er Wiener und ihrer Völker. Aber noch war er Kampf um Thron und Erbe nicht endgültig itschieden. Ja, der Tadfeind Friedrich ll. konnte :h erkühnen, anlößlich eines Dankgottesdien- zs im Ersten Schlesischen Kriege, Maria There- 1 mit den Versen aus dem ersten Briefe an motheus zu verspotten: „Ein Weib lerne in der ille mit aller Bescheidenheit. Einem Weibe aber istotte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, doß 2 des Mannes Herr sei, sondern ich will, daß a stille sei." s es aber den Bemühungen Maria Theresias znnoch gelungen war, für ihren Gemahl und itregenten Franz Stephan im Jahre 1745 die 'ahl und die Krönung zum deutschen Kaiser anz I. in Frankfurt durchzusetzen, kannte der bel des Hofes, die Freudenbezeigungen und is Freudengeschrei der Wiener keine Grenzen. it Illuminationen, Ehren- und Triumphgerüsten Jrde die Rückkehr der kaiserlichen Maiestüten lCl'1 Wien gefeiert und wurden die Zuneigung 1d Verbindung zum angestammten Herrscher- iuse laut bekundet. Jetzt war der nach dem Tade Karls Vl. königlich gewordene Hof wieder ein kaiserlicher, Wien war wieder die „kaiser- liche Residenz" und damit die ranghöchste unter den Städten, ein „neues Rom der Erden", und Gottscheds Hymnus auf die Kaiserin, „Apollo ist zwar groß, die Kaiserin doch größer", fand die begeisterte Zustimmung der Zeitgenossen. Mit diesem Triumph des Weiberregiments Ma- ria Theresias, das sich seine Legitimität und Gott- gewolltheit in der Auseinandersetzung gegen ih- ren männlichen Rivalen Friedrich ll. erkämpft hatte, mit diesem strahlenden Hervargang einer Frau aus ihrem Bereiche der Stille und Beschei- denheit in den gleichberechtigten Glanz majestä- tischer Repräsentation, manifestierte sich der Zeitgeist der Rokokoepoche in exemplarischer und symbolischer Weise. Vierzig Jahre, bis zum 29. November 17BO,da Ma- ria Theresia die Augen schloß, währte die Wirk- samkeit ihres weiblichen Regiments, unter dessen mildern Lichte die Umwälzung, die Reformen der RokokozeiLvar sich ging und ein neues von Grund auf reformierte: Österreich aufgebaut wurde. 4 Franz Anton Maulbertsch, Der hl. Lang Ausschnitt aus dem Kuppelfresko, 1757. Heili kreuz-Gutenbrunn, Niederösterreich, Pfarrk Maria Himmelfahrt 5 Franz Anton Maulbertsch, Selbstbildnis, 179i 1796. Wien, Österreichische Galerie, Bai museum, Unteres Belvedere 6 Johann Bergt, DieJurisprudenz, Deckengem: 1768. Stift Melk, Niederösterreich, Bibliothek