17 Srhloß Hlubuki (Fruuenberg). Clltnl. Rtilltallc, freitragende Wendeltreppe auf an Galerie Srhloß Hradek im HHHICC Kralovt (Kuniggrätz), Treppen- hau: Frömmigkeit. Denkmäler der böhmischen Könige treffen wir neben den Obelisken Georgs von Frundsberg und Prinz Eugens Wie dem Altar Willianm Shakespeares; die Grabtumba Karls IV. und die Denksiiule Georgs von Podiebrad stehen hier unweit des Grabmals Maria Theresias, des Felsen- grabes Josefs II. und der Urnentumba des Siegers von Leipzig. Der Dresdner l-lofbilrle hauer F. Pettrich schuf auf der obersten, durch ein gotisches Portal zugänglichen Ter- rasse eine (iedenkstätte der drei Kaiser der Befreiungskriege; ein neugutischer kapellen- artiger Stockwerksbau aus dem Jahre 1826 enthält hier im Obergeschoß einen mit goti- sierenden Wandmalereien geschmückten Salon, dessen illusionäres Netzgewölbe die Porträt- medaillons der böhmischen Könige von Vratislav I. bis Josef II. und Franz I. wie auch legendärer Heldengestalten der böhmir schen Vergangenheit trägt. Eine Abbildung der romantischen Franzensburg in Laxenbtirg gibt hier Zeugnis vom Ansehen, welches dieses merkwürdige friihromantische, Wahrheit und Schein vermischende Museum zur Zeit seiner Entstehung auch in Böhmen genoß. Auch bei der Kürze des uns hier zur Verfügung stehenden Raumes können wir bei unscrcr Betrachtung an einer anderen patriotischen Gedenkstätte Böhmens nicht ohne Erwähnung vorübergehen: der Ruhmeshalle f Slavin zu Tupadly (Tupadl) bei Melnik. Antonin Veith (der Besitzer der Herrschaft LibechovfLiboch), ein glühender Patriot und Freund F. Palackyis, P. Safai-iks und V. Hankas, gründete hier 1840, sicherlich nicht ohne Kenntnis der Walhalla, einen pseudoromanischen Zentral- bau, dessen Nischen 24 Bronzestatuen von Gestalten aus der Vergangenheit Böhmens nach der Wahl F. Palackfs aufnehmen sollten. Acht monumentale Statuen dieses Programms fanden Verwirklichung durch I.. v. Schwan- thaler und wurden, als das Projekt 'I'orso blieb, im Pantheon des Nationalmuseums zu Prag aufgestellt. Gleichzeitig entstand auf derselben Herrschaft im Walde bei Libl-chov (Liboch) auf Anregung M. F. Klacels (180811882), eines Freundes R. Eitelbergers, des ersten Direktors des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, in einer Höhle der dortigen Sandsteinfelsen, der „Klacelka", ein Reliefzyklus von Szenen aus (ioethes Reinecke Fuchs, daneben auch eine monumentale Dar- stellung der mythischen, im Berge Blanik schlafenden Ritter, zugleich mit den Gestalten der großen hussitischen Heerführer, ein Ju- gendwerk Vaclav Levi's (182071870). Die überall sich regendc Begeisterung für die mittelalterliche Vergangenheit blieb jedoch keineswegs auf derartige romantische Kund- gebungen vaterländischen Geistes beschränkt; auch in der Wohnkultur und Baukunst zeigen sich bald ähnliche Bestrebungen, zunächst allerdings meist begrenzt auf gebildete feudale Kreise. Schon die „Spazierfahrten in die In Böhmen war das erste anspruch bauliche Unternehmen dieser Art der des aI1wzrllurrggräflichezz l Jrxrlranm im lichen Tiergarten zu Prag-Bubenec Oberstburggrafen Johann Rudolf Graf tek, den uns bereits bekannten Besii Herrschaft Veltrusy. Das spätgotischi Kaiser Rudolf Il. als Loggienbau umg Lustschloß erhielt nach 1804 sein ncug Aussehen nach den Plänen des Profes ständischen polytechnischen Instituts Fischer (17687 1828), eines Architekm cher ebenso wie sein Mitarbeiter Joendl bei seinen übrigen Bauten s Vertreter eines akademisch-trockenen zismus erscheint. Während eines Nienschenalters behaupten sich allerd den großen Schloßbatiten des erste hunrlertdrittels in Böhmen und Mähn die Stilforrnen des Klassizismus, wi bei dem Bau des Schlosses Kacina (l 802 errichtet nach Plänen Chr. F. Schuric der Errichtung des Schlosses Nove (Gratzen) nach Entwurf li. v. XVers (1801 1810) oder bei den zahlreichen sern, die von dem riihrigen Wiener tekten Heinrich Koch (l78li1861) bi zweite Hälfte des Jahrhunderts cn werden. Erst mit Beginn der (lreißiger Jahre der Gedanke der Wiederbelebung d. schen Kunst bei baulichen Unterneh größerer Art festen Fuß fassen, gleic sich um eine puristische Erneuerur Denkmäler oder um „stilgerechte" Ne handelte. Die Initiative blieb weiterhir Händen der großen Auftraggeber aus des Hochadels und der Kirche, wahr Bürgertum noch lange seinen Lebensa im Biedermeier fand. Entsprechend x dingungen des österreichischen Vorr auch für die böhmischen Länder, be für Mähren, auch die Baukunst eng Wiens gebunden; zahlreiche Werke Stilrichtungen jener Jahrzehnte entstel unter unmittelbarer Mitwirkung von Künstlern. So wurde 1836 unter dem O Erzbischof Ferdinand Grafen Cho1 histurisierenrle Erneuerung der gotiscl Mauritz-Kollegiats-Kirche in Kr0:11r-'r'1'z' sier) durch den Hofarchitekten und metzen Franz Jäger aus Wien (1788- einen Nachfahren der Thannheimer baumeister und begeisterten Kunsts: begonnen. Gemeinsam mit diesem künstler im altteutschcn Style" wirkt bei der neugotischen Ausstattung die Maler Leopold Kupelwieser und Anto mit. In Böhmen wurde zu gleichr (183871843) die spätgtztische, von tini-Aichl barock umgebaute Schloßki Rychnov njKn. (Reichenau) durch d bischöflichen Architekten F. Pavicek (1 1861) durchgreifend regotisiert, undin (Turnau) in Nordböhmen entstand se