lond, London 1760) und eine Voltasche Pistole in Form einer Kanone haben sich erhalten. Letztlich soll es Sinn und Zweck des Dommu- seums sein, in wechselnder Folge Kunstwerke van Rang, die aus Sicherheitsgründen nicht mehr an ihrem ursprünglichen Standort belassen wer- den können, hier, gesichert und konservatorisch betreut, aufzustellen und damit in ihrem Wert als Bildungsträger der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Zwei dieser Obiekte, die bisher in der Fachliteratur unbekannt waren, erfahren in dieser Ausgabe eine erstmalige Publikation: Die ikonographisch hochinteressante Gruppe aus Wagrain (Holz, um 1400) (siehe unser Beitrag S. 19) und das Claviorganum Erzbischof Wolf Dietrichs (siehe unser Beitrag S. 13), das Josua Pock 159i in Innsbruck angefertigt hat. Die Reihe der plastischen Kunstwerke aus dem Bereich der heutigen Erzdiözese Salzburg, die hier im Dommuseum eine neue Heimstatt gefun- den hot, beginnt mit einem hochgotischen Kruzifixus, der erst var einigen Jahren im Salz- burger Kapuzinerkloster entdeckt worden war und wahrscheinlich aus dem alten Dorn stammen dürfte. Etwa gleichzeitig, in den Jahren um 1300, ist auch ein kleiner Bronzekruzifix entstan- den, der im Jahre 1929 in der Dachbodenbe- schüttung der Stadtpfarrkirche Kufstein ans Licht kam. Eine „Schöne Madonna" aus Radstadt und qualitötvolle Beispiele der spätgotischen Pla- stik in Salzburg, wie die „Mühlberger Figuren", die Pieta aus lrrsdorf oder Maria und Johannes einer Kreuzigungsgruppe aus St. Gilgen, sind ebenso charakteristische Arbeiten ihrer Entste- hungszeit wie die Meisterwerke der Barockplo- stik; so das Standzeichen einer Rosenkronzbru- derschaft aus dem l.ungau, die anbetenden Engel des Meinrod Guggenbichler aus der Stadtpfarrkirche in Rattenberg oder eine Dar- stellung des Schmerzensmannes, die vom Vor- besitzer in der Gegend um Wels erworben werden ist und deren Zuschreibung an Johann Adam Dietz zur Diskussion gestellt wird. Aus den Werken der Malerei seien zwei Bozzetti, darunter ein „Christus in Emmaus" des Martin Johann Schmidt, des Kremser-Schmidt, erwähnt. Neu entdeckte Werke van Johann Michael Rott- mayr, Paul Trager oder Johann Heinrich Schön- feld bilden wie das Porträt des Barockmalers Joseph Schöpf wichtige Schwerpunkte. Auch die Solzburger Maler des 19. Jahrhunderts, unter ihnen Sebastian Stief, sind mit charakteristischen Werken vertreten. Alles in allem bleibt es das Ziel des Salzburger Dommuseums, das iedes Jahr von Mai bis Okto- ber geöffnet sein wird, das Kunstschatfen im einstigen Hoch- und Erzstift Salzburg anhand von bedeutsamen Werken darzustellen und diese in ihrem geistigen Gehalt dem Menschen von heute zu erschließen. 20 Benedikt Fuistenberger, Anna selbdriN, 1671. Holz, gefaßt, H 120 cm Ü Unser Autor: Monsignore Dr. Johannes Neuhardi Leiter des Dommuseums zu Salzburg und Diözesunkonservalor Kupitelplatz 2 A-SOIO Salzburg