9 Inncrcs dzs Hauptsaales gegcn das Vesrihül 10 lnncrcs des Hauptsaalcs mir der gzrlenseiligcn Apsis. "Wohltäti külsbasar in den Blumcnsälen", Xyl. u. Zeichn. v. .5. Pexrovixs. 1870 11 Blick gegen das in Abbruch Mündliche alte (icbänndc der Gznmbau-Gesellschall. dahinter das ncuc Hochhaus im Bau. Aufnahme 23. 2. 1961 ANMERKUNGEN 32 e 40 .12 s: a4 asu 36 a1 1a 19 4a Wr. Kommunalkalender 1866, S. 148 f. Heute steht der englische Ausdruck „nnllti-purpcvse- building" als neues Schlagwort einer möglichst viele städtische Funktionen an einem Punkt uberlagemden Verbauung. Gebäude, deren Funktion ausweehselhar war, gab zu dieser Zeit sehr wohl: etwa das Sofienbad von Siear burg und van der Null. Allerdings wurde das Bad erst einige Jdlire nach Vollendung liir den zeitwt igen Umbau zu einem Tanßzal adaptiert, und der Wechsel der Ein- rirlrrungeu war mit einem nielir geringen Aufwand verbunden. "Das ,Heurek1' in diesem uder jenem Stile zu erblieken oder gewis. Stilriehrutigen rur spezielle Bauzwecke dienstbar zu machen, erscheint niir kindisch und der wahrhaft fortbildende Trieb in der Kunst wird solche Einseitigkeit gewili ausschließen. Daß aber dieser Fnrt- und Umhilden, sowie das Benützen aller Motive und Materialien uns zu einem neuen Stile drängen rnuli, scheint mir zweifellos. und gewisser noch, daß dieser Zukunftsstil der ,Nutz-Stil' sein wird, dem wir mit vnllen Segeln zusteuern", schreibt 01m Wagner 1888 in "inem Vorwort lt! seinen eigenen werken. s. a. folgende Anm. Für ihn war die erst 1896 geprägte Sullivansrhe Formel „Form Fnlluws Functiun" noch gespalten, aber auch die iknnologisehl: Ableitun des historisehen Stils vom lsedeurungeinlinlr des rebäudes nicht mehr gegeben (vgl. „Der Historismus in der Wiener Architektur des 19. jahzhunderts" von Uniw-Prof. Renate Wa ner- Rieger. in: alte und moderne Kunst, Heft 100 sepe; kL. 13.]g.,1968. insofern war we Tdenihelst einer lokalen und zeitlichen Umgehun weit vnraus. ,.Aur die Bedachung na men in ßezielnmg von Con- struction und Deckmaterial die Bestimmungen. welche die Höhe der Seitcnsäle mit 7 und des Mittelbaues mit 9 Klafter feststellten, wesentlichen Eintluß; es wurde sonach letzterer durch ein Bohlendach gedeckt. dessen oberste Plattform mit schwerem Zink. der übrige kuppel- artige Theil mit Marie thalcr-Schu pensehicfer auf Schindeleindachung belegt t; die D5c1er der Seitensllr: und ebenerdigen Flügel sind mit starkstem Zinkhlech gedeckt." (Darstellung des Entstehens und Wirkens usw., a, a. 0., s. 74.) Er erhielt für seine Arbeit 20.000 H. aber auch Puknrny scheint in der Abrechnung mit 6100 fi auf. Mittelleclulerx wichtigste Werke: Projekt für einen Brunnen auf der Brandstätte (zusammen mit Pokurny nach einem Em- wuzfc des Architekten Th. Hoffmann. 1862): Marlnor- Statue des Herzogs Friedrich vnn Sachsen-Coburg rur das Vestibiil des WalTenmuseums im Arsenal (1866); Sandsteinreliefs für die grullen Bogcnfcrlstcr m der Hauptfassade des von Weber entworfenen Künstlerhauses (1566); allegorischc Statuen der Religion, Eintracht, Maßigkeit und Dankbarkeit als übcrlcbensgroße Sand- steinfiguren für die Fassade des netlerbautcn Versorgungs- hauses von Ferdinand Fellner in der Wihringer Straße. Surtner war Mitglied des Ailsscliußratcs. Er hatte fast dasselbe Fläehenausmaß wie der große Saal. Der Turnverein hatte ebenfalls nln einen Grund auf den Stadtcrweirerunpgriinden Flir den Bau einer Turnhalle beim Kaiser angesucht und dabei auf seine Verdienste um die Volksgesundheit verwiesen. wurde jedoch ab- schlagig beschieden. Bei Terrassen oder dünnen Gewdlben, die begehbar sein sollten, wendete Weber eine zvllslarke Schichte Portland- zement über einer Bleidecke an. Diese und ähnliche technische Fragen wie die Behandlung der Liehtfiihrtlng Stunden einige Male in den_ Versammlungen du Oster- aber 8 Gewölbe-Eingänge zählt, Während die Garten- reite dieter Flügel, gleitb der de: Flauptgebättdex, I'eranden bildet, die nun Äehlingpjlangerl umrankt, einen gefälltgen und anmntbigen Bertandteil de: Garten: auxntaehen. Die Habe der Gewälbereibe niar auf ein Maß von 4 Klaftern beeehränkt, neleber ebenerdige Bau für reine giemlith graßen l erhällniere eine Entwieklung der Paraden guliejf. ln dem der "lerraetentreppe an der llieibbttrggaxe: {nnärhet liegenden Fliigel wurde die Anlage eine: Bayr; projeetirt, weleberjcrlarh während der Bauzeit in ein Cajfee- und Rertatrratiatu-Laeale Illtlgelßdtldtll wurde. E: iel die: ein auf Iffeilern ruhender Rundbau in einem Dnrelantexrer van l I Klaftern ; der mittlere Xaal (Öliz Klafter tnenend) erhebt eieb über die ibn umgebende l 4 Fuß habe Gallerie, und iel dnreh ein Glaeaberlieht von {ireekmaßlger [Virkung be- leuchtet. Der Rundbau kann eine Menge van 4 -500 Permnen fairen 33. Die hieran etußenden Wübnurlge-Letalitäten beßnden rieb bereit: unter der Yerraue, auf welrhe von der verlängerten [Veihburg- und .S'inger.rtraße je eine einarmige, I2 Fuß breite Treppe führt, und die unmittelbar var dem freiherrl. 'l'renk-'I'0rrder':eherl Gebäude und dem hergugl. Caburgäeben Palarle rieb aurbreitend, mittelrt einer terrateettfärnttg angelegter: Plateauh- und einer txierarmtgen breiten Treppe mit den Garten-Anlagen in Verbindung eteht. Unter dierer Terraxee befindet rieb, von: Plateau linkt, die Geeelleehaflr-Karlglei und die {Vobnutg de: Geeelleehaftrbeamten, reehte aber die rtädlixehe 'l'urnhalle 39, eine der größten unter den bertehenden, indem rie i! Klafter Länge, 4M; Klafter Breite und 17If2 Fuß Hähe mtßt. Xie ist dureh flache, auf eiternett Trägern ruhende Gewölbe überdreht, wariiber {um äußern Sehulge al: Detkmaterial eine 4 Zoll dieke Xehiebte Partland-Zentent gebreitet in. Diete Deeke bildet {ugleieb den Fußboden der Terrane, deren Hinterwand an die Vorgärten der benannten Trenk-Taltderüeben und C0burg'.rehen Gebäude rtäßtw. Der Garten endlieh wird nach dem Plane der Arehi- lebten Lothar Abel und den darin vom Gartenbau- Camite getraßenen Abänderungen angelegt; er wird zwei Baeeint mit .l'tatuen van berühmten Künetlern, Blumen und GeJträuehe-Anlagen, Raeenplätge u.:.w. enthalten. im jahre 1864 konnten der epälen Vell- endung der Baue: halber einrtweilen nur die [Wege traeiert werden, während die etgentliebe Anlage dem Frühjahr 1865 narbehalten blieb. DER VERFALL DER BLUMENSÄLE Heute stehen die Gebäude der Gartenbau- gcsellschaft nicht mehr. Der Ursprung ihres Nicderganges lag schon in ihrer Entstehung, deren finanzielle Deckung die Gesellschaft nie mehr schaffen konnte. Dies war leicht vorauszusehen, denn der Hauptzweck, den die Gesellschaft folgte, nämlich der Gartenbau, war ih der Repräsentationsstraße nicht gesta So mußten zu diesem Zwecke weite Privatgärten gemietet werden. Die l kosten hatten unvorhcrgcschcncrweisc 440.000 fl. das Darlehen von 300.000 fl. überschritten, so daß weitere Hypothi aufgenommen werden mußten. Nachdem schon seit 1887 eine totale ' außcrung der Gartcnbaugtünd: angesi worden war, wurde 1917 endgültig Hälfte des Grundbesitzes verkauft und Erlös in Kriegsanlcihc angclcgt, die s; durch die Inflation restlos verloren; Auf dem der Gesellschaft verblieb: Grund hätte das Hochhausprojckt A Loos' mit dem größten Saalbau Wiens wirklicht werden sollen, allein der Aus; des Krieges bereitete diesem Traum jähes Ende. 1922 wurde die Anlage I seitig mit Kiosken unglücklich abgerie der Hauptsaal als Kino vermietet um Hof eine Garage errichtet. 1960 wurde der alte „Gartcnbau" 7 i anläßlich seines 100jährigcn Bestehen endgültig liquidiert. Das Grundstück in die Hände zweier mächtiger Baugt schaftcn über, die darauf das neue „Ga hau-Hochhaus" errichteten. Irgcndwr sciner Rückseite soll heute noch traditionsreiche Gartcnbaugesellschaft finden sein. Der Koloß drückt in das Bild der St „wie ein steinerncs Geschwür" (Frier Achleitner) und hat auf Ewigkeiten ll lichkcitcn verbaut. Möglichkeiten, 4 einst hervorragende städtebauliche Lös diesen einst in sich geschlossenen inti Stadtraum mit seinen besteigbarcn Terrz und Gebäuden im alten Sinne unc" neuen Geiste wieder zu schaffen. Was i es, wenn die Augen Oskar Kokosc klagen: illan nhaue daeh nur 120m Belredere herab a1 Ätadt und fiible den Sebmerg, wie da eine Silhouette Wienr mit einem man-irren Klotgfiir t venehandelt hat! Was werden diese Augen zukünftig erleben müssen!