abmachung betreiben sollte, in Zusammen- hang zu bringen ist, cla sich unter den österreichischen Bevollmächtigten auch ein ungenannter Maler befand, der ein Bildnis der Prinzessin anfertigen sollte 15. Die Kopien des Herrscherpaares im Kunst- histurischen Museum 7.u Wien dürften sich durch Bcrcichcrungcn und Variationen vom Original weiter distanzieren als die Linzer Repliken. Sie entsprechen jenem Bildschema, dessen Aufbau und Kom- position offensichtlich Kaiser Maximilian I. für seine und seiner Familie Bildnisse festgelegt hatte M. 14 Literarisch läßt sich die Erscheinung Fried- richs in dieser Zeit, da nach dem Weggange des Enea der Hof seine Bedeutung als geistiges Zentrum verloren hattel7, abge- sehen von einem einzigen kurzen Bericht nicht belegen. Als Friedrich aus bisher nicht endgültig feststellbaren Beweggründen im Jahre 1468 ein zweites Mal nach Rom zog, umriß ein Chronist aus Perugia das Äußere des Kaisers, den er anläßlich dessen dreitägigen Aufenthaltes in der Stadt gesehen hatte, mit den Worten: „. . . et era un belPuomo, bianco di eta di 60 anni"13. Daß Friedrich damals wesentlich älter aus- sah als auf dem idealisierenden „Staats- porträt", belegt eine kurz nach dem Tafel- biid entstandene Medaille des Bertoldo di Giovanni (Abb. 10), die im Proßl die ausladende Kontur eines alten Mannes zeigt. Die in den Jugendbildnissen erst erahnbaren charakteristischen Züge Fried- richs treten nun gereift unti ausgeprägt zutage. Das eigentliche Altersbildnis Friedrichs, das Original muß zwischen 1470 und 1480 entstanden sein, ist in einer erstaunlich großen Anzahl von Kopien, vornehmlich aus der Regierungszeit Maximilians, er- halten. Den Typus überliefern zunächst eine Reihe von Gedächtnismünzen, die wahrscheinlich nach einer sehr bekannten und verbreiteten Vorlage anläßlich der Überführung der Gebeine Kaiser Friedrichs in den Wiener 11 Meister du HabSburgüf, Aiibemiig der Könige. 1 HKHZ, 97x59 cm. Um 1500. ÜSICIICÄCIIÄSChC x im Uhlelßn BCIVCIÄCTC. wii-ii 14 Meister von Frallkfllfl. Anbctuixg ai-i Könige. 1 um, 100x72 Cln. mm 15m. Staarsgalcric SH (Ausschnitt mit Kopf Frirdlirhs m.) ANMERKUNGEN 11-18 I! Die lünf Vokale sind nicht als die Devise Kaiscr Friedrichs anzusprechen, sondern zls ein persönlichn Zcichtn. das unter anderem als Eigenlumszeichm gebraucht wurde. Vgl. Alphom Lhorsky. AEIOV, Die „Devisß" Kaiser Friedrichs 111., Miög 5B, Graz 1950. S. 17011". H Vgl. Katalog der Bur kmair-Ausrcllung, Augsburg 19:1. Nr. 15. snwie Ernst uchner. Das deutsche Bildnis de! Spätgoiik und dcr frühen Dürcrzrf . Berlin 1953. S. 115. ßAlphons Lhmsky. Manuskript .- 21 lkonogrz hie der Habshurgex m, Maximilian 1. - Eine eingehen e Untcr- suchung der lkonogaphic Eleonore: und du Frage, ob das im Besitz: des Earl ufSlanho c befindliche Bild Kaiserin als das gesuchte Origina angcschcn Werder ist von der Verfmerin in Ar i: genommen. 15 Vgl. Ludwig linldasi. Die Bildnis: Kaiser Maximil ]b. d. kuusth. Sammlungen. Hd. XXXI, Wien S. 270i, sowie Heinz Mzckowirz. Der Malcr Hai Schwaz. Schlcm-Schriflen 193. Innsbruck 196D. E I7 Brigitte Hallcr. a . 0.. S. 43. I! Diario dclle cose d: Pcrugia da! 9 gcnnain 1423 a! 16 1491 compposm a; Antonio d'Andrca pvr Angk Veghi di ort: sanwmgioln. Peru "n m. 1:1. uß Ariodante Fabreni. (Tronathc de Ia (Tina di P Vol. ll (139371561). Torino 1388, S. 44.