bringt der intensive Detailvergleich Resultate in den Teufelsfratzen und in der Gestaltung der Drachenköpfe. Sie zeigen nicht nur in der lheiten des um... u" .. .1 Rottmayr. Sie finden sich auch in der folgenden Hubertusskizze. Der Engelssturz mit dem Evangelisten Jo- hannes kann daher wohl als frühes Werk zwischen 1687 und 1695 eingeordnet werden. Er kennzeichnet seine künstlerische Herkunft aus der Loth-Schule. In unmittelbarer Nähe dazu steht der Entwurf für ein Altarblatt mit der Darstellung der Hubertusvision (Öl auf Leinwand, 76 X 47,5 cm) (Abb. 17). Die Skizze tauchte zusammen mit einem Paar fertig ausgeführter, von Rottmayr signierter Grisaillen in Öl aus Münchener Privatbesitz auf. Sie wurde zuerst durch Gerhard Wloeckel als Werk Rottmayrs er- kanrit19. Bei diesem Entwurf sind die Farbwerte des großen Engelssturzes zu höchster Leucht- kraft gesteigert. Von dem nach oben blicken- den, vom Pferde abgestiegenen Heiligen zieht eine hellblaue Lichtbahn als Diagonale empor zu dem auf hohem Felsen stehenden Hirsch. Die Helligkeit der Palette läßt sich als Steige- rung aus dem Johannesbozzetto entwickeln und nähert sich auffallend dem Entwurf für Tinmnninn