gen der Meinung, daß „die ausstellungstechnisch in der Tat unmögliche Rekonstruktion" die von Gallwitz „intendierte, sachbezogene Diskussion nur in ihr Gegenteil verkehrt"." Doch ahnt man bald, wie auch hier eine „kritische Revision der Bedeutung van Makart" in Szene gehen wird: unter reichlicher Verwendung von gesuchtesten Fremdwörtern beruft sich Steinhauser auf Theo- dor W. Adorno und Walter Benjamin - Nachti- gall, ick hör dir trapsen! So glaubt Steinhauser feststellen zu müssen, „daß die Authentizität vie- ler Bilder Makarts nicht zuletzt auch in ihrer kal- kulierten Zugehörigkeit zum dicht stattierten In- terieur gründet", und meint im Anschluß daran, daß „diesen Zusammenhang eine qualitative Beurteilung der Malerei Makarts immer zu be- rücksichtigen hat".'6 Darf man fragen, was das soll? Hat man vielleicht in Zukunft für die qualitative Beurteilung von Mantegncis „Toter Christus", von der „Geißblattlaube" des Rubens, vom „Selbstbildnis? des Maulbertsch oder von einem der Frauenportröts Makarts immer das zugehörige „dicht stciftierte lnterieur" zu be- rücksichtigen? Der Sinn einer glaubwürdigen Kunstwissenschaft wird vollends zur Farce, wenn Steinhauser ihre Auffassung von den Merkmalen der Qualität so formuliert: „ln Katalagnummern und Kommentaren (von Mikula und Fradl) wird... das Faktum, daß Makarts Kunst gesell- schaftlich reaktionör ist, zwar nicht übersehen, aber von der Frage nach der Qualität getrennt. Ob salche Trennung nach dem Stand ästheti- scher Theorie heute unbesehen hingenommen