Schüml mit hcrzfdrmig durchbxßchencr Fahne, Alli wa pcn des Ehepaares Iixgi Zikmund am Zastrizl Alz er: Gedeuka Korwtzowska aus Olcsxxicky. Mah dat. 1502 Kachel mit dem Wappen des Kardinals Fürst Frul Dictrichstein. Mihrcn, vor 1620. Mährischcs Muse BIÜIIH Schüssel mit dem Allianzwappen Collalro-Straltm Wtslunglm. am. 1691. Nicderösrcrrcichisclxcs Lah muscum, Wim Schüsel mit Wappen. Wohl Wcsruxlgam. m00 0 reichischcs Museum m: ingtwlndit Kllnil, w. werden sparsam angewendet, es ist edelster Renaissancestil, der den Dekor beseelt. Die graphischen Vorlagen, deren sich die Weister bedient hatten, sind erschlossen 1. Die sorgfältige Ausformung, Eleganz und Farbenpracht des minuziös gezeichneten Dekors der Habanergeschirre erregte Be- wunderung. In mährisehen Schloßinven- taren des frühen 17. Jahrhunderts fungieren die „neuchristlichen" Fayencen sogleich hinter den Arbeiten aus Gold und Silber 3. Bereits in ihrer Entstehungszeit waren diese Geschirre rar und gesucht, pHegten doch die Habaner ihre Brennöfen jährlich bloß viermal anzuheizen. a Da die Habaner als Wiedertäufer seit ihrem Erscheinen in Mähren im Jahre 1525 dauernd ärgsten Verfolgungen ausgesetzt waren - 1528 wurde ihr Anführer Balthasar Hubmaier, der ihrer 12.000 um sich versammelt hatte, zum Verbrennungs- tode verurteilt, sein Nachfolger Jakob Huter, ein Tiroler, endete am 3. um 1536 aufdem Scheiterhaufen, 1547-1554 mußten viele Brüder in das benachbarte Ober- ungarn Hiehen --, stellten sie sich unter den Schutz mächtiger Adeliger, die sie vor den Ausweisungsbefehlen der Stände so lange es nur irgend ging, zu beschirmen vermoehten4. Am Anfang setzte sich die Familie Liechtenstein für die Habaner ein. Die meist protestantischen Adeligen, die die Habaner auf ihren Gütern aufnahmen, bestellten bei den Meistern Geschirre, ver- sehen mit dem Familienwappen und der Jahreszahl. Die Kenntnis der Lage der Güter dieser Herren liefert uns wertvolle Anhaltspunkte zur Lokalisierung der je- weiligen Produktionsstätte. Die stilistischen Eigenheiten einzelner Werkstätten können gegeneinander abgewogen werden, außer- dem ist es möglich, durch den Vergleich mit sicher lokalisierbaren Stücken Zu- schreibungen an die einzelnen Produktions- zentren in Mähren, Oberungarn, West- ungarn und Siebenbürgen vorzunehmen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts tritt die Familie Lobkowitz für die Habaner ein. Sie ist es, für die das sogenannte Raudnitzer Service angefertigt worden ist, von dem sich Schüsseln mit gitterartig durchbrochen gearbeiteter Fahne und der Jahreszahl 1598, bemalt mit einem Blumenstrauß in der sogenannten italienischen Vase (Abb. 2) u. a. im Kunstgewerbemuseum Prag er- halten haben 5. Das früheste uns bekannte Habanergefäß ist ein 1593 datierter bauchiger Krug, den ein Töpferemblem ziert und der mit einem für die Denkweise der Habaner charak- teristischen Spruch versehen ist". Zu dieser Zeit war die Sekte vorübergehend toleriert. 1617 datiert und mit den Initialen des Grafen Wilhelm Slavata Z. Hradce ver- sehen ist eine Schnabelkanne des Prager Kunstgewerbemuseums. Der Besteller die- ser Kanne war einer der beiden Ratsherren, die ein Jahr später, 1618, Opfer des un- blutigen zweiten Prager Fensterstur werden sollte. Der in der Folge entbr nende Dreißigjährige Krieg machte dem Erstarken der Gegenreformation n: der Schlacht am Weißen Berge am 8. l" vembcr 1620 die Lage der Habaner Mähren unhaltbar. Friedrich V., der „W terkönig", hatte die Sekte favorisiert. war mit der Tochter König Jakobs 1. i England vermählt. Sein jüngerer So Prinz Rupert (gest. 1682), lebte in E land und ließ dahin um 1664 einen l banermeister aus Sarospatak, dem Famili sitz des Georg Rakoczi, Fürsten w Siebenbürgen, kommen. Von den d gefertigten Gefäßen ist eine weiße Schü erhalten, auf deren breiter Fahne gekrönte Lilienwappen, flankiert von z Palmzweigen, aufscheint. Der Nachfolger Kaiser Mathias', Fe nand II., forderte arn 17. September 1 Kardinal Fürst Franz I. Dietriehstein (1 bis 1636), Bischof von Olmütz, Gul nator von Mähren, auf, die YXfiedertäi des Landes zu verweisen (Abb. 4). l Befehl wird mit drakonischer Strenge Oktober desselben Jahres ausgeführt. I ser mächtige Widersacher der Habai dessen Befehl, ihren Glauben aufzuge und katholisch zu werden, die Brü getrotzt hatten, zwang sie, an der Schw des Winters samt Kranken und Kind aufzubrechen. An den Geschirren Habaner hatte er jedoch Gefallen gefund