lgenreichste Erklärung der Verwandtschaft brachte iedoch der heilige Hieronymus Jf, als er die Brüder Christi mit einigen zln gleichsetzte, deren Mutter eine Schwe- ariä gewesen sei. Schließlich festigte sich .egende, die durch die legenda aurea chriftliche Verbreitung gefunden hat und JCl1 Cranach wörtlich folgt: Demzufolge die Mutter Mariä, Anna, in drei Ehen je ochter Maria geboren. Die älteste wurde sef vermählt, die zweite mit Alphäus, mit ie vier Söhne hatte, und die dritte Maria ilich mit Zebedäus, aus dieser Ehe stamm- 'ei Söhne. Diese komplizierte Genealogie, er die im Neuen Testament erwähnten stern Christi übergangen sind, illustriert :h geradezu wörtlich. Am Treppenabsatz ei Gatten Annas, Joachim, Cleaphas und e, in einer Mauernische der Nährvater im Zentrum Anna mit Maria und dem ind, links die sechsköpfige Familie der Cleophas und rechts Maria Salome mit äus und ihren beiden Söhnen. nterscheidung der heiligen Personen von egendären Gestalten erfolgt nicht nur die Heiligenscheine, sondern auch in einer hen Betonung der traditionellen Kleidung egensatz zu den genauest dargestellten t Gewändern der Nebenfiguren. In dem ten Bürger „Alphäus" hat man zu Recht lbstporträt Cranachs erkannt und konse- irweise auf weitere Bildnisse seiner Fami- chlossen. Dazu paßte auch das Phantasie- inschild am rahmenden Bogen mit den ränkten Händen. anspielungsreiche und literarisch unter- te Darstellung scheint die geänderte per- e Situation Cranachs widerzuspiegeln. Die azweifelte Glaubenssicherheit Cranachs 'iener Zeit wird nach seiner Berufung als ler 1505 nach Wittenberg von einer ver- weise intellektuellen Auffassung abgelöst. Folge steigert sich der höfische Gehalt in :hs Bildern. Antike Themen sind an den istischen Häfen beliebt, wie eines in der es- und Antäus-Szene der Akademiega- vertreten ist, in dem die ausfahrende des vorn kraftspendenden Erdboden weg- enen Sohnes der Gäa die Kenntnis italie- ' manieristischer Stiche verrät. Wiederum xs Cranach d. Ä., Der heilige Valentin mit ndem Stifter, Tempera auf Fichtenholz, 91 x lT1 xs Cranach d. Ä., Stigmatisation des hei- n Franziskus. Tempera auf Fichtenholz, 86,8x cm 1s Cranach d. ÄÄ, Das ungleiche Paar. pera auf Rotbuchenholz, 51 x 36,5 cm; bez. z oben mit dem Schlangenzeichen und 1531 wach-Werkstatt, Madonna mit Kind. Tempera Rotbuchenholz, 77 x 57,5 cm; bez. links unten dem roten Drachenzeichen is Cranach d. Ä., Der Selbstmord der Lucretia, pera auf Rotbuchenholz, 37,5 x 24,5 cm; bez. s unten mit dem Schlangenzeichen und 1532 iach-Werkstatt, Die heilige Dorothea.Tempera Lindenholz, 77 x 59 cm ar Autor: Heribert Hutter iäldegalerie der demie der bildenden Künste llerplatz 3 Wien 8 aber sind es der heimische Wald und die Berg- landschaft der Alpen, die die Hintergrundfolie abgeben. Auch die „Lucretia" vom Jahre 1532, ein von Cranach öfters variiertes Motiv des elegant überlängten weiblichen Aktes, entstammt dem ldeenkreis der Geschichte, doch hat die stolze Römerin auch Aufnahme in den Kreis der Tu- genden gefunden. An diesem Beispiel läßt sich am deutlichsten die überaus verfeinerte Mal- technik beobachten, deretwegen Cranach von seinen Zeitgenossen ein deutscher Apelles ge- nannt wurde. Der hauchdünne Schleier vor dem schwarzen Grund veranschaulicht den exquisiten Geschmack der höfischen Gesellschaft, in die der gefeierte Maler offenbar gleichberechtigt und freundschaftlich aufgenommen worden war. Diesseitiger und derber in der Erzählung ist das „Ungleiche Paar", eines der Buhlschaftenbilder, wie sie in verschiedenen Fassungen im Guvre Cranachs häufiger vertreten sind. Die bezeich- nende Episode des um sein Geld erleichterten alten Mannes mit der [urigen Frau ist auch in der wechselweisen Entsprechung der Alten mit einem Jüngling von Cranach gestaltet worden. Auch hier ist mit der vordergründigen Darstel- lung eine moralisierende Tendenz verbunden. Mit dieser Reihe von Bildern des älteren Lucas Cranach läßt sich eine bezeichnende Wandlung verfolgen, die für eine Sammlung an einer Hochschule mit ihren - immer noch - didakti- schen Aufgaben besonders wertvoll ist. Aber da- mit sind Personen und Wirkungskreis Cranachs noch lange nicht erschöpft. Cranach als Ge- schäftsmann, der ein Apothekerprivileg, ein Druckerprivileg besaß, der Ratsherr und auch Bürgermeister wurde, hatte schon bald eine Malerwerkstatt eingerichtet, in der neben seinen Söhnen Hans und Lucas dem Jüngeren eine Reihe von Künstlern tätig war, die seine Bilder- findungen und seine Maltechnik in immer neuen Variationen verbreiteten. Auch dafür kann die Akademiegalerie mit einer sehr charakteristi- schen Madonna mit Kind, durch das Schlangen- zeichen gewissermaßen approbiert, ein Beispiel zeigen. Andachtsbilder dieses Typs hat die Werkstatt noch lange weiter tradiert, auch im lutherischen Bereich. Ebenso erscheint die heilige Dorothea rnit dem Blumenkörbchen ganz in Art eines sächsischen Edelfräuleins aufgefaßt, ein spätes Beispiel, wie sehr Cranachs Vorbild ver- bindlich gewirkt hat. 11