1 Die Collage-Optik unseres Zeitalters, die sr mit chronologischen Tabellen und Übersi mit Statistiken und Jahresrubriken, mit Stir ten und additiver Tatsachenauswahl ein lin praktisch anwendbares Bezugsschema 2 menbastelt, in dem alles systematisiert, tiert und katalogisiert wird, verlangt nach nung. Das Verteilen des Stoffes, der sich in so viele mehrwertige Einzelwerke und lerindividualitäten aufsplittert und von aus so gar keine Neigung zu höherer Or zeigt, auf einen Grundraster von Jahrzehn eine gebräuchliche Spielregel. Bei aller g- nen Vorsicht einem so vereinfachenden St gegenüber soll hier doch eine Bestandsaufi der österreichischen Kunstszene in den sec Jahren versucht werden. Einer Kunstland die im übernationalen Kröttespiel der moc Kunst gewiß keine führende oder auslE Rolle, wohl aber in verschiedenen Ber ein Mitspracherecht beanspruchen kann, sie hat mit einer Reihe von Künstlern du zum Gesamtbild beigetragen. Und sie trög te mehr dazu bei, als man dies im allgen wahrhaben will. Allerdings sollen die Grenzen des Jahr: um die willkürliche Geschichtskonstruktior allzusehr zu strapazieren, nicht präzis ge werden: wir betreten das Theater, da1 schichte heißt, mitten in einem Akt und ver die Szene erst in diesen Tagen, mitten in Geschehen also, dessen Stellenwert und gang nach völlig offen sind. Die Kunstges: ist voll von Schüben und Brüchen, von Ansätzen und Sackgassen. Künstler lebe entwickeln sich nun einmal nicht nach Sc „Nur wenige Künstler", meint Raoul Haus „öffnen neue Wege und geben zu gleiche Aussicht auf eine ganze Epoche". Der l versuch mag zeigen, wo in dem ungegliet Nebeneinander von Altmeistern und Weg tern, Nachzüglern und Einzelgängern neui ge begangen wurden oder werden, x Eigenarten diese Kunstlandschaftkennzei die trotz so vieler Kustoden nicht nur M: sondern eben auch Werkstatt ist. 2 „Die Erde mag wohl die Realität sein, ai wir gehen und leben. Aber was durch ul ihr geschieht, ist Utopie", schrieb Oswald huber in der Mitte der sechziger Jahre. „F aber die Kunst die größte Utopie aus des schen Geist, und sie war noch nie so ut wie heute." Das mag ganz allgemein gelte aber für Österreich in den vergangenen ze fünfzehn Jahren ganz besondere Bedeutui wonnen. Oberhuber ist Österreicher, Tiroler in Künstler in einem kleingewordenen Land das sich gern in der Illusion geistiger 1 wiegt. Rückfall in die Provinz und Ausweicl Illusion und Utopie kennzeichnen in a Abwechslung Politik wie Kunst. Österreichische Festredner waren um bllt Variationen solchen Wunschdenkens, da seit T945 leitmotivisch eine zentrale Milllt - die liebgewordene „Brücken"-Metapher der weltpolitischen und geistigen Geogl zumißt, nie verlegen. lllusian, Utopie aucl Man beschwört gern die Vergangenhei Tradition, das „große Erbe", den Kulturfri der Geschichte mit seinen liebevoll gepf Mumien - und all dies ist in der Tat hier samer, „lebendiger" als anderswo. lnde erstarrten Fassaden der Vergangenheit l: auch hierzulande auf eine, notgedrungi