thedra Petri ursprünglich die Tabardarstellung mit den Gestalten von Christus, Moses und Elias aufscheinen sollte, und das Modell Berninis - heute im Salzburger Barockmuseum - publiziert (Abb. 2). Die Fntomontagen mit der römischen Engelsglorie ergeben in schöner Werkseinheit eine Verklärung Christi, bei welcher jedoch die Apostel fehlen (Abb. 3, 4, 5). Die Hauptperson, Petrus, ist dessen Nachfolger, der Papst selbst, der, die Messe zelebrierend, zum Bilde gehört. Dies erklärt die besondere Zusammensetzung des römischen Proiektes Berninis. Heute zeigt die Kathedra Petri als Symbol der Erlösung le- diglich eine abstrakte Version, die Taube im Gegenlicht als Zentrum der Taborwolke. Wurde das römische Projekt auch nicht in dieser Form 14 ausgeführt - es gibt mannigfache Gründe da- für -, so hat Bernini selbst seine ldee weiter ver- erbt -; dies beweist die spätere bescheidene Lösung in Gaaden, die Berninis Ideen verwendet. Wie Giuliani an Berninis Idee kam, ist nicht mehr zu ergründen. Das Geistesgut des großen Rö- mers hat iedoch auf vielen Wegen im Norden sein Echo gefunden. Man denke nur an Fischer von Erladts Hochaltarlösung in der Salzburger Kollegienkirche, wo die Madonna ähnlich in einer Wolkenglorie im Gegenlicht steht. Hat Giuliani in ltalien das Modell gesehen oder hat er nur in Gesprächen darüber gehört? Ein mög- licher Vermittler wäre der Venezianer Justus Le Court, den Giuliani sicherlidt näher kannte. Le Court sdtuf in Venedig in der Kirche Sant'Andreo della Zirada eine monumentale Transfigur als große Freigruppe auf dem Taborfelse gend, als Hochaltar. Es bleibt somit ein interessantes Phänomer im niederösterreichischen Dorfe Gaaden große römische Bildidee verwirklicht vx deren Vollendung in Rom gescheitert war. 5 Fotomontage der Kathedra Petri, Gesamtc mit der Transfiguration 6 Giavanni Giuliani, Hochaltar van GGGClt Vergleich mit der Kathedra Petri I3 Unser Autor: Dr. Kurt Rossacher Direktor des Salzburger Barockmuseums MirabellparklOrangeriegarten 5024 Salzburg