der Dampfmaschinen war die Textilindustrie von der industriellen Revolution erfaßt wor- den. In Pottendorf wurde 1801 die erste große Maschinenspinnfabrik Österreichs zur Ver- arbeitung von Baumwolle errichtet, in Wien 1816 der erste jacquard-Webstuhl gebaut und damit die Massenproduktion gemusterter Ge- webe eingeleitet. Damals zählte die Textil- industrie zu den bedeutendsten Industrie- zweigen des Landes. Die von Napoleon 1806 verhängte Kontinen- talsperre löste die Entwicklung der Rüben- zuckerfabrikation als Ersatzstoffindustrie aus. Ludwig Fischer gründete 1810 in Zak in Böhmen die erste österreichische Rübenzucker- rafFinerie. Im Jahre 1821 kam Johann Nepomuk ReithoEer, der Begründer der österreichischen Gummiindustrie, nach Wien und verwendete hier den Kautschuk zur Erzeugung elastischer Gewebe. Die Sophicnbrücke, die QISIC Kettenbrücke i Im jahre um vollmdel. übtriplnnlc sie im v... tÄXICII Arnl dcr Donau. Das Bällwtlk um: zu a. 01111111 von Klldlilßikyä (mz-mo). du 211 4 CChniSChCü HOChSChHlC lange Jihft die „Land- H biükllnit" 1mm 10 32 Johann Josef Ritter von Prcclitl (177871854), Organisator der Wiener Technischen Hochschule und deren erster Direk- tor von 1815 bis 1849 Das älteste Gebäude der Wiener Technischen Hochschule. In diesem Palais. das in seinen wesentlichen Teilen nach der zweiten Turkenbclagerung von dem Hoütammerrat Johann Josef Rerhbcrger von Rechcron als Herrensitz errichtet wurde. in der Folge oftmals den Eigentümer wechselte und dabei unter anderen die Namen Waldstein. Starhemberg, Dictrichstein, Losy und PaliTy trug, fand am s. November 1815 die feierliche Eröffnung der Hochschule statt Der Vordertrakt des Gebäudes der Technischen Hochschule am Karlsplatz, errichtet 1816-1313. Mit der Planung und Ausführung des Baues waren befaßt der Oberarchitekt der niedcrbstcrreichischcn Zivilbaudireklion und Professor an der Akademie der bildenden Kunst: Andreas Fischer snwie der Direktor des Hofbaurates Josef Schcmerl Schnitt durch den mittleren Haupteingang des in Abb. 9 wiedergegebenen Gebäudes. Deutlich zu erkennen ist das Sogenannte Bohlendaeb mit den aus Holzbohleu gebildeten Bogentragem. Durch Konstruktionen dieser Art wurde seinerzeit die Entwicklung des lngenieurholzbaucs eingeleitet Die erste Papiermaschine der Donaumonarchie wurde 1826 in der Kaisermühle bei Prag auf- gestellt. Damit begann die Biittenmanufaktur, die Anfang des 19. Jahrhunderts rund 300 Er- zeugungsstätten im Lande hatte, an Bedeutung zu verlieren. Es trat „in den mechanischen sowohl als chemischen Operationen an die Stelle der bewußtlosen Empirie das durch die Wissenschaft geregelte Verfahren". Dem im vorigen angedeuteten, alle Zweige technischen Schaffens und Denkens erfassen- den Wandel mußte zwangsläulig durch die Errichtung von Institutionen entsprochen werden, an denen das technische Wissen durch systematische Forschung vermehrt und durch die Lehre weitergegeben wird. Zu den ältesten Einrichtungen dieser Art zählt nach der Ecole polytechnique in Paris (1795) und dem Prager Polytechnikum (l 806) das Polytechnische Insti- tut in Wien, die heutige Technische Hoch- schule, die auf Initiative Kaiser Franz I. ent- stand und unter der Leitung ihres Organi- sators Johann Josef Ritter von Prechtl (Abb. 7) eine rasche Aufwärtsentwicklung nahm.