1 4 f. f i (Q! f Diese Wiedertäufer (auch Neuchristen, Brüder, Huterische Brüder und erst spät allgemein Habaner genannt) leugneten die Erbsünde, traten für die Erwachsenentaufe ein und lebten in strenger Gütergemein- schaft. Bloß Andachtsbücher waren als persönlicher Besitz toleriert. Die Gemein- schaftshöfe waren Haushaben genannt. Ihrer Lehre willen wurden sie von der Kirche verfolgt. Das Tridentinische Glau- bensbekenntnis von Papst Pius IV. in der Bulle „Iniunctum nobis" vom 13. No- vember 1563 auf Grund der dogmatischen Definitionen des Konzils aufgestellt, bricht den Stab über die Anabaptisten im Satz „ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung dcr Sünden". Die Protestanten distan- zierten sich von der Lehre der Anabaptisten, die mächtigen Herren unter ihnen boten den Habanern jedoch Schutz. Die meisten Habaner Waren Handwerker: neben den Töpfern, von denen hier aus- schließlich die Rede sein wird, gab es unter den Brüdern Messerschmiede (W affen durften allerdings nicht gefertigt werden), Zinngießer. Berühmt Waren auch die anabaptistischen Ärzte. Die Handwerker standen außerhalb der Zünfte und ar- beiteten bis zur Auflösung der letzten Haushaben anonym. Daher stammt die früheste Signatur auf einem Habanerge- schirt aus dem Jahre 17381. Die Habaner waren, wie gesagt, eine Sekte, hatten Zuzug aus allen Teilen Mitteleuro- pas: so kamen die ersten Töpfer, die zu ihnen gestoßen waren, aus Faenza. Später schlossen sich hessische Krügler ihnen an. Ihre Umgangssprache war Deutsch, alle ihre religiösen Schriften, aber auch die „Ordnungen" für ihre Töpfer wurden in deutscher Sprache abgefaßt. n... r". ..,1..a,.. n] A..- uns. Grundglasur wandten die Meister gelegent- lich eine dunkelblaue, eine hellblaue, eine antimongelbe oder eine manganviolette Grundglasur an. Die Geschirre wurden zwei Bränden unterworfen, dem Schrüh- brand und dem Garbrand. Zur Bemalung verwendete man die vier Scharffeuerfarben Blau, Gelb, Grün und Mangan in allen Nuancen. Es sind dies Metalloxydfatben, die sich bei den hohen Temperaturen, denen sie beim Brand ausgesetzt sind, nicht verändern. Das Formenrepertoire der Ha- baner reicht von den frühen, durchbrochen gearbeiteten Schüsseln in der Art jener aus Faenza über Schüsseln mit breiter Fahne und seichter Mulde, über Fächer- schüsseln, Crespinen, kugelige Krüge, gerippte Gefäße, kantige Gewürzbe- hälter, ovoide HeilwasserHaschen, Stizen, Lavabos, Fäßchen, Gefäße mit hochge- zogenem Hals nach türkischem Vorbild, Boccali, bis zu Salzfässern, Kerzenleuch- tern und Albarelli in mehreren Form- varianten. Auch Ofenkacheln wurden er- zeugt. Ein vollständig erhaltener Habaner- ofen aus Siebenbürgen befindet sich im Kunstgewerbemuseum Budapest. Der eigenständige Dekorationsstil ent- wickelt sich im frühen 17. Jahrhundert. Meist sprießt ein bunter Blütenzweig aus einer Vase hervor oder wächst aus einem Herzen. Auf den Fahnen der Teller werden drei Floralmotive angeordnet, im Spiegel eines. In einem Kränzchen fungiert ein Emblem, ein Name, rechts und links davon in zwei Zahlengruppen geteilt eine Jahreszahl, die entweder das Entstehungs- jahr bezeichnet oder ein Erinnerungsdatum fixiert. Manchmal kommen auch Sprüche vor. Die Blumen werden meist mangan- braun konturiert. Konzentrische Doppel- . - w _ JL- rxLu._u-- 1 41 4.. (1.411)- ANMERKUNGEN 1' 6 1 ( uwi Kämly. A Muzvar 1...."... e. pulftklxl ......-... a. 3.1,. . 1x...1...m. 1 . 1 Adolf M}... Lirerarisrhm und c wnßd... ....r Hubzn Kvramiken. Öslerrexchlsrhe zc....1...r. r... Vwlkskun: Band m, um a. Wie-n 101.1. 1 llu7cn.l Hrhkm- Wcin-ru Ucirräuc 1,... Fragt 4.. um... Keramik, Keram Jreuudc u... sm-lnn-w. r.1....-.1..... blntl 43, Juli 19W. 'l{obvrt Fricdlvunxl 7 Adolf N1.ux._l)ir: "hriflrl! x Hnlcrlslllcn Täufcrgclncinuhuftvn. Uxicrrclrhh" u: A! dcnuic m. Wissmlsthuflcn, Philosugwl: c..+n........1..- K1... Dcnksrhrifrcn. 86. 11...... wi... 1 . ß A. Kudclkova M. z............_ H.1.;....... au... v. 19m. " lkuzcna Hrhknvxzi. .1. .1 U.