worden war und als Geschenk des XViener Dom- kapitels in die kaiserliche Sammlung kam-l). Be- sonders kostbare Geschenke waren einige große Steinsarkophage, die in jeder Hinsicht eine Zierde der Wiener Sammlung darstellen (Sarkophag der Königsgemahlin Chedeb-Neith-iret-luinet, Ge- schenk v. Rosetti 18144); Sarkophag des Anhur- nacht, Geschenk P. Jussuf 1821; Sarkophag des Padepep, Geschenk v. I.aurin 1847; Sarkophag des Nes-schu-tefnut, Geschenk v. l.aurin 1853). Unter den vielen wertvollen Geschenken, die im Verlauf der Zeit gemacht wurden, sei nur noch der vollständige Satz von Eingcweidckrügen für die Prinzessin Tjes-Bastet-peret erwähnt, der dem österreichischen Konsul in Ägypten Franz Champion 1854 zu verdanken ist5). Von großem Wert waren auch verschiedene Er- werbungen, die der Kustos des Wiener Antiken- kabinetts, Dr. Ernst v. Bergmann, anläßlich seiner Ägyptenreise 1877[1878 für die Wiener Sammlung tätigte. Besonderes Interesse dürfen dabei 7 Köpfe von Kriegsgefangenendarstellungen aus einem Tem- pel Ramses' lll. beansprucltcnb). Einen umfangreichen Zuwachs bedeutete der Er- werb der ägyptischen Sammlungen aus dem Nach- laß des Kaisers Maximilian von Mexiko. Schon als Erzherzog hatte Maximilian ägyptische Alter- tümer gesammelt und sie in seincm Schloß Miramare unter Obhut seines ägyptologischen Ratgebers, Dr. Reinisch, aufgestellt. Neben seiner ersten haupt- sächlich 1855 entstandenen Sammlung hatte er 1866 noch eine zweite angelegt, die er einem neu zu gründenden Museum in Mexiko widmen wollte. Nach dem tragischen Ende des Kaisers 1867 wurden diese beiden Sammlungen aus seiner Hinterlassen- schaft für die Wiener Sammlung erworben und kamen 1883 dorthin. Unter den rund ZOOO Objekten befanden sich Gegenstände von höchstem Wert, z. B. die berühmte Statue des Sprechers von Theben, Sebek-em-sauf, der Kopf Sesostris' lll. aus grünem Stein und der wundervolle Torso der Statue einer Göttin oder Königin, um nur einige zu nennen7). Als Achillesferse der Wiener Sammlung mußte lange Zeit hindurch das „Alte Reich" angesehen werden, jene Zeit altägyptischer Geschichte, die als die erste Hochblüte des Pharaonenlandes in künstlerischer und kultureller Hinsicht anzusehen ist. Aus jener Zeit, in der z. B. die größten und berühmtesten Pyramiden Ägyptens entstanden sind, also aus dem 3. Jahrtausend v. Chr., besaß die Wiener Sammlung nur einige Wenige und noch dazu, von wenigen Aus- nahmen abgesehen, nicht eben sehr bedeutende Stücke. Um diesem Übelstand abzuhelfen, bewarb sich die Wiener Akademie der Wissenschaften einige jahre vor dem ersten Weltkrieg w um Grabungskonzessinnen in Ägypten und betraute Professor Dr. Hermann Junker mit ihrer Durch- führung. Die Ausgrabungen Junkers haben f von 1909 bis 1938, unterbrochen durch den ersten Weltkrieg - reiche Ergebnisse gezeitigt. Vor allem durch seine Funde auf den riesigen Friedhöfen des „Alten Reichs" bei den Pyramiden von Gisa hat Junker der Ägyptologie unschätzbare: Material geliefert. Ein Großteil dieser Funde 7 leider nicht H Würfclhockcr des königlichen Sohnes Namzrur. 7 Dunklcr Granit, H. 77 m1. 7 22. Dynastie. llm 900 v. Cllr. (Kunsthist. Mus., Ägypl. Sammlung, lnvX-Nr. 5791. - Erslvcrößenllichung im Bild). Vgl. Ausstellungskalalog Wien Nr. 140 9 Slaluczlc des Goncs Osiris. 4 Gold. H. 7 (m. 49.19 g. 7 I. jahr- mlsend v. (Ihr. (Kunslhist. Mus., "Ägypi. Sammlung. lnv.-Nr. 5107. Eßtvcrölfcnllichung). Vgl. Aul- slcllilngskaralog Wim Nr. 16.1 10 Harpokratcs (Horns als Kind, mir jugclldlocke und Finger am Mund). 7 Bronze. H. 8.5 cm 7 1. jahrlauxcnd v. Cllr. (Snitellzcn?) (Kullsthisr. Mus" llnx-Nr. 6624. 7 EKSIVCYÖECIIXllCIIUHg iln Bild). Vcr- glcichc Allsstellungskalalog Wien Nr. 150 11 Amulclt in Form drs heiligen Auges (UCljIK). - Blauc Fayencc. L. 3,2 (m. 7 1. Jahrtausend V.Cllr. (KunslhiSl. Mus" Ägypl. Samm- hing, lnv.-Nr. 4535. - Elstvcr- ümmlllcllung). Vgl. Ausilcllungs- kaulog ' l Nr. 160 I2 Amlllrlr in Form eines Papyrus- ZUplCrS. - Blaue Fayencc. l.. an cm. v 1. Jahrhustnd v. Chr. (Külßllllsl. Mlls.. Ägypr. SMD!!!- lng. Illv.-Nr. 1911. 7 Erstver- ilfrüllilirillllllg). Vgl. Ausstellungs- kilalnl: Wim Nr. 161 13 Änlllltl! in Form des sog. 133m- Pfvilvrs (Sinnbild flir Daucr). 7 Blauc Fayencc. L. 12,6 cm. 1. jallrmusclid v. Chr. (Kllnslhixt. Mus" Ägypl. Sammlung. 1m.- N1. 571a. .7 eruvclörrenlllcllllllg). Vgl. Ausstcllungskzralog Wien Nr. 159