18 sollten aber sonst überall in demselben Grundriß die Fenster des 1. Obergeschosses - wenn auch zum Teil nur hälftig als „Blendfenstef - eingezeichnet sein? Hätte man aber die beiden Räume an den Ecken der l-Iinterfront unbelichtet gelassen? Eher scheint uns die Annahme richtig zu sein, daß wir auch in der mittleren Zone der l-iinterfront die Fenster des 2. Ober- geschosses dargestellt finden - hier aus dem Grund allein durchgezeichnet, um in diesem Sektor einmal das veränderte System der halbierten Fensterachsen zu unter- suchen. Die Seilenfrorll zwischen Eckturm und hin- terer Fassade fällt durch das völlige Fehlen der Vertikalstruktur auf. Zwar sind die Eckfialen am Abschluß der Haupt- wie der Hinterfront übereck stehend angeordnet, dazwischen fehlen aber alle Spuren einer Wandgliederung. Auch zeigt diese Front nur drei Fenster gegenüber den fünf Fen- stern im l. Obergeschoß der etwa gleich langen Hauptfront. Vor dem Turmunter- bau ist überhaupt kein Fenster angeordnet. Die lichte Breite der Seitenfrontfenster ist wesentlich größer als bei den entsprechen- den Fenstern der l-iauptfront. Damit ändern sich natürlich auch die Achsenmaße. Eine regelmäßige Fünferteilung wäre ohnehin nicht möglich, weil die Dreifenstergruppe der Seitenfront beträchtlich aus der Mitte gegen die Hinterfront zu verschoben ist. Nach Lage der Dinge kann man also nur annehmen, daß diese Seitenfront zwar nicht verbaut war, aber auf eine Seitengasse führte, die keine reichere architektonische Gliederung verlangte. Da im Riß 21 R Zwischenwände einge- tragen sind, muß die sehr wichtige Frage geklärt werden, um welches Cerrhnß es sich bei dieser Darstellung handle. Diese Frage ist verhältnismäßig leicht zu klären! Man darf nur das System der Zwischenwände auf die Fenstertcilung in den verschiedenen Geschossen beziehen, um einige Geschosse mit Sicherheit auszuschließen. Da eine Zwischenwancl mitten in das rechte Erd- geschoßporlal stößt, kann zunächst das Erdgeschoß ausgeschieden werden. Eine Zwischenwand schneidet aber auch mitten in ein Fenster des 1. Obergeschosses, und dieses Symptom wiederholt sich noch bei einem zweiten Fenster der Seitenfront, zwei weitere Zwischenwände würden außerdem noch in die Fenstergexiaände des 1. Ober- geschosses einschneiden. Mit absoluter Sicherheit handelt es sich bei dem Riß 21 R also um den Grundriß des 2. Obergeschos- ses. lnteressant ist auch die Tatsache, daß die mittlere Diele hier durch zwei schmale Stichgängc von zwei Seiten direkt beleuch- tet ist. Diese Stichgänge sind ebenfalls nur mit der Fcnsterteilung des 2. Obergeschos- ses in Einklang zu bringen. In zwei Ficken sind hier Feuerstellen durch Viertelkreise angedeutet, während dahinter in den Raum- ecken Schornsteine zu finden sind. Eine dritte Feuerstelle ist an der Feuermauer zur Rechten zu sehen (in diesem Bereich scheinen einige Zwischentüren in der Zeich- nung vergessen zu seinl). Der Raum unter-