I) alles! 7 ist nach Wien gekommen und hat die Wiener Sammlung außerordentlich bereichert! Unter anderem wären hier z. B. die Kultkammer aus der Mastaba des Prinzen Kaninisut zu nennen, die komplett im Saal VI A des Kunsthistorischen Mu- seums aus den Originalsteinen wieder aufgebaut worden ist, ferner der sogenannte „Porträt- oder Reservekopf" aus weißem Kalkstein von geradezu einmaliger Schönheit und rund 20(l) Statuen in meist ausgezeichnetem Erhaltungszustand. Dank der Erfolge dieser Grabungen ist heute die Epoche des „Alten Reichs" im Wiener Kunsthistorischen Museum nicht nur zahlreich, sondern auch in bester Qualität vertreten 8). Schließlich sei auch noch eine Erwerbung erwähnt, die zwar zahlenmäßig relativ klein war, aber was die Qualität anlangt eine sehr wesentliche Berei- cherung bedeutete. Das war die nach dem ersten VUeltkrieg erfolgte Übernahme der „Estensischen" Sammlung, in der sich Denkmäler von höchstem Kunstwert befanden. Hier sei nur die Statue eines Löwen, der ein Rind reißt, genannt oder die große H 10 Statue des Königs Haremhab, die ihn mit Gott Horus zusammen sitzend zeigt9). In ihrer vielfältigen Zusammensetzung bietet die Wiener Ägyptische Sammlung dem Betrachter die Möglichkeit, aus allen Epochen ägyptischer Ge- schichte Denkmäler erster Güte kennen zu lernen. Eine einzige Ausnahme bildet nur die sogenannte Amarna-Zeit, die Epoche des Ketzerkönigs Ech- naton, aus der in Wien nur ganz wenige und zumeist noch dazu nur bruchstückhafte Objekte vorhanden sind. Dieser Umstand ist für alle Kunstfreunde ein gewichtiger Grund mehr, die jetzt im Künstlerhaus gezeigte Ausstellung unbedingt zu besuchen, da dort einige ganz kostbare Denkmäler jener Zeit aus ägyptischem Besitz gezeigt werden. So ist z. B. der Eingeweidekrug mit dem in Form eines Frauen- kopfes gestalteten Deckel von einer Schönheit, der ein außergewöhnliches Prädikat zukommt! Solcherart ist in der oben, wenn auch nur schlag- lichtartig geschilderten Weise, durch Ankäufe, Schenkungen und eigene Ausgrabungen die Ägyp- tische Sammlung in Wien entstanden. Sie umfaßt 12 13