Günter Bruchcr DIE FRESKEN IN DER WALLFAHRTSKIRCHE MARIA-FREIENSTEIN, EIN WERK DES STEIRISCHEN MALERS MATTHIAS VON GÖRZ Günter Bruchcr DIE FRESKEN IN DER WALLFAHRTSKIRCHE MARIA-FREIENSTEIN, EIN WERK DES STEIRISCHEN MALERS MATTHIAS VON GÖRZ 1 Wzllfahrtskird-ie Maria-Freienstein - Matthias von Görz. Detienfreskth. um 1720121 2 Wallfahrtskirdze Maria-Freienstein - Matthias von Görz. Derkenfresken. um 1720121 ANMERKUNGEN 1-7 _ _ 11.. o.1...-s..........1. (s. zss) ....... s.. r....-r............. Is. Chronik s.. 11....lr............ 1672-1751; Pfarnrdniv r..- man 1719. r... 6.... .... o... 2a n. _ 'u.......a.. und 1..... e... a... man"... w.11_1.1..... nads 1111.... r............, 1.... von ........ 11.... M............. 1... c...11.a..r. 1.... .... Jubrliahr, o... 171.2, s. 1o._ _ _ 'Nad1f0tsd1ungen ..'.. s..........1...a.... Landesatduv sowxe ... a... man... 4.. o...11.a..t. 1.... ... haben. w... und m... 1....... erfolglos. ws. n... 0.. Anton m..." s], Provinz- ..a...... ... w...., buidtel. n... .1... Ardsivmatnrial, a... a... ... a... o.a....1......... lblhhd, 1... der Mont"... 4.. Jesuixenordens 1773 verloren. "Vgl. G. Brudier. Die Fresken Antonio Madernis im Graxer n..............1, ... Usterr. z....a..ar. r... K"... und 0...."...- pflegt. wi... 1970. I 1x. 14...... J. c. Haähofer, o... 19:1. Abb, w .., 27, 1 Vgl. 1.. 14...... 1).. ........1.g. Stifukirdze von Pan... und i... 14.1.. Matthias von 0..... 0...., o... ms. 2 Wenige Kilometer nördlid-i von Leoben steht auf steilem Felsen die Wallfahrtskirche Maria- Freienstein', eine Filialkirche, die vom Leobe- ner Konvent der Jesuiten im Jahre 1661 an Stelle der mittelalterlidien Burg Freyenstein gegründet wurde. Die Ausstattung der Kirche nahm mehrere Dezennien in Ansprudi, und als man 1718 zur feierlichen Konsekration sdaritt, stand noch immer die Freskierung der mit zartem Stuck überzogenen Decke aus? Der Zeitpunkt der malerischen Ausgestaltung ist glücklicherweise der Wallfahrtssdirift „für den andäditigen Wallfahrter nad1 Maria Frey- stein", dem Werk eines ungenannten Jesuiten- paters zu entnehmen. Hier wird berichtet, daß „ein junger Geistlicher aus der Gesellschaft Je- su, der Ehrwürdige Magister Franciscus Keiner, welcher in Leobnerisd1en Collegio, in der Blüte seines Alters, . . . 1721 verschieden, der schmerz- haften Mutter sein Erbportion geschenkt, und vermadat (habe), welche hinlänglich war, daß das ganze Kirchengewölb mit zarten Mertet kunte überzogen, und mit eingemengten an- nehmlichen Gemählen ausgeziert werden a". Über die dem Typus der Wandpfeilerhalle an- gehörenden Kirche (32,8 X 10,2 X ca. 12 m) wölbt sich eine Stichkappentonne, deren vier Zwickelpaare nahezu bis in die Scheitellinie der Tonne einsdineiden. Dieser architektoni- schen Konzeption der Mitte des 17. Jahrhun- derts hatte in späterer Folge die für die Fresken vorgesehene Rahmenverteilung des Stukkateurs zu entsprechen. Drei große Kartuschenfelder, von häufig gebrochenen, wellenförmig gebo- genen Studtleisten eingefaßt, sind in die Schei- telzone der Tonne eingelassen, während acht kleinere Kartuschenfelder die Stichkappen schmüdcen. Weiters wurden auch die über den Wandpfeilern aufschwingenden Mauerstücke zur Aufnahme von medaillonähnlid-ien Mal- flädien genutzt. Dem Namen des Gnadenortes der „Schmerzhaften Mutter Maria auf Freien- stein" gemäß sowie der Eigenart der Gesell- schaft Jesu entsprediend, wählte man die inte- grierende Zusammenschau marianisdier und christologischer Bildinhalte. In den drei Haupt- feldern sind zur Darstellung gebracht: Chri- stus stürzt unter der Last des Kreuzes, simultan gezeigt weiters die Kreuzigung und Kreuzer- höhung und schließlich die Grablegung. In al- len drei Bildern ist auch der Mater dolorosa eine beherrschende Stellung zugedacht. Die Re- levanz der Beteiligung Mariens am Leiden und Kreuzestod Jesu hat sich im katholischen Be- reidn, ins Volkstümliche transpaniert, bis in die Gegenwart im Sd1merzhaften Rosenkranz ge- äußert, dessen Aussage in den medaillonähn- lidien Freskofeldern in abgekürzter Form bild- haft geworden ist. Putten tragen hier die Mar- terwerkzeuge: die Geißelsäule, die Dornen- krone, das Schilfzepter und anderes mehr. In den ad1t Fresken der Stichkappen scheinen Mit- glieder der heiligen Sippe auf, deren Identität leicht anhand der darunter angebrachten Be- schriftung erkennbar ist - so zum Beispiel beim heiligen Josef: S. JOSEPI-IVS, SPONSVS B. V. M. CHR. NVTRITIVS. Ähnliche Beschrif- tung kennzeichnet den Verwandtschaftsgrad der Heiligen Johannes d. Täufer, Anna, Joa- chim, Elisabeth, Zacharias, Jakobus und Judas Thaddaeus. Da archivalische Hinweise auf den Nam. Freskanten auch nach neuerlidaen Forsci nid-it erbracht werden konnten, fällt de gleichenden Betrachtungsweise der Kt schichte die ausschlaggebende Instanz in 1 der Beurteilung einer Zusdareibung zu lokale Kunstgesdaiditsforsd-iung, die noc nen Versuch zur Klärung dieses Problem unternommen hatte, dürfte in der zum punkt um 1720 scheinbar retardierender fassung des Künstlers, eine Decke in zah Freskofelder aufzuteilen, eine zu widers; volle Situation gesehen haben. Hatte dc steirische Freskokunst sdion seit Maderx bliotheksfresko in Pöllau (1699)-", Hacl. Fresken in Vorau (ca. 1717) und Görz' F in Pöllau (1718) diese in Freienstein wandte Aufteilung von Einzelfresken überwunden und eine Raum- und Ded cheneinheit erreicht. Diese Stilstufe kon Freienstein selbstverständlich keine Anwe finden, da mit der Freskierung der Decke zu 55 Jahre gewartet werden mußte, si Künstler also keiner den modernen G1 punkten der Freskokunst entsprechenden gegenübersah. Die größte Malfläche bli. Darstellung des Kreuzestodes Christi in trum der Tonne vorbehalten. Die Gedan] Auferstehung und Erhöhung des Kreuz. in diesem Fresko in gleicher Weise vor nommen. Engel tragen vor den Augen Verzückung die Arme ausbreitenden Magdalena den auf den Kreuzesbalken teten Erlöser in überirdisdie Bereiche. Di trale Stellung des Kreuzes oder des Nam ges Jesu entsprach stets den Bildvorstel der Jesuiten, wie sie aber unabhängig v: sem Orden, dem Freienstein als Filia diente, in der Steiermark bereits in de. ten von Vorau und Pöllau als Bildtypu zipiert worden waren. In der Sakrist Stiftes Vorau brachte J. C. Hadrhofer ca die Erhöhung des Kreuzes zur Darst wobei der Kreuzesbalken ohne jeden V zungseffekt in die Bildebene gelegt wui der dynamischeren Assistenz der Engel i zu Freienstein unterschiedliche Auffassu merkbar". In der eine räumliche Tief kung andeutenden Schräghaltung des B sowie in der Wiedergabe von assistie Engeln ist das Fresko von Freienstein sti bedeutend enger mit der an der Langhai der ehemaligen Stiftskirche in Pöllau l lichen Kreuzeserhöhung verbunden. Freskierung jener Kirche war im Jahre wie die Inschrift an der Dedre verde von Matthias von Görz vollendet wo Eine weitere Kreuzeserhöhung malte M v. Görz 1723 in der Sakristei der Stifts wobei er eine motivlid-ie Anordnung tr überraschende Parallelen mit der Kreuzi darstellung von Freienstein aufzuweise Die beiden das Kreuz emportragenden sind in Pöllau genau übernommen, wen auf eine Wiedergabe des Gekreuzigte1 zichtet ist. Haltung der Gliedmaßen, 1 schwung der Gewänder und Stellun Flügel wurden zwei Jahre nadi dem I steiner Fresko von Görz kopiert, ode man eher anzunehmen geneigt ist, t verwendet. Für die zweite Annahme das Phänomen der motivlidnen Übern