AUS DEM KUNSTLEBEN KIER UND IHRE MUSEEN iesmrnmerwum (ur Unierrlch! gib! daß m .166 rhm umersvchenden n Kunstsarnrvuungerv und Museen Monaten Februar 196a 622.762 und e sa.o47 Besucher 9616m. wurden. der großen Sirukiurcnbdder des chen Mmers Aniom Tapies um 1m des 70. Juhrhunderäs, VVISH Spilzweg, Der Briefbove 1m Rosen- 1858. Öl auf Leinwand. 73,S)( m(KaL-Nr.116) Spillweg. Trehen Sie ein, meine chcüenl Harlekin und Kolumbme. 60. BÄe1shfl1e1chnung354 x 219 mm Nr. a1) 7 (Abb 2, 3 61.5 der Aus- 19 m der Graphischen Sammlung um. Wien ESUCH DER WIENER MUSEEN IM JAHR 1967 orisches Museum. Hauplgsböude. Burgring S ..,. , . . . . . . . . . . . . . , ., 228.556 xmmlung Sammlung 011er Muswkinslrumenäe und Museum osäerrewchischer ur (Neue HoHJurg) ... .... . 11.9112 Jrg (5661671 Schönbrunn) . . . . .. . .. 13o.a97 rund 66.611.666 Schmzkummer (Hofburg) 204.617 1 (nur zwewßcs Hulbjuhr1967) . . . . . . . . _. 5.377 Vorisches Museum . . . . . .. . .. . 73.305 Tur Viaikcrkundc . . . 59.216 he Summiung Alberhva . 51.914 ihvsche Gwerwe . . . . . .. . . . 127.911 Ihlschas Museum für Vmkskunde . 3.519 61616516. . . .. .. .. .. . 576 Jwvsches Museum für ungcwundie Kunsl . 28.241 rqulerle der Akaderme der bwldervdsn Künsle 11.621 des zo. Jahrhunderts . .. 29.552 mmen. ... . . . . .. . . . . . .. i 9613aos Au: Platzmangel ist er uns nicht möglich. alle in Wien xtattülldendell Auxtellungen lu be- sprechen. Diese Auswahl bildet daher eine qualitative Auslese. wenn dennoch trat-z vor- handener Gleichwertigkeit von Ausstellungen gelegentlich Rezensionen von Veranstaltungen unterbleiben, so bitten wir. die: ebenfalls aus denn eingangs angeliihrten Grund verstehen zu wollen. MUSEUM DES 20. JAHRHUNDERTS Antoni Tapies ..lch kann mir keinen Künstler denken. der nicht ganz und gar in einem Abenteuer lebt. In vollständigem Trance-Zustand. in vollem Sprung ins Leere begriffen. In einer Zeit. in der jede Art von Intervention an der Tagesardnung ist. erweist es sieh. daß in der Kunst das wirkliche Leben sich außerhalb der Welt der Funktionäre abspielt." Antoni Tapies. der am 13. Dezember 1923 in Barcelona geborene. heute weltbekannte Maler. von dem dieses Zitat stammt. galt die vierunddreißigste Sonderausstellung im Museum des 20. Jahrhunderts. Sie dauerte bis Z1. April und umfallte achtzig Bilder sowie neun Lithographien. In Anbetracht der Bedeutung des Künstlers. der seit 1950 in praktisch allen Kunstzentren der Welt kollektiv zu sehen war und weder auf der Biennale von Venedig noch auf der Kasseler Documenta fehlte. kann das Zustandekommen der interessanten Exposition als Prestige- gewinn für das osterreichische Ausstellungs- leben gewertet werden. Der kam akte Querschnitt durch das Werk von apies begann mit dem Jahr 1945. als der Künstler nach erster enger Kontaktnahme mit der modernen Malerei und zweijahrigem Stu- dium der Rechlswlssenschaften mit pastosen Farben zu malen begann und seine ersten Collagen herstellte. Diese frühen. zumeist gegenständlichen. in gewissen Aspekten sur- realislisch anmutenden Bilder und Collagen. sind typische Werke des Aufbruchs. authen- tische Zeugnisse eines Suchenden, in denen Erfahrungen und Vermutungen. die erst spater zum Durchbruch kommen sollten._um zu einer logischen Abfolge eigenständiger abstrakter Bilder gleichnishaften Charakters zu werden. verschlüsselt enthalten sind. Was die Strukturenrnalerei von Tapies seit Jahren kennzeichnet. findet sich in einigen der Aufbruchswerke allerdings nicht nur in Ansätzen vor. Bilder. wie z. B. eine 1946 entstandene Collage (Katalog Nummer 2) oder die 1947 gemalten. an Dubuffet er- innernden ..Zwei Figuren auf _Kartort". lassen bereits klar erkennen. wohin Tapies sein zukünftiges Augenmerk richtete. Tapia. dem das Verdienst zukommt. als einer der ersten nach 1945 stark strukturell aufge- tragene und behandelte Materialien in seinen Bildern verwendet zu haben. gilt in der üblichen Terminologie als abstrakter Maler. Gerade bei ihm scheint es jedoch notwendiger als bei vielen anderen. ähnlichen Tendenzen zugewandten. jedoch einer wesentlieh op- portunisttscheren Asthetik verpflichteten Ma- lern festzustellen. dall seine Bilder nicht bloß mit formalen Werten und interessanten Materialkonstellationen aufzuwerten haben. sondern auch mit Inhalten. Diße Bildinhalte sind vieldeutig. Sie sind m ohne deswegen im Bildtitel aufzuscheinen m auf den Menschen. seine historische Position und sein auf Grund neuer Bedingungen und Erfahrungen verändertes Denken be- zogen. Tapies spricht in diesem Zusammen- hang von der "Eroberung der Wirklichkeit für die Gesellschaf". Der Künstler. der Über ein sehr kritisehes. philosophischen Deutungen offenes Geschichtsbewußtsein verfügt. richtet sich nicht gegen die Tradition. geht in seinen Arbeiten jedoch radikal neue. ungewohnte Wege. die "von dem Geschmack der Epoche" abzuweichen haben. Bei Tapies trifft man e in kleinen. mittleren und ganz großen Formaten bis zu einem Ausmaß von zweieinhalb mal vier Metern e alle technischen Möglichkeiten und Formen struktureller Bildbehandlung in positiver (flüssige Materie. Farbpaste oder Sandbrei. wird aufgetragen; Farbauftrag mit dem Pinsel) und negativer Hinsicht an (die Bild- fläche wird durch Kratzer. Risse und der- gleichen "negativ" bearbeitet). Jedes Bild wird vom Künstler als neues Wagnis aufge- faßt, als Herausforderung. die eine in der Phantasie noch nicht festgelegte Gestalt an- nehmen wird. Bei Tapies. der über die seltene Gabe ver- fügt. lntuition und lntellektuallsmvs in schöpferischen Einklang zu bringen. gibt es daher kaum Wiederholungen oder Mono- tonie. die in die Masche auszuarten drohen. Damit soll nicht In Abrede gestellt werden. daß in seinem CEuvre Stärkeres und Schwä- cheres einander ablösen und dafl mitunter auch formal gelungene. spannungsreiche Bilder ohne den Atem bleiben. der die Kunst von Tapies zum Erlebnis macht. Die an erdfarbenen Tönungen reiche. kraft- volle und dennoch subtile Malerei von Antoni Tapies ist von ernster. nur langsam sich tnitteilender und einer genauen Analyse zugänglicher Art. (Abb. 1) ALBERTINA Carl Spitzweg Würde man den künstlerischen Rang von Carl Spitzweg nach der Resonanz beurteilen. die sein Schaffen seit rund einem Jahrhundert in breitesten Kreisen genießt. so rnoiste man den beliebten Maler zweifellos zu den be- deutendsten Meistern seiner Zeit rechnen. Daß davon jedoch nicht die Rede sein kann, bewies zuletzt die in mehrfacher Weise verdienstvolle und korrigierend wirkende Spitzweg-Ausstellung in der Graphischen Sammlung Albertina in Wien. Die Exposition (sie wurde e wie nicht anders zu erwarten war e sehr gut besucht) konfrontierte in denkbar umfassender Weise an Hand von 105 Zeichnungen. 20 Holzschnitten und 2B Gemälden mit dem CEuvre des 18GB in München geborenen Künstlers. deckte damit aber auch alle jene Schwächen auf. die es einfach nicht zulassen. Spitzweg heute als wirklich großen Maler oder Zeichner zu werten. Sicherlich bedarfauch die Klischeevorstellung von diesem angeblich nur der Idylle zuge- tanen. versponnenen Malerpoeten gewiser notwendiger Korrekturen: es wäre "edoch falsch. hier in einer Weise über das iel zu schießen. wie es manche Historiker in ihrer Begeisterung für Wiederentdeckungen und damit in Zusammenhang stehende Umwer- lungen gerne tun. Fragt man sich nämlich angesichts des in vielem auch sehr lokalen und zeitgebundenen Werkes ernsthaft. was einem die Bilder Soitzwegs heute noch e oder heute wieder? - zu geben vermögen. so wird eine positive Antwort in der Regel doch nur Nebensach- liches und Nettigkeiten betreffen. Von dem. was für die bildende Kunst des 19. und Z0. Jahrhunderts Bedeutung gewann. ist bei Spitzweg jedenfalls so gut wie nichts zu sehen. Gegenüber den ebenfalls kleinformatigen Bildern von Wilhelm Busch. die vor rund einem Jahr am selben Ort zu sehen war. fallen Spitzwegs Malereien in ihrem peniblen Realismus. der nur ganz selten "Impres- sionistischerem" Duktus weicht. entschieden ab. In noch stärkerem Ausmaß trifft dies auch bei einem Vergleich mit den führenden österreichischen Landschaftsmalern des vo- rigen Jahrhunderts lll. die bei weitem besser und interessanter sind und mit mehr Be- rechtigung einer Aufwertung harren. Der kleinbürgerlich-ironischen Nettigkeit der romantisch-idyllischen Bilder stehen 7 und das ist als besonders aufschlußreiches Faktum zu werten - Aussprüche des Künstlers gegenüber. die. würde man Spitzwegs Bilder nicht kennen. eine ganz andere. weltoffenere und großzügigere Art seiner Malerei erwarten ließen. Spitzweg interes- sierte sich für neueste technische Erfindungen. er reiste viel und ausgiebig und war ein genauer, kritisch-humorvoller Beobachter seiner Umwelt. was vor allem seine 1844 bis 1855 entstandenen Holzschnitte und Holzstiche für die "Fliegenden Blätter" ver- anschaulichen. Relativ große zeichnerische Selbständigkeit erreichte der Künstler primär in schwung- vollen und spannungsreichen Bleistiftskizzen, die trotz freiem Duktus sehr beherrscht und gekonnt anmuten (..ln Sturm und Regen". "Treten Sie ein. meine Herrschaften; Harlekin und Columbine". 1860). Die von einem sehr schönen und dank dem Entgegenkommen einer Münchener Drucke- rei auch sehr preiswerten Katalog begleitete. von Dr. Siegfried Wichmann wissenschaftlich bearbeitete Ausstellung. gab ein realistisches Bild des Künstlers. (Abb. 2. 3) MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE 3000 Jahre peruanische Malerei Unter em Titel ..300o Jahre peruanische Malere ' eigte das Museum für Völkerkunde eine in vielem aufschlußreiche und zu Ver- gleichen herausfordernde Exposition. dte von der peruanischen Kulturvereinigung ..lue- ves" als Wanderausstellung zusammengestellt wurde. Vor Wien war die Schau mit Erfolg in Madrid und Rom zu sehen. nach Wien wird sie in London. Lissabon und New York Station machen. Wenn sich auch in grundsätzlichen Aspekten über die Möglichkeiten adäquater Realisation derartweitgßteckterAusstellungsthemenstrei- ten läflt. so konnte der Schau im Völker- kundernuseum auf jeden Fall ein wesent- Iiches Positivum zugutegehalten werden: Sie enthielt insgesamt nur fünfundsechzig Ex- ponate und überforderte daher nicht den Betrachter. Die e generell gelungene e Selektion gliederte sich in drei historische Abschnitte: in die prdkolumbische Epoche. in die Malerei der Kolonialzeit und in das Schaffen moderner peruanischer Maler der letzten Jahre. Gravierungen auf Steinplatten und Fels- wänden. Tierfiguren. Ornamente und auch Menschendarstellungen. finden sich bereits in den frühesten Phasen präkolumbischer Kultur. im ersten und zweiten vorchrist- lichen Jahrhundert. Wesentlich stärker als Zeugnisse dieser Epoche wurden in der Ausstellung jedoch aus Grabfunden stam- mende. bemalte Textilien berücksichtigt. die in technischer und künstlerischer Hinsicht zum Schönsten und Aufschlußreichsten zahlen. was an Vergleichbarem aus dem 12. und 13. nachchristlichen Jahrhundert existiert.