zeichnet und malt, der wieder wie seine Vorfahren festhalten und bannen will. Es ist das in einer Zeit, in der die Montage, das Happening i oder Environment en vogue ist, sicher ein Wagnis, doch Diezl hat sich entschieden, und er scheint auf einem sehr guten Weg zu sein (Abb. 18, 19). In der NEUEN GALERIE in GRAZ stellte vom 19. Juni bis 19. Juli MAX WEILER aus. 32 Gemälde und j Tl Graphiken, alles Werke, die nach 1931 entstanden sind, gaben einen Uberblick über das Schaffen des 60jährigen Künstlers in den letzten Jahren, wobei die Gemälde alle jüngeren Datums waren und nur einige Graphiken aus der Zeit vor dem Krieg gezeigt wurden. Mit letzteren konnte die Kontinuität im . Schaffen Weilers belegt werden, die Gemälde lassen Ausblicke auf Künftiges ahnen. Uberall ist Natur in diesen Bildern und Graphiken, aber Natur fern eines simplen Naturalis- mus. Diese Natur ist reich an Formen, das zeigen die Bilder nur zu deutlich. Man könnte sagen, zum Greifen deutlich, und das in des Wortes eigentlichster Bedeutung. Davon zeugen die besonders interessanten Raumbilder und Assemblages. Von dem feinen Zusammenspiel von Linien und Farben im Werk Weilers gibt uns das Bild „Gewand der Sonne" ein besonders schönes Beispiel. In BAD TATZMANNSDORF im Burgenland gibt es im Ouellenhof ständig Kunstausstellungen. Vom 9. bis 28. August waren 32 Bilder von FRANZ ERNTL zu sehen. Der Maler, dessen Werk eine ausgesprochene Kontinuität j aufweist, zeigte seine feinen, in verblassenden Farben, mit wenigen kräftigen Akzenten, sehr nobel gemalten Bilder, die die einfachen Dinge unserer Umgebung wieder- geben, wobei die Landschaft j dominiert. Der 1902 geborene Steuer-Schüler liebt die silbrig flimmernden Farbübergänge, denen sich oft ein erdiges Rotbraun beimischt. Die Grünabstufungen führen in weite Räume. Neben Ol- und Pastellbildern waren auch einige Graphiken zu sehen (Abb. 20). In LANGENZERSDORF, NO., wurde am 6. Juni das neue HANAK- MUSEUM eröffnet. Die größte Anzahl der ausgestellten Plastiken wurde durch das Land Nieder- österreich angekauft und in einer Halle sowie in einem hinter dieser angelegten Garten aufgestellt. Im Raum befinden sich 12 überlebens- große Plastiken, unter anderen .,Die Schmerzensmutter" (1925). ..Die Gnadenmadonna" (1920). ..Der letzte Mensch" (1917). „Der brennende Mensch" (1922) und .,Die Pieta" (1920130). Kleinere Plastiken, Fotografien und Doku- mente ergänzen die Schau. Auch befindet sich hier ein Hanak- Gedenkzimmer, das mit Möbeln eingerichtet wurde, die der Künstler selbst schuf. Sehr beachtlich sind die Entwürfe und Skizzen in den l Vitrinen im ersten Stock. Im Garten haben 11 Werke ihre Aufstellung gefunden. Es handelt sich um Marmor- und Kalksteinskulpturen des Meisters, die fast alle aus einer früheren Schaffensperiode stammen. Mit dieser Museumsgründung wurde endlich dem Werk dieses öster- reichischen Meisters an der Schwelle der Moderne, das jahrzehntelang in einem Prateratelier verrottete, ein l würdiger Rahmen gegeben. Es i wäre erstrebenswert, mit der Zeit weitere Komplettierungen vorzu- nehmen. An einem dem Museum angeschlossenen Archiv wird gearbeitet (Abb. 21 ). Alois Vogel 52 Wanderausstellung der Stadt Wien: „Wien, eine Stadt stellt sich vor" 22 Erste ldeenskizze von Arch. Josef Kra- wina zur Wanderausstellung der Stadt Wien „Wien, eine Stadt stellt sich vor". Stadtmuseum München - St. Jakobs- platz Mit dieser Ausstellung plante der Auftraggeber eine Werbung für die Stadt Wien im Ausland. Bei Sichtung des zu i wendenden Materials wurde sofort klar, daß die kulturelle, wissenschaftliche, künstlerische, politische und wirtsch liche Stellung Wiens dokumentiert werden sollte und Exponate aus der Stadtgeschichte, hochqualifizierte Erzeugni des Wiener Handwerkes und der Wiener Industrie zu zeigen waren; und daß - nicht zuletzt - die Fülle des Mater übliche Arten der Präsentation ausschloß. Der Wunsch einer derart komplexen Informationsleistung deckt sich Gänze mit den Absichten, die Museen haben. Aber nicht nur passionierten Museumsbesuchern will Wien sich t stellen, sondern auch jenen, die Darbietungen passiv erwarten und Ablenkung suchen, Erwachsenen und auch Kindi und das namentlich im nicht deutschsprachigen Raum Europas und in Übersee in mehr oder minder großen öffentlicl Sälen. Um dieses Programm zu erfüllen, wurde im Jahr 1966 folgender Ausstellungsrahmen konzipiert: Für die Präsentat des verschiedenartigen und umfangreichen Materials wurde in der Hauptsache die Projektion von ca. 2.400 Farb- I eingefärbten Dias durch 30 Kodak-Projektoren gewählt, wodurch es möglich war, die Ausstellung auf einem Areal i nur etwa 330 m1 unterzubringen. Zum Zwecke häufiger, relativ unkomplizierter Aufstellung, leichter Transponierbar und aus Gründen großer Widerstandsfähigkeit wurden zusammenschraub- und steckbare Aluteile entwickelt, die wa recht und senkrecht in Form von Fußboden-, Wand- und Deckenelementen nach einem Sechseckraster in einem eigei Modul zusammenfügbar sind und die auch als Projektionsflächen dienen. Durch dieses System kann der gesamte A stellungskörper - je nach den örtlichen Gegebenheiten - in drei prinzipiellen Gestalten aufgebaut werden: a) Ianggestreckter, rechteckiger Korpus, b) als zusammengezogener, quadratähnlicher Kubus oder c) auseinandergenomn in zwei getrennte Teile, die auch in verschiedenen Geschossen untergebracht werden können. Im Inneren sind die flex zusammenfügbaren Sechseckeinheiten folgendermaßen organisiert: a) Ein hoher, stützenfreier Saal mit Panorai Projektionen auf in die Stützenkonstruktion eingehängte, für diesen Zweck geeignete Alu-Paneele. (Hier wird in B folgen vonjeweiIs12 Einheiten die Bundeshauptstadt vorgestellt). b) Sechs mäanderartige aneinandergereihte Sechse zellen. (Hier werden Detailinformationen über die Stadtverwaltung projiziert). c) Ein in der gleichen Konstruktion richteter Saal, in dessen Stützen 12 verschieden hohe Plexiglasvitrinen eingehängt sind, die den Eindruck freien Schi bens erwecken und die erwähnten Exponate enthalten, Schon am 26. 4. 1967 urteilte Prof. A, Camenzind, ETH Zürich, in einem Gutachten über die Planung: „Das Projekt Krawina ist grundsätzlich eine gute Lösung für einen Ausstellungsbau von hoher Qualität und hält eir Vergleich auf internationaler Ebene stand . . . das Projekt zeichnet sich aus durch einen totalen architektonischen G wofür ich Krawina gratuliere." Im Mai 1970 wurde die Ausstellung erstmals in München ca. 18.000 Besuchern gezeigt. (Abb. 22-25) Gottlinde Krawina-Scheb Z3 Großer Grundriß mit kleinem Aufriß der Wanderausstellung ..Wien, eine Stadt stellt sich vor" von Arch. Josef Krawina 25 Einblicke in die Ausstellung „Wien eine Stadt stellt sich vor" 24. l flifäftatemit.