Franz Windisch-Graetz DIE WAPPENSCHRÄNKE IN SCHLOSS NEUHAUS IN SÜDBÖHMEN ANMERKUNGEN 1? 3 x Für wertvolle Anregung sei an dicsrr Stelle Herrn Dr. Kurr z lsoäsachär augrichtlig 1111063210. A s D M l e en cm 'tan nr wer vun . Stange, i: a erei der Donauschule, München, 1965 und dcrn Katalog der Amäfilmß? a?" W551i;'ä"i"ää.i'".iä9i'rbis .im r .. omnun . r c m. 191.5, seien genannt: A. Lcgncr. Plastik dcs Donnusrils, in: Alle und moderne Kunst. 7311965 (10. g.), S. 12; - Heft 8011965 der gleichen Zcirschrifr mir eitrigen von B. Ulm, G. Fehr. A. Srangß. W. PfciiTcr. K. Hnltcr. R. Feuchtmullcr. Kropfxmk. O. Kasmcr; - Werden und Wandlung, rudien zur Kunst der Donauschulc. Linz, 1967, mir Beiträgen von K. Hoircr, F. Lißp, M. M. Zykan. F. unrurksm-äur. E. Egg. FÄXXCnzingcr, H Karg?- 1' , N. R o, . . artwagilcr, . egner. . omo a, jinKropiccaliwK. Slädtjllik. j. Tau n, R, Fcuc tm"hlcr. d 3F.' 'h l bcbi'k' ' d"hislni e n kälxnirlxhiänäs: uecgedcurulyngglcvnn Schalt; Neuhzruicgihtudi: von! Slaitlithßu Dcnklnalnlrxl in Prag hcrausgcgcbclzc {Spelänälpuiilikitionä hSchiulaflilhrcrg: jtgnflrichuv r: ec. z tni me a pam r y vo oy; car euer von j. Krcalovä und anderßn Aumrvn. Iänrräii: lum- fan cichc ältere Literatur. Das Sch u ' an sic zu cur undwbis zum Jahre 1945 im Besitz der Grafen Cumin. Sinn und Zweck dieses Beitrages kann unter den gegenwärtigen Umständen nicht mehr sein als der Hinweisl auf ein Werk, dessen hoher künstlerischer Rang Voraussetzung genug dafür ist, es in das wissenschaftliche Gespräch einzuführen, das derzeit über die Kunst der Donauschule im Gange ist 2. S0- weit von hier aus möglich, seien also zu- nächst die Umstände angegeben, die zur Herstellung der beiden Wappenschränke (Abb. IAS) führten, die sich nun wahr- scheinlich seit ungefähr vierhundertvierzig Jahren im südböhmischen Schloß Neuhaus (jindrichuv Hradec) befinden 3. Ferner seien auch die Persönlichkeiten genannt, die damit irn Zusammenhang standen. Die von Engeln gehaltenen Wappen in den beiden Giebeln sind die der Familien Neu- haus4 (links vom Beschauer, Abb. 1) und Rozmitali (rechts, Abb. 2). Da aus dem Stil der Schnitzereien und aus der Schrank- form eindeutig die ersten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts als Entstehungszeit abzu- leiten sind, kann es sich hier nur um ein heraldisches Monument der Verehelichung Adams von Neuhaus (T 1531) mit Anna von Roimital 1563) handeln 6. Hier erhebt sich sogleich die Frage nach dem Auftraggeber; war es der Neuhauser Schloßherr oder nicht doch vielleicht eher sein Schwiegervater, auf dessen Bestellung hin die Schränke angefertigt wurden? Solche mit Allianzwappen geschmückte Möbel gehörten - ähnlich wie die Hoch- zeits- oder Brauttruhen i ganz otfensichta lich zur Mitgift, für deren Beistellung der Brautvater zu sorgen hatte. Und mit Zdenko Lev von Rozmital (147071535), Annas Vater7, stoßen wir tatsächlich auf eine Persönlichkeit, die es nahezu als sicher erscheinen läßt, in ihm den Auftraggeber zu sehen. Dank seiner Stellung, seiner Am- bitionen, nicht zuletzt aber wegen seiner Aufgeschlossenheit für die zeitgenössische Kunst weist er uns die Richtung, um fest- stellen zu können, aus welchem kulturellen Nährboden und künstlerischen Umkreis ein Werk wie diese beiden Schränke her- vorgegangen sein mag. Es ist die Prager Kunst, die zumal am Hofe König Wladislaws II. Jagello (1471-1516) mit den großartigen Leistungen Benedikt Rieds von Piesting (um 145471534)3, aber auch mit zahlreichen Werken der Plastik in der böhmischen Hauptstadt sowie in ihrer weiteren Umgebung zum Eintluß- gebiet des Donaustils gehörte. Im Rahmen des vielseitigen und bedeut- samen Prager Kunstschaffens hatte Zdenko von Roimital eine wichtige Schlüssel- stellung inne. Da er das Amt eines Oberst- burggrafen bekleidete (seit 1507), war er