Km Stark. Heusiudcl es x 43,5 cm Karl Smrk, armen rnil Vnsn w einem Ruucvvm 1964 Gouache, SSX-ßßßcm Sammlung m. m lcopoTd Kurlilarkßchnxütxlumun,1965 Gouacheßßj x es Sammlung Chrwshun M Nehchoy Karl Slark, Fruuenclkü, 1960 ßouache. 651x435 Sqmmhmg Dr. RudoN Leopold rml Siagor, was. Gouc Ein Künstler, der wie Stark in seinen Bildern von Landschaften, von Blumen und Menschen nicht mehr die Oberflüchenerscheinungen wiedergibt, sondern allein die den Bildraum füllenden Farb- werte. dem bedeutet der durch ,.Trübe" und Dun- kelheit aus dem Licht entstandene farbige Abglanz der irdischen Wirklichkeit alles. Dieser im irdi- schen Reatitütsraum vor sich gehende immer- wührende Prozeß einer farbigen Wirklichkeit. der seinen Niederschlag in den Farbstimmungen der verschiedenen Tages- und Jahreszeiten Findet und seine höchste Intensität im farbigen Blütenglanz der Blumen erreicht, wird von Stark in einem parallel verlaufenden subjektiven Gestaltungs- prozeß zu einer identischen Bildwirklichkeit ver- dichtet. Da er die Sensibilität, Anpassungs- und Verwandlungsfühigkeit der wüsserigen Farb- substanzen nicht willentlich beeinflußt, sondern sie ausschließlich zum Echo seines Inneren auf den Anruf der Natur macht, humanisiert, objekti- viert. vergeistigt er diese, bringt sie aber gleich- zeitig wieder in die sinnliche Wirklichkeit des Bildes zurück. Solche Schöpfungen werden im strengen Sinne "malerisch" bezeichnet, ihre Intensität im Fachjargon als "expressionistisch" und ihre Technik als "impressionistisch" charak- lerisiert. Für Karl Starks Bilder erscheinen uns jedoch diese Begriffe eine zu kleine und abgegrif- fene Münze zu sein. Ihre farbige Bestimmtheit ist nicht eine erlittene expressionistische Emotion 40 nach impressionistischer Manier. sondern die da- von befreite Konfrontation komplizierter und für Sinneseindrücke ungemein sensibler Aufnahme- organe mit einem wesentlichen Wirklichkeitsträger und seiner "sinnlich-sittlichen" Macht: mit der Welt der Farben. Auf eine solche dialogische Weise zustandegekom- mene Bilder. das heißt Farbwirklichkeiten. strahlen nicht nur eine sinnlich-profane Wirkung aus, sondern beziehen aus dem geistigen Bereich des Numinosen. zu dem sie vordringen. jene Bedeu- tungen, welche die Menschen der FrÜh- und Vorl zeit dem Lichte und dessen „Taten und Leiden", den Farben, zuerkannt und mit den Begrifien„ab- wehrend, segenspendend und reinigend" zu be- stimmen versuchten. Solche Arbeiten vermögen den immer gültigen Anspruch Paul Cezannes. unab- hängig von Format, Technik und Thematik, auch in unserer Gegenwart zu erfüllen. Sie sind "voll von Größe", und dem flüchtigen Erscheinungsbild der Natur kommt durch das Einbeziehen sach- licher Faktoren eine über Expressionismus und Impressionismus hinausreichende Seinserfahrung zu. Diese ist letztlich eine ,.kopernikanische" Wendung, welche die Farbe in allen ihren Dimen- sionen erfaßt, von der Oberflöchen- bis zur Tiefenerscheinung und zum lebendigen und dyna- mischen Zentrum eines künstlerischen Schaffens macht, vor dessen Ergebnissen die Frage, ob modern oder nicht, ohne Bedeutung ist.