einem feinen Gefühl für
Rhythmus und Wiederholung in der Grundanlage
bringt und damit mit
sich gleichender Farmen, einer ovalen Gesichts-
form, die in eine annähernd gleichartige, größere
des Maphoriums eingeschrieben ist, variiert. Der
seitlich gegebene Abraham, der über den Tisch ins
Bild ragende Hundekopf und der perspektivisch
aufgeklappte Tisch schaffen einen Bildraum, der für
viele Werke dieser Periode typisch ist. Schon in den
zwanziger Jahren hat Wickenburg mit einem empor-
gezogenen Horizont, einer der konstruierten Per-
spektive widersprechenden Autkloppung gearbeitet,
wie es auch das Eggenberger Parkbild nach be-
weist. Die Spannung zwischen der Raumangabe und
der betonten Bindung der Darstellung an die Fläche
wird nun zugunsten eines farbig-akzenluierten Bild-
raumes, in dem die Figuren oder Gegenstände
sich selbst Raum schaffen, gelöst.
Dies wird auch im Gemälde ,Die Wächterß 1970,
deutlich, in dem zwei Gardisten im Gespräch mit
einem Offizier dargestellt sind. Durch die malerisch
umgesetzten Licht- und Schattenwerte erhalten die
Figuren eine Plastizität, durch die sie sich auf den
Beschauer herauszuwölben scheinen, obwohl sie
zugleich in den flöchig behandelten Hintergrund
eingebunden sind. Wickenburg hat eine neue Syn-
these von Bildfläche, malerischem Körpervolumen
und Raum gefunden.
Eine schöpferische Befreiung spricht aus den Wer-
ken Alfred Wickenburgs in dieser Phase, in der er
bei strenger Formvereinfachung den Bildern einen
farbigen, das Bildganze in Besitz nehmenden Reich-
tum zu verleihen versteht, die Farbe selbst zu
elementarer Leuchtkraft bringt und souverän die
Summe eines Malerlebens zieht.
5 Alfred Wickenburg, Drei Engel bei Abraham, 1970
6 Alfred Wlckenburg, Die Wächfer, 1970
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