"iitektur in unmittelbarem Zusammen-
; stehende Malerei so vorzügliche Technik
ler zu beleben und anzuwenden.
Architekt nahm demnach schon bei Anlage
Eäle, bei ihrer architektonischen Anordnung
Auszierung Rücksicht auf ihren Zweck,
ei jedoch die Anordnung des ganzen
:rischen Theils der Decoration unbedingt
für diese große Arbeit aus Rom herbei-
tfenen Maler P. v. Cornelius überlassen
W16.
war ihm die Aufgabe gesetzt, die griechi-
Götter- und Helden-Sage in einer cy-
hen Folge von Gemälden darzustellen. Er
imrnte daher die Eingangshalle zur An-
ung einiger hesiodischer Mythen, und die
en großen Säle für den homerischen Götter-
I-Ieldenkreis. Um auch in den Darstel-
jen der Götterwelt die Beziehung auf das
schliche Leben festzuhalten, malte er in
Vorhalle, die den beiden Sälen zur Ein-
ng dient, den Prometheus, welcher den
ischen formt, und die Pandora, welche das
el unter die Menschen bringt. Im Götter-
zeigte er den Hercules in den Olymp auf-
)mmen, den Arion, wie er vor den Meer-
ern singt, den Orpheus, der in die Unter-
hinabgestiegen ist, dabei manche Lieb-
ften der unsterblichen Götter mit sterb-
tn Menschen und die Macht des Schicksals
' beide. Im trojanischen Saal führt er den
hauer in den Kreis der sterblichen Ge-
zchter und zeigt ihre Größe in den Kämpfen,
sie unter dem Beistand der Unsterblichen
en. In beiden Sälen enthalten die großen
ülbspiegel die Hauptvorstellungen und die
ken die Einteilung dazu, so daß der Ge-
ze am Gipfel der Decke beginnt und mit
letzten Gewölbspiegel endigt." 17
IZC und Schorn beschränkten sich jedoch
t auf diese allgemeine Schilderung, son-
beschrieben das Programm der Malereien
n das kleinste Detaillß.
die übrigen Säle (Abb. 7) wurden Orna-
te und Reliefdarstellungen erdacht, die
direkt auf die darin gezeigten Kunstwerke
deren Epoche bezogenlf):
„ägyptischen Saal" war „die für die Be-
ung und Entwicklung ägyptischer Kunst
ezeichnende Legende angebracht, wie Isis
tmme bei der Königin von Byblos dienend,
langgesuchten Leichnam ihres Gemahls
is, von Typhon in einen Mumiensarg
eschlossen, in einer Säule am Palaste des
igs Malkandros entdeckt, und durch einen
ag das umhüllende Erikaholz spaltend und
:rnend, befreit und wieder erlangt. Wir
nnen hier als Typus der ägyptischen Statue
3- und der ägyptischen Säulenform und
iältnisse anderseits, den Mumiensarg,
her bis in die spätesten Zeiten den Körper
Todten ebenso nachgebildet ward, als
r Sarg, worin genau passend Typhon den
ler Osiris verschloß."
Dekoration des „Aegineten-Saales" bezog
ganz auf die Skulpturen des Aphaia-
anderen den Kampf um den Leichnam des
Patroklos mit dem Telamonier Ajax als Haupt-
kämpfer. Über der Eingangstür erschien im
Ornament der Blitz des Zeus, des Vaters des
Aeakos. Im Stuck des Kreuzgewölbes waren
die Figuren der Aeakiden Acakos, Peleus,
Achilleus, Neoptolemos dargestellt. An der
Stirnwand gegenüber dem Fenster war als
Ornament die Giebelfront des Tempels in
getreuer Rekonstruktion angebracht.
Im „Apollo-Saal" befanden sich an der Decke
die „Wappentiere" dcr vier Städte Griechen-
lands, „deren Kunstschulen in älterer Zeit zu
besonderer Auszeichnung gelangten", die Eule
Athens, das Flügelpferd Korinths, die Chi-
märc von Sikyon, der Wolf von Argos. „Die
Köpfe des olympischen Zeus und der Pallas
Athene deuten die l-laupttypen an, welche
Phidias als Resultat älterer Kunstbcstrebungen
entwickelte und feststellte".
Die Decke des „Bacchus-Saales" schmückten
„baccisehe Embleme", Panther, Vasen, Par-
teren, Wein- und Eppichlaub.
An den Stirnmauern der drei Kuppelgewölbe
des Römer-Saales saßen im Ornament Me-
daillons römischer Feldherrn, Konsuln und
Imperatoren, „welche um die drei Haupt-
epochen römischer Kunstthätigkeit sich ver-
dient machtcn", im ersten Kompartiment
M. C. Marcellus, L. C. Sulla, M. F. Nobilior,
T. Flaminius, L. C. Scipio; im zweiten
Augustus, Claudius, Maecenas, C. A. Pollio,
M. Agrippa; im dritten Trajanus, I-ladrianus,
C. Nerva, Vespasianus, Titus. Das Relief in
der Mitte der ersten Kuppel stellte dar, wie
„das Schiff, welches die Statue der Bona Dea
aus Griechenland nach Rom brachte, nur von
einer Vcsralin an Ort und Stelle gezogen
werden konnte". Reiches Ornament mit den
Bildern „der zwölf römischen Obergötter"
umrahmte es. Ein Relief in der zweiten Kuppel-
mitte zeigte „die Einschiffung der Statuen von
Korinth nach Mummius Eroberung". In den
zwölf umgebenden Feldern waren „Personen
aus dem römischen Staatsleben dargestellt, der
Dictator, Censor, Consul, Praetor, Senator,
Tribun, Aedilis, Quaestor, Triumvir mone-
talis, Pontifex, Augur und Magister equitum".
Das Relief der dritten Kuppel „zeigte eine
Strena, als welche ein Jüngling seiner Geliebten
griechische Gefäße, Vasen von Korinth,
Candelabcr von Aegina usw. darbringt". „In
den umgebenden Feldern sind Scenen aus dem
römischen Familien- und Gesellschaftsleben
dargestellt : Lucretia, Corneliamit den Gracchen,
die lesende Tullia, Agrippa mit dem Modell
des Panthcon, Livia mit der Spindel, Horaz
den Maecenas bekränzend, Antonius als Bac-
chus, Marc Aurel als Philosph, Messaline eine
Herme bekränzend, Nero als Apollo citha-
rödus, Hadrian den Antinous betrauernd und
Commodus. So ist hier die oft vergeblich
bestrittene Abkunft aller römischer Kunst
aus Griechenland im religiösen, Staats- und
geselligen Leben bezeichnet." In das Ornament
des Römer-Saales, „im Style der schönsten
trugen, die Kunst wieder auf den einzig
richtigen Weg der Antike zurückzuführen:
Nicola da Pisa, Mich. Bunnarotti, Ant. Canova
und Albert Thorvaldsen".
Im Vestibül bezeichneten Inschriften den Bau-
herrn, den Architekten und den Maler:
„LUDOVICUS I. BAVARIAE REX
Veterum seulpturae monumentis
quac ipse undique congesserat,
decore collocandis hoc museum
condidit atque dicavit",
„Regis jussu aedificio exstruendo
et decorando praefuit Leo Klenze eques"
und
„Regis jussu cameras
picturis exornavit
Petrus Cornelius eques."
Das erste Bildprogramm eines Museums fügte
sich formal fest in den Zusammenhang des
Ganzen. Am Außenbau waren Giebelfeld und
Nischen angelegt, um die Skulpturen aufzu-
nehmen. Die Reliefs in den Räumen schienen
zur Stuckdekoration zu gehören, die Fresko-
säle reihten sich selbstverständlich an die Aus-
stellungsräume. Plastik und Malerei stellten
sich in den Dienst der Gesamtaufgabe. Am
Monument der antiken Kunstgeschichte über-
nahmen sie eine repräsentative und didaktische
Funktion.
Klenze hat mit der Einteilung des Bildpro-
gramms das-Vorbild für spätere ähnliche
Aufgaben geprägt. Die Anbringung einer
allgemeinen mythologischen Darstellung zur
Kunst an der Fassade und die Aufstellung von
Standbildern ausgewählter Künstler und
Kunstförderer am Außenbau ist in abgewan-
delter Form vielfach wiederholt worden. Die
Trennung von großem malerischem Zyklus
mit allgemeiner Bedeutung für das Wesen des
Bauwerks und Dekorationen der einzelnen
Säle, die besonders auf die gezeigten Gegen-
stände bezogen waren, wurde für Innenpro-
gramme vorbildlich.
Im ganzen bildlichen Programm des Bau-
werkes trat eine vordergründige Verherr-
lichung des Bauherrn nicht hervor. Es ist
jedoch auffällig, daß die antiken Kunstförderer,
Perikles und Hadrian, einen so exponierten
Platz an der Hauptfassade des Bauwerkes ein-
nehmen sollten, gleich neben den „mythischen
Begründern und Vorstehern aller plastischen
Kunstarbeit", Vulkan, Prometheus und Däda-
lus; nur ein einziger antiker Künstler, der
von Perikles geförderte Phidias, fand einen
Platz unter diesen ersten sechs. Alle sechs an
der Ostseite des Gebäudes dargestellten Künst-
ler, Canova, Gibson, Rauch, Schwanthaler,
Tenerani und Thorvaldsen, waren von Lud-
wig I. durch Aufträge gefördert, zum Teil
direkt für die Glyptothek beschäftigt worden.
Ludwig mußte als der Förderer dieser Bild-
hauer erscheinen, die als die Erneuerer der
Antike des Phidias auftraten. Gerade an diesem
Bauwerk, das die Werke der antiken Bild-