1 Töpfe (1 12) Um 1170 - Allcmsrcig Um 117 Sitz Um 1305 - Glo cibenstein Um 1390 - arhach Um 1400 7 inemdnxf Um 1408 - Pmrmhrunn Um 1420 - Obcrweidm Um 142a 7- Bergem Nach 1440 A Groiswnblunxl 1450 ä Ossarn l490l91 - Raasdorf Um 1490 - Gampemcr Flügel ßI-"Swmqmv-äur..- I0 4 Und damit stellt sich bereits die Frage nach der Historisierung, einer zuverlässigen Da- tierung jener immer wieder vor uns liegen- den Keramikbestände. Dazu einige Hin- weise: Die Wiener Hafnerordnung von 143i schreibt für das Eisentongeschirr - d. i. Keramik, in deren Kern Graphit eingemischt und die in reduzierendem Feuer gebrannt worden ist - die Töpfermarke vor, 1527 wurde diese Verordnung noch- mals mit Nachdruck betont. Dieser Mar- kenzwang weist heute einen Wettbewerb gegen Verfalschungen und andere Er- zeugungsstätten nach, der auf einer bürger- lichen Ordnung beruht, er hat aber ver- mutlich wohl nur für den Verkauf auf dem Wiener Markt Geltung gehabt; die Hand- werksbetriebe auf dem Lande werden hingegen sicherlich viel seltener Firmen- zeichen verwendet haben. Für die ein- fachere, nicht aus Eisenton bestehende Ware ist aber eine Abstempelung, die immer mit einem Holzstempel in die lederharte Tonmasse des Fotmlings vor dem Brande eingeprägt wurde, auch in den städtischen Betrieben nicht notwendig gewesen. Viel mehr an anschaulichen Aus- sagen über das Material, die Aufbereitung und Formung läßt sich, wie man sieht, aus diesen eben genannten Quellengruppen freilich heute noch nicht herausholen. Doch hilft uns hier das Material selbst etwas weiter, wenn wir nach bisher da- tierten Beständen fragen. Welche sind das nun? Die zeitlich breiteste Streuung und den besten Querschnitt ergibt die schon H 5 einmal erwähnte münzdatierte Keramik; sie allein wird uns für die nachfolgende Abhandlung sichere Grundlagen liefern können; ihr folgen in weitem Abstand wenige datierte Depotfunde und schließ- lich die in der Mehrzahl stratigraphisch erhebbaren, oft noch nicht eindeutigen Herstellungszeitpunkten zugeordneten Ob- jekte, auf die an dieser Stelle aus Gründen einer Abfolge sicher datierten Materials vorläufig noch nicht näher eingegangen werden kann; zuletzt bieten die Quellen der bildenden Kunst in wirklichkeitsnahen Abbildungen wertvolle historische Grund- lagen für eine typologische Einreihung ihrer Belege. Alle diese soeben aufgezählten Gruppen sind nahezu kaum bearbeitet. Erst nach einer genauen Erfassung kann es gestattet sein, sie vorsichtig in die bisher bestehenden Ordnungen einzubauen. Die nachfolgende Zusammenstellung mit- telalterlicher Keramik in Niederösterreich versucht somit erstmals einen kurzen, zu- samrnenfassenden Abriß über die ver- schiedenen Formen zu geben, dabei wird auf ihre materialmäßige Zusammensetzung und die maßgeblichsten Aufbereitungs- kriterien hingewiesen sowie ihrer ver- schiedenartigen Verbindungen und Diver- genzen gedacht. Aus dem 12. Jahrhundert sind uns leider bis heute nur einige wenige sicher datierte Gefäße bekannt. Da wäre zunächst einmal der mächtige Münztopf von Allent- steig, um 1170 (Abb. I[1). Er ist nahezu kugelig ausgewölbt, sein scharf umge- 12