12 llumpen, ll. 19,5 cm, Slemberg, um 182D. Privatbesitz 10 Krug mit Personilikationcn der Jahreszeiten, H. 22,5 cm, Slemberg, um 1810. Heimatkunrllichcs Institut, Olmutz, luv. Nr. E9398 11 Derselbe Krug, Vorderanxicht stand eine Serie von Humpen, auf deren Vorderseite Musikanten mit verschiedenen Musikinstrumenten dargestellt sind. Der l-lumpen aus Sternberg mit dem Dudelsack- pfeifer ist sicherlich auf diese Vorbilder zurückzuführen (Abb. 1). Seine Starnberger Provenienz wird durch ein charakteristi- sches Merkmal dokumentiert, das nur auf Wenigen Sternberger Krügen fehlt. Es stellt zwei seitlich angebrachte Garten- dekorationen vor, eine von ihnen besteht aus einem Steinquader mit einer großen, auf ihm ruhenden Kugel, die andere ist eine oben abgestumpfte, mit grünen Schling- pflanzen bewachsene Säule. Diese Garten- architekturen waren aber nicht die Beson- derheit eines bestimmten Krügelmachers, sondern wurden von sämtlichen Stern- berger Krügelmachern auf ihren Krügen angebracht, so daß sie ein sicheres Identi- fizierungsmittel sind. Natürlich liegt die Vermutung nahe, daß sich diese Garten- architekturen tatsächlich in Sternberg be- funden haben. Der 82 Jahre alte ehemalige Kastellan der Burg bestätigte diese An- nahme, er versicherte, daß sich in früheren Zeiten tatsächlich im Park solche Garten- verzierungen befunden haben. Der älteste und bedeutendste Sternberger Krügelmacher war der 1748 als Sohn eines Müllers geborene Joseph Matzke, in amt- lichen Dokumenten auch Motzke ge- schrieben. Er war dreimal verheiratet, hatte viele Kinder und starb im Alter von 82 Jahren an Lungenschwindsucht, wie aus der Matrik zu ersehen ist. Da Matzke ein langes Leben beschieden war und er sich bis in sein spätes Alter seine außerordentlich sichere Pinselführung bewahrt hat, stammt die überwiegende Anzahl der Sternber; Fayencen von ihm. Seine Krügelmach Werkstatt verlegte er oftmals. Aus dieser kleinen, provinzicllen und tei nisch sicher nur primitiv ausgestatte Werkstatt gingen Krüge von eigenem R hervor. lir zeichnete sie manchmal mit t Initialen M., in einigen Wenigen Fäl auch mit seinem vollen Namen. Er del rierte sie je nach dem Geschmack l Besteller mit biblischen Darstellung (Abb. 275) oder mit Genreszenen (Abb und 7). Auf einem Humpen (Abb. 8) der Ortsname Sternberg und das DBU unter folgendem derbem Trinkspruch 1 gebracht: Unsere Tage ver gchn wie 4 Wind. Jetzt ver Güe ich die Pflicht, Wi und Kind. Ich Will Ins Würtzhaus Lauff Wohl ist mir. Mein Weib mag Was Sauifen; ich Trinck aus dem Krug Bürr. Matzkcs beliebtestes und sehr häufig 1 gexvandtes Motiv sind Personifizierung der Jahreszeiten, die in zierliche Medaillt gesetzt in Miniaturmalerci ausgeführt sii In dieser Hinsicht ist das Körbchen t Sammlung Blaiiöek in Prag ein Unil (Abb. 9). Auf dem Krug, der sich Heirnatkundlichen Museum in Olmi (Olonmuc) befindet, sind diese Medaille ebenfalls über die ganze Fläche vert: (Abb. 10, 11). Alle Krüge und llurni: Matzkes sind außerordentlich reich hemz Die Seitenteile schmücken große, aus za reichen Blumen zusammengesetzte Buket Manche seiner Humpen sind in drei he zontale Streifen geteilt, deren jeder rei bemalt ist (AbbJZ). Das war sicherli kein horror vacui, sondern Freude z Schaffen.