. am ,. Hyß ww a 6 ä , Kopien (die Originalrechnungen wurden mit dem gesamten Paar-Archiv nach dem letzten Weltkrieg konfisziert und befinden Sld1 heute wahrscheinlich in Schloß Ti-ebon in der Tschecho- slowakei) führen nicht nur detailliert die ein- zelnen Arbeiten an den Wandvertäfelungen im Paradezimmer an, sondern geben auch das genaue Entstehungsjahr, nämlich 1769, sowie die Namen des Architekten und des Bildhauers bekannt, die für den Umbau verantwortlich zeiduneten. Eine der Red-mungen, die von einem Bildhauer namens Leithner unterschrieben ist, trägt die Übersdirift: „Für Ihre Excellenz Frau Gräfin von Baar, in das Barada Zimer folgende Bildhauer arbeith nadi Tessain (Entwurf) und Angebung des Herrn von Ganneval" (Abb. 6). Über den Bildhauer und Stukkateur johann Georg Leithner (1725-1785), der von 1757 bis zu seinem Tode Mitglied der Wiener Akade- mie war, ist nur wenig bekannt. „Herr von Ganneval" jedoch ist der französische Ardiiteltt Isidor Canevale (geb. Vincennes, 1730. - In Dokumenten sdieinen auch vereinzelt die Sdirei- bungen Cannaval, Carnevale, Khönival, Can- nival, Ganneval usw. auf), der erstmals in Wien um 1760 künstlerisdi in Erscheinung trat und hier im Jahre 1786 starb. Ein Großteil der bis heute erhaltenen neoklassizistischen Bauten Wiens, darunter das Allgemeine Krankenhaus in der Alserstraße und die Chirurgisch- 10 Medizinische Akademie, das „_Iosephinum", in der Währinger Straße, gehen entweder auf Canevales Entwurf zurück oder werden ihm zugeschrieben. Im Lauf des 19. Jahrhunderts bezog die Familie Paar dann den kleineren, rückwärtigen Flügel des Palais und vermietete die Prunkräume an russische Botsdxafter. Nach dem ersten Welt- krieg sahen sidn die damaligen Besitzer ge- zwungen, die gesamten Finanzreserven für ihren Landbesitz aufzuwenden. So kam es, daß um 1930 die Boiserien des Hauptgeschosses zur Gänze verkauft wurden, einsdiließlich der Ge- sellschaftsräume (es ist nicht geklärt, in wessen Besitz das Paradezimmer heute ist) sowie einer Reihe kleinerer Wohnräume mit dem Blick auf den großen Innenhof und der Wohnräume im Hintertrakt des Palastes über den Stallungen 4. Damals wurden die Ausstattungselemente von zwei der kleineren Zimmer an einen englischen Kunstsammler, Sir Philip Sassoon, verkauft und die ganze Täfelung an ihrem Bestimmungs- ort, dem Londoner Wohnsitz Sassoons (25, später 45, Park Lane), wieder zusammengefügt, so wie dies auch beim Varengeville-Zimmer der Fall war. Mit den Wandverkleidungen aus dem Palais Paar wurden ein Speisezimmer und ein Vorzimmer in dem 1895 erbauten Haus des englisdien Sammlers eingeriditet. Nach dem zweiten Weltkrieg (Sir Philip Sassoon hatte