winder des Expressionismus und gilt als Haupt- vertreter der ..Neuen Sachlichkeit" in der Malerei. Und Franz Wiegele schließlich, Ende 1916 im Austauschweg aus französischer Kriegsgefangen- schaft entlassen, wirkte bis 1925 in der Schweiz. wo er sich der Förderung durch den unlängst verstorbenen großen Sammler Dr. Oscar Reinhart- Winterthur erfreute. Und nun zu den Künstlern, die Österreich durch zeitgeschichtliche Ereignisse, zum Teil aber auch durch freiwillige Abwanderung für immer an die Welt verlor: Sebastian lsepp mußte Österreich 1938 verlassen und wirkte bis zu seinem Tode 1954 als Gemülderestaurator an der National Gallery in London. Kakoschka kehrte Österreich zur Zeit des Stöndestaates 1934 den Rücken, lebte bis 1938 in Prag und floh dann nach England, wo er sich nach bitteren Anfangsjahren endgültig zu jenem Wellruhmemporrang.derihm heuteallgemein und uneingeschränkt zuteil wird. Er, der Weltbürger und Österreicher, war geistiger Mittelpunkt der Ausstellung: sie wollte in zumindest symbolischer Form das Unrecht gutmachen, das ihm in seiner Heimat mehrfach zuteil wurde. Kokoschka ist seit 1953 in der Schweiz ansässig, lehrte aber bis 1963 allsommerlich an der von ihm begründeten ..Schule des Sehens" auf der Feste Hohensalzburg in dem edlen Bestreben. Glaube und Liebe zur sichtbaren Welt in der jungen Generation zu erhalten und zu wecken. Wilhelm Viktor Krausz, angesehener Partrülist der Wiener Prominenz. emigrierte 1938 in die Vereinigten Staaten und starb 1959 in Baden bei Wien während eines Kuraufenthaltes. Georg Merkel lebt und schafft seit 1938 in Frankreich: Oppenheimer mußte 1939 Berlin verlassen und nach New York auswandern. Edmund Pick' Morino kehrte 1938 in sein Geburtsland Ungarn zurück. um letzte Lebenslage in Belgien zu ver- bringen, wo er 1958 starb. Wilhelm Thöny zog 1931 nach Frankreich. ging 1938 nach New York und mußte knapp vor seinem Tod den Untergang eines Großteils seines Lebenswerkes bei einem Logerhausbrand erleben. Viktor Tischler schließ- lich, der letzte in unserer alphabetischen Liste, weilte während des zweiten Weltkrieges in den Ver- einigten Staaten und verbrachte den Rest seines Lebens in Südfrankreich. Während Kunst und Künstler Österreichs mit dem, was wir heute als „westliche Welt" bezeichnen, innig verbunden waren, hat das westliche Ausland durch direkte Zuwanderung von Künstlern nach Österreich nur minimal auf das Schaffen in unserer Heimat eingewirkt; wohl sind Schiele und Zülow "reichsdeutscher" Abstammung. doch nur Matthias May kam unmittelbar aus Deutschland nach Linz, wa er eine kurzlebige. aber wichtige Malschule begründete. Zu den wenigen ..Zugereisten" zählt auch Ludwig Heinrich Jungnickel. Österreich hat der Welt also wesentlich mehr gegeben als es nahm, aufdem Gebiete der bildenden Kunstebenso wie auf vielen anderen Sparten des geistigen Schaffens. Aber die Künstler Österreichs orientierten sich nicht nur durch Studien- und Arbeitsaufenthalte im Ausland. sie hatten auch Gelegenheit. in der Heimat selbst - vorwiegend in Wien - die l entwicklung außerhalb der Grenzen Öster kennenzulernen. Die Künstlervereinigungeni reichs waren unbeschadet ihrer mehr oder n radikalen oder konservativen Gesinnung sie müht. den Stimmen aus dem Ausland entsprc des Gehörzu verschaffen, jaselbst aasalstrcdi iistisch und reaktionör verschriene Wiener lerhaus wirkte in den neunziger Jahren des V( Jahrhunderts wegbereilend. Schon bei der 3. internationalen Kunstausst 1894 wurde der Maler Max Liebermann rr Großen goldenen Staatsmedaille geehrt; 18 hielt Auguste Rodin die gleiche Auszeic zuerkannt. und im gleichen Jahr wurde 7 höre und staune! 7 Claude Monet die Stufe dieser Medaille verliehen. Dem Wirken der Wiener Secession und vor der Tätigkeit von Carl Moll ist es ohne Zwe verdanken, daß zu Anfang des neuen Jahrhu auch staatliche Stellen der ..modernen" Kur damals ihr Augenmerk zuwandten. So wurd Claude Monets Gemälde "Der Koch" vo eben gegründeten Modernen Galerie cinge im gleichen Jahr gelangte dieses Institut i Besitz von van Goghs Spatwerk „Die Eber AuversesureOise". 1912 widmete Karl Reinir dem Institut ein Pastell von Degas. .,Felsenl 1916 fanden Iwei Gemälde von Edvard l den Weg in die junge Sammlung. Einen punkt der Erwerbstätigkeit bedeutete der ß eines Aquarells von Cezanne. ..Stillebe Äpfeln", im Katastrophenjahr 1918. Als di