märchenhaft blühende, erregt schäu- de Kolorit wetteifert also ständig mit Sach- und Handlungsgehalt der Szenen. ntmaterialisiert sie sozusagen und be- t, daß sie den Charakter einer Fabel- annehmen, die aus einer strahlenden, h Licht und Atmosphäre potenzierteir materie gewoben zu sein scheint, einer ', die trotz ihrer illusionistischen Ver- nwärtigung etwas Flüchtiges, märchen- Unwirkliches in sich birgt. Der grund- ide Widerspruch des barocken Illu- smus (Illusion-Fiktion) ist in Maul- uchs Fresko wohl auf eine sehr heraus- zrnde Art zur Geltung gebracht. rönnte also der Anschein entstehen, der junge Maler, in dessen Hände der mof eine politisch gewichtige Aufgabe gt hatte, das ihm auferlegte Thema Lich eigenwillig behandelte und es als en Vorwand zu eigenmächtiger Ent- ng der koloristischen Mittel, zur zng der eigenen koloristischen Leiden- :'t benützt hat. Und trotzdem kann man n sagen, daß er dadurch seiner Aufgabe zu geworden wäre, wenigstens nicht dem Maßstab der damaligen Zeit, der lingenden Epoche der Aristokratie. nern wir uns in diesem Zusammenhang in charakteristisches Erlebnis j. W. 521, des großen Zeugen dieser Über- szeit zweier Epochen. In „Dichtung Wahrheit" erzählt er von der Ankunft e-Antoinettes in Straßburg. Zur Be- ung der jungen Erzherzogin, die als t Ludwigs XVI. nach Frankreich reiste, le in Straßburg ein prachtvolles, mit wichen und Gobelins ausgeschmücktes errichtet. Die Teppiche des Haupt- ; schilderten die Geschichte von 2a, jason und Kreusa, nach Goethes :ht die „gräßlichste Hochzeit, die richt jemals vollzogen worden". Nach- sie der junge Dichter gesehen hatte, ie er fast fassungslos darüber, wie es ich war, daß man keine Rücksicht as Motiv der Szenen genommen hatte, en Dekor des Festsaales bildeten, den rönigliche Braut zu passieren hatte. eblich versicherten ihm seine Freunde, kaum jemand die Bedeutung der nldeten Szenen wahrnehmen und ihrem : nachgehen werde. dor Hetzeri sieht die erwähnte Epi- aus Goethes Jugend mit Recht als kteristischen Ausdruck einer Begeg- der alten und der neuen Zeit. Der : Goethe, ein Angehöriger der neuen, udal orientierten aufklalrerisch-klassi- :hen Generation, konnte gegenüber iujetseite der Kunst nicht so gleich- ; sein wie das damals ausklingende :kzeitalter, das kein großes Verständnis hatte, war ein Bildwerk darstellt, las an der bildenden Kunst in erster Linie ihre sinnliche Wirkung einschätzte. Der Verfechter neuer Ansichten konnte schwerlich die Tatsache begreifen, daß der reinen Dekoration, der pomphaften Ent- faltung einer feierlichen Stimmung zwar der „Inhalt" fehlt, daß sie aber dafür etwas anderes besitzt, nämlich einen eigenartigen, spezifischen Zauber und eine ebenso eigen- artige Lebendigkeit. Er konnte nicht mehr begreifen, welches Vergnügen die Kunst als dekoratives Spiel von Farben und For- men der aristokratischen Gesellschaft bot. Das Formenspiel in der Barock- und Rokokokunst des 18. Jahrhunderts war wirklich mit dem Lebensstil der damaligen Aristokratie innerlich verwandt. Freilich konnte ihr Zeremoniell und ein gewisser Formalismus ihrer Lebensweise vom auf- kommenden Bürgertum nicht akzeptiert werden, für das an Stelle des Sensualismus die inhaltliche Ausgeprägtheit kennzeich- nend ist, und dem entsprach auch seine Forderung nach einer neuen gesellschaft- lichen Funktion der Kunst. Ein Werk, das eine derart zugespitzte Spannung zwischen mitteilender und rein künstlerischer Seite beinhaltet, wie es auf dem Fresko in Kremsier der Fall ist, war in den Intentionen des aufkommenden Klassizismus überhaupt nicht mehr möglich. Nur in der Zeit des ausgehenden Baroeks konnte der Fall ein- treten, daß eine autonome Kunstform dermaßen mit der Grundidee wetteifern konnte, die dem Auftraggeber vorge- schwebt war, wie im Fresko von Kremsier. In diesem großen Werk des erlöschenden barock-feudalen Zeitalters kämpfte die Form n1it der Idee dermaßen, daß sie die letztere eigentlich überschattete. Denni war der Auftraggeber, der feine Km kenner Bischof Leopold Graf Egkh, Maulhertschs Werk höchst zufrieden. K nach Beendigung der malerischen A schmückung des Lehenssaales schloß nämlich einen weiteren Kontrakt mit c Künstler, den Vertrag über die Ausrnali des geräumigsten Saales der bischöflici Residenz, des sogenannten Großen Saa Die Realisation dieses Vorhabens ist jedi wegen des jähen Ablebens des Bisch nicht erfolgt. ]Il. Das besondere Verhältnis zwischen Form und dem Inhalt von Maulberts Fresko hatte also auch seine historisi Begründung. Versuchen wir diese his rische Bedingtheit durch eine Charakteri: des Bildlichtes zu Ende zu zeichnen. der Einführung wurde bereits erwähnt, r es sich um farbiges Licht handelt, d: wurden vor allem die spezifischen Eig schaften seiner Farbkomponente verfo] Nun heißt es vor allem seinen Lichtaspt zu behandeln. Das Licht durchtränkt im Kremsie Fresko restlos die ganze Gemäldefläc Es ist sogar in den Schatten mitenthalt die im Vergleich mit dem 17. Jahrhund ihre Undurchdringlichkeit eingebüßt ben. Besonders zwingend läßt sich Inältration des Lichts in den mäl beschatteten Stellen feststellen, die gleii sam durchleuchtet erscheinen, so daß 1 BegriE „Helldunkel" hier tatsächlich a.n_.