Aureole", Unikat einer Farbradienmg auf selbstgefertigtem Bütten, in das diverse Objekte eingebettet sind, Sutherlands Gemälde seiner kombinierten Pflanzen- und Steinformen und das lithographierte Bildnis eines deutschen Man- nes von Reiner Schwarz. Adolf Frohner stellt sich in seinem „Adam-und-Eva-Bild" selbst als Adam in der Dürerschen Pose dar. Neschs Phantasievögel, die Quadrate von Josef Albers, der Papst des Vic Gentils und das „AD" von Max Bill können nur von der Tatsache, daß die Künstler sie für diese Ausstellung ga- ben, als Dürer-Rezeptionen verstanden werden. Die Ausstellung zeigt, daß Albrecht Dürer auch im 20. Jahrhundert lebendig und gegenwärtig ist. Hrdlicka formulierte das Dürer-Verständ- nis des modernen Künstlers: „... Ich finde, daß Dürer in erster Linie ein Mann der In- formation war. .. Ich sehe in ihm nicht den typisch deutschen Künstler, als der er vielfach interpretiert wurde. Nicht Innigkeit kennzeich- net sein Werk, sondern Aufgeschlossenheit. . ., nicht dem Mystischen war er zugetan, sondern dem Meßbaren, das heißt, er fand aus der Be- obachtung zu einer Gesetzmäßigkeit, mit der sich das Chaos bewältigen ließ . . ." Hier wer- den Facetten der geistigen Grundhaltung un- serer Zeit angesprochen, die uns die heutige Vorliebe für Melancholie, Bildnisse und die Proportionsstudien Dürers begreifbar machen.