UNBEKANNTE GRAZER MALER Xeit den Tagen Wilhelm Tbärgu in Graz eine der Haebburgen denen, war rnan a1; „rnaderne Kunxt" be- zeichnet. In diexern Kinne war und ixl Graz eine Xtadt, deren leünxtlerisebe: Schafen xlel: exiremen und gn- rneixt wen Intellekt belllmmierl Lämngen {ndrängh Da: Sebafen der Mitglieder de; weit über die Gren{en Örterreirb: binan: bekannt geumrdenen „Forum: Madtpark" ixt für die unmiiielbare Gegenwari 9m- ptomatirrb, ebenm wie etwa die Kunel Derlerar, Hailegba: nder Frnbmanrl: leigllieb nur vom geixligen Hinlergmnd der Sladt Graz lrer uerxlanden werden kann. Xelbxtlxeretändlieb gib! er aber aueb in Graz Kiinxller und Xträrnungen, die jenxeilr der nbernläbnterx Ten- den{en xteben, Jelbnuerxländlicb in e: aber aueb, daß gerade jene Maler, deren geixiiger Standorl jenreil: der Bereirlze de: uberwällnterl Radikalixrnu: liegl, unbekannter geblieben xiud alJ die Meixler der Amul- garde. Mii zwei Beilralgen über Jolebe Kiinrtler will unrere Zeiixrbrift verrueben, aueb den „L7nierrirörnungen" der Grager Malerei gererbl zu werden. In Rudolf .S'p0bn ein Mann, der aigf der Hübe de: Leben: rlebl, m bai Dina Larnt ibren leünxllerixeben Weg erJt vor wenigen jabren begonnen. Franz Felfer DER MALER UND ZEICHNER RUDOLF SPOHN 34 Für den Kunstschriftsteller ist die moderne Kunst ein wahres Dorado. und die Literatur über die Moderne ist bereits eine Kunst der Deutung von Werken der bildenden Kunst geworden. Vielleicht werden sich bald Duos bilden (Maler und Literat oder Bildhauer und Literat). die das Kunstwerk mit Kommentar versehen auf die Ausstellung schicken: ist doch die Moderne völlig zu einer Erfindungs- kunst geworden, die scheinbar einer Erläuterung bedarf. Dabei kommt es zu unvermeidlichen Typisierungen als Folge aufgestellter Grundsätze. die den Bildinhalt und die Aussageform bestimmen. In den verschiedenen Richtungen zeigt dann das Kunstwerk jeweils die Zeichen seiner Zugehörig- keit. Nun gibt es auch Künstler, die sich bewußt reserviert verhalten, weil sie wissen. daß die Befolgung von Programmen nicht unbedingt zum Kunstwerk führen muß. Sie versuchen auf ihre Weise zu einer persönlichen Aussage zu gelangen, die nicht unbedingt avantgardistisch sein muß, aber keineswegs zeitfern sein darf. Unter diesen Besonnenen und Distanzierten finden wir den im einundsechzigsten Lebensjahr stehenden Grazer Maler und Zeichner RudolfSpohn. Sein gediegenes handwerkliches Können ermöglicht es ihm, seine Bildschöpfungen bis zur Vollendung durchzubilden, Er begnügt sich nicht mit einer flüchtigen Bild- konzeption. die vielleicht nur eine Aufforderung an den Betrachter wäre. das Bild gedanklich zu vollenden. es zu Ende zu denken; sein Streben ist vielmehr auf die Durchbildung und Gestaltung all der Elemente gerichtet. deren Gesamtheit eben ein Kunstwerk ausmacht. Spohn ist weder Dekorateur noch Ornamentiker. Den Menschen im Blickfeld, kam er gar nicht auf die Idee, sich den Gegenstandslosen anzuschließen, dennsein Interesse, neben dem formalen Malerischen und Zeichnerischen. richtet sich auf den Menschen selbst. Das menschliche Antlitz. die menschliche Gestalt sind die Inhalte seiner Bilder: seine Ge- schöpfe haben alle Merkmale einer feinen Charak- terisierungskunst. Diese Kennzeichnung ist von so überzeugender Wirkung. daß kein Zweifel bleibt. mit welcher Art von Wesen wir in seinen Kompo- sitionen zu tun haben. Er scheut dabei auch keines- wegs. um das Prüdikative seines Vortrages zu steigern, vor Deformationen zurück. Alles Dinge expressionistischer Herkunft. aber in einer Art vorgetragen, daß das Bild als Bild in Hinblick auf seine ästhetische Bestimmung bewahrt bleibt. Wir finden aber auch die Dinge in seinem Werk. die der surrealen Sphäre angehören. welche aber keineswegs mit den üblichen lmponderabilien des Surrealismus identisch sind, die oft eine recht zwielichtige Welt des Unterbewußten vorspiegeln. Bei ihm wird durch seinen malerischen Vortrag - er ist Maler im eigentlichen Sinne. nicht Kolorist. nicht Graphiker mit Farbe - alles, was er dar- stellt. eine bildnerische Wirklichkeit. Es wird sozusagen existent unter seinen Händen. Das gelingt ihm in der Ölmalerei mit virtuos gehandhabter Technik. die von der Pastositöt bis zur Lasur alle Möglichkeiten restlos erschöpft. Eine feinsinnige, höchst differenzierte Aneinander- reihvng von Valeurs zu einem Bildganzen ergibt