ichtet worden ist (Abb. 3)7. Auch hier wird streng architektonischer Aufbau bekrönt n einer Gruppe unterschiedlich großer Py- niden. Im übrigen aber zeigt sich die grund- zlich andere Auffassung, die die geläufige : das römische Castrum doloris ist ein zen- les, vielansichtiges Architekturgebilde, des- i ikonologisches Programm vor allem auf Veranschaulichung von Ruhm und Macht a verstorbenen Fürsten ausgerichtet ist. otz dieser beträchtlichen Unterschiede steht l Grazer Castrum dolotis dem römischen mument näher als den wenigen überlieferten erreichischen Trauergerüsten um 1600, die Hinblick auf Form und Programm wesent- 1 anspruchslose: sind. Der Vergleich mit n Trauergerüst, das 1595 für den Tiroler 1desfürsten Erzherzog Ferdinand II. in isbruck aufgestellt worden ist (Abb. 4)Pi, g diesen Rangunterschied veranschaulichen. Castrum doloris Erzherzog Karls II. ist Form des Triumphbogens in ihrer wuch- an, auf die Antike zurückgehenden Ur- talt verarbeitet, um den ernsten und uner- tlichen Gehalt der Totenfeier einerseits und 1 Machtanspruch des Hauses Steiermark lerseits zum Ausdruck zu bringen. Der iube an Gesetzmäßigkeit und unerschütter- ic Ordnung spricht aus diesem Monument; t im genaueren Betrachten werden ver- "gene Hinweise auf den himmlischen Be- :h erkennbar. In ganz anderer Absicht ist Form des Triumphtores ein halbes jahr- idert später bei einer Wiener Trauerdeknra- 1 verwendet, aus der sich ein gewancleltes eresse der Habsburger am Exequienkulr esen läßt. Das im Jahre 1654 von Giovanni tnacini entworfene Castrum doloris König dinands IV. (Abb. 5)"? ist ein nicht minder valtiges Macht- und Würdezeichen, aber ses soll ein irreales Geschehen das inder der Herrscherapotheose nämlich 7 allem Pathos untermauern. Über der ge- iten, bühnenbildartig angelegten Dekora- i steht das Motto: „etiam post funero im" I0; das transitorische Moment wird trall faßbar, sei es in der Gestalt des schla- d (nicht tot!) wiedergegebenen Königs, sei in der Phönixgruppe, in der die Bogen- "iitektur gipfelt. Ähnlich Wie in der Barock- 'r das architektonisch gestaltete Bühnen- l, so hat bei diesem Festapparat der Triumph- gen die Funktion, einem durch zahlreiche uren und Bilder vergegenwärtigten Vor- g den bedeutungsschweren, steigerndcn imen zu geben. Die Veranschaulichung der TSClJCIQPOIhCOSC ist das eigentliche Thema ier Trauerdekoration; in einem vielteiligen lschmuck ausgebreitet, findet es seine Ver- itung in der Architektur des Sieges- -ens. se vergleichenden und erklärenden Hin- se sollen genügen, um Rang und besondere enart des Grazer Trauergerüstes zu be- :hten. Der gewaltige Festapparat gehört zu hervorragenden Beispielen einer einst h eingeschätzten ephemeren Architektur- ung, die an den Höfen der Österreichischen xsburger besonders kontinuierlich und reich ivickelt worden ist. ANMERKUNGEN 1 10 z Eine Arbeit dcs Vcrf. über , ic Trziuvrdckivratinnen fur die Hnbshurgcr in den Erblamlcn sich! kur? vor dem Abschlnß. Tll! Cooprr Hcwitt Musciun. New York, lnv. Nr. 1938.88. 8108. Braune Feder über sciiwsrzi-r Kreide. mit griucn und roten Lavierungen; Format: 398x229 nnn. - Der vcrr. dankt dic Kenntnis der Zeichnung Dr. Olga PIlIiS Bcrcndxcn. New Brunswick. USA. Anhaltspunkte zur genauen llestimnmng dcr zi-irnuuug bicn-n das (lnrgtslclltc wipncn sowie eine gedruckte Beschreibung dcs Traucrkonduktcs vun Graz incii Srckziu: Sigmund DIH- itingl .ONI)V(IT wciiindr der in Gott unuccndcn Irer " . . nurrni. Ertzhcrlzogcn (Iarls zu (Yesterreich . . Ge- . . Anno 1591. lianstingl erwähnt die beiden nnn-i zu Graz nnd in der Srckaucr Suns- iiircnc. Ohnc n genau zu beschreiben. Danslingls Angabe. c ha - ür du drpiinicn minrrsndncn seines Diirhlcinskciixcn Stecher H1 Graz linden können. erk irr. warum der Lcichcnzug erst Jahre spifilcr (ISMIUS) in-suicncn wuidc-n isi. und ZWEI! Ulme iit-ru- sichtigung der Trauergrrustc (ein exi-inniir dcs „cnnducrs- bciindcr sich un Urazcr Sladtmusculn). vc-rniui- lich gibt die Zeichnung des Coupe! Hewin Museums das in! Crazer nnin aufgestellte Tmuirrgcrusl wieder, das das präch- tigcrc gcwcscll n-in dürfte. Truuurgcrüsxt I I0 i M-H-ßt "eP-EN"; ßrmf +- s . 4! 303i. - .. Mqißsums... Cmstruin doloris für König Ferdinand IV.. von Gimdnni Unmariiii 165-1 entworfen Die mittlere Pyramide mit dem dreiseitigen Grundriß durfte auf dic iil-iypncrolomachia" des Poliphilus zurückgehen. Dort wnd die Drcicckpyramide - allerdings im Zusammenhang mit dcin aus Quader und Tronllnel gebildeten Sockel - als s mbnl der Mystischcn Drcieinigkeit bezeichnet. - Das min- christliche Motiv des Delphins CllS Führer in das Totenreich liILXChl auf zahlreichen Renaissancc-Grabmälem auf. Nicn neueren Untersuchungen (n. J. Tuschnigg ms; B. Roth 1964) ist der künstlerische Anteil Alcssandro de Vcrdas am Scckuucr Mnllsulßum gering. Vergleichbar sind beide Werke nicht nur in den Details inrcr skulpxurcilcu Ausuinung. sondern auch in ihrem Aufriß, der vom antiken Triumpluor abgeleitet ist. Daß das Mausoleum- portal ungleich fcinglicdriger ausgeführt isr, erklärt sich aus seiner Funktion GlS durchsichtige Schranke. Annnyincr Stich. Ex. Berlin, Kunstbibliothck. Orniimcntslicll- Sammlung Nr. 3185. Das Tnucrgcrüsz ist überliefert in einer anonymen Zeichnung (Feder rnir farbigen Lavicrungcn), die sich im Innsbruckur Liindesregierungsarchiv (Kunslsachen III, 32) beündcl. Kupferstich inir Radierung, 1122.: ..]. Bumzlciilius S.C.M. nrchiteclus Inuenror.", Ex. Alberlina, I-listor. Blätter. Personen. Band 4. Spruchband eines der Engel, die auf dCm gcsprc-ngrcn Giebel dcs Triumphbogen; sitzen. 25