na Dornik- Eger ielkarten und Karten- el_e aus der Bibliothek sOsterreichischen Mseums für angewandte nst, Wien na Dornik-Eger ielkarten und Karten- ele aus der Bibliothek sOsterreichischen iseums für angewandte nst, Wien kun en 1-8 Iimpl, K. A., Die Sammlung der Spielkarten des ischen Nationalrnuseums, München, 1354 i, M., Die ältesten deutsrhen S ielkarten des Kupfer- kabinetts in Dresden, Dresden B85 ein A_., Katalog der im Germanischen National- niräiuin Nürnberg befindlichen Spielkarten, Nürn- berger Rudolf von, Über Spielkarten. Wien 1860. kopf Jah. Gottl. Imman., Versuch, den Ursprung Spielkarten . .. zu erforschen. 2 Bde, Leipzig im mann Detlev, Die Welt der Spielkarte, München 1772, barger, a. a. O., S. 5 barger, siehe oben, S. 4. Hoffmann, siehe oben, 5.1? bcrgar, siehe oben Die vor allem kulturgeschichtlich wertvolle Samm- lung von Spielkarten, über die die Bibliothek des Österreichischen Museums für angewandte Kunst verfügt, wurde zum ersten Male von Eduard Chmelarz, dem damaligen Leiter der Bibliothek, im Jahre 1882 publiziert. Kurz darauf wetteifer- ten die Museen des deutschsprachigen Raumes im allgemeinen Bekanntmachen ihrer Spielkarten- sammlungert. Bierdimpfl' publizierte die Sammlung des Bairi- schen Nationalmuseums in München 1884, Lehrs jene des Kupferstichkabinetts von Dresden 1885 2, Eßweina die im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befindliche 1886. Eine ähnliche Welle der Spielkartenpublikatio- nen, verbunden mit Ausstellungen, scheint der- zeit über den deutschen und österreichischen Raum zu gehen. Wiederum steht das Kartenspiel, die Spielkarte, im Mittelpunkt von kunst- und kulturhistorischem Interesse. Der Kulturhistoriker wendet der Frage nach den Vergnügungen des Menschen und dem Ursprung des Kartenspieles seine Studien zu, der Kunsthistoriker setzt sich mit Qualität, Dotierung, lkonographie und Herstellungsmethode der Kar- ten auseinander. Alles Fragen, die auch vor hun- dert und zweihundert Jahren schon gestellt wur- den, etwa in einer den Spielkarten gewidmeten Schrift Rudolf von Eitelbergers von 1860 oder in Johann Gottlieb Breitkopfs Buch „Versuch den Ursprung der Spielkarten zu erforschen" von 1784i Heute ist dem Kunsthistoriker durch all die der Geschichte der Druckgraphik gewidmeten For- schungen der letzten Jahrzehnte in ungleich hö- herem Maße die Möglichkeit nach exakter Er- fassung der Karte geboten als dem Kulturhisto- riker, dessen Frage nach Herkunft, Name, Beginn und Regel des Kartenspieles weiter unbeantwortet ist. Nach wie vor sind ihm Verbote - sowohl sol- che von seiten des Staates als auch in steigen- dem Maße jene von seiten der Kirche - die ein- zig wirklich greifbaren Nachrichten über das Vorhandensein und den Gebrauch der Spiel- karte. In Italien wurde am 23. Mai 1376 in Florenz ein Spiel, das „naibbe" genannt wurde, verboten? In Frankreich wurde im Jahre 1397 das Karten- spiel den Handwerkern von Parisf an Werk- tagen verboten. Für Deutschland erwähnt das Nürnberger Pflichtenbuch in den Jahren 1380 und 1384 das Verbot der Kartenspiele. Woher die im 14. Jahrhundert in allen europäischen Ländern in Gebrauch kommenden und überall sofort verbotenen Spielkarten kamen, ist unge- wiß. Mitunter wird angenommen, sie wären aus dem Orient nach Europa gebracht worden, wa- bei die Sarazenen die Mittler gewesen sein sol- len. Man hat vor allem den Namen „Naibi", den Spielkarten in alten Quellen führen', auf sara- zenischen Ursprung zurückgeführt und sich dar- über hinaus auf eine Eintragung in der Stadt- chronik von Viterbo berufen, in der zum Jahre 1379 vermerkt wird: „Fu recato in Viterbo il gioco della carte da un saracino dtiamato Hayl". In einer späteren, zu Ende des 15. Jahr- hunderts von Niccolo de Coveluzzo da Viterbo niedergeschriebenen Fassung wird diese Stelle variiert: „fu recato di Viterbo il gioco delle carte, che venne die saracino e chiamasi tra loro Naib". Wie und nach welchen Regeln man im 14. Jahrhundert aber mit den erwähnten Karten spielte, bleibt unbekannt. Das bekannteste Kartenspiel, das Tarockspiel, ist möglicherweise am Hofe der Visconti in Mailand oder an dem exklusiven Hof von Ferrara ent- standen und wurde im Zusammenhang mit den Triumphzügen der italienischen Renaissance aus dem bisher in Italien gepflogenen Trappola- oder Viarfarbenspiel mit den Zeichen Schwerter, Stäbe, Becher, Münzen (spade, bastani, coppe, denari) entwickelt, indem zu den vier Farben die 22 Trümpfe, auch Tarocchi genannt, hinzukamen. Zum König aller vier Farben gesellten sich Köni- gin, Reiter und Bube. Farbzeichen wie in Italien, mit nur geringfügigen Veränderungen, sind auch in Spanien zu finden. Hier wurden die Stäbe zu Keulen (vgl. Abb. 12 und 13], bei den Bildkarten fehlt die Königin. Frankreich brachte, obwohl das Tarockspiel als solches aus Italien übernommen worden war, seine eigenen Farbenzeichen: Herz, Karo, Pik und Treff. In den Bildkarten fehlt der Reiter. Das heute kanonische System des deutschen Spieles mit den Bildkarten König, Ober, Unter, Eichel, Laub, Herz und Schelle bildete sich jedoch frühestens Ende des 16. Jahrhunderts heraus (Abb. 3 und 4) und wird erst nach dem Dreißig- jährigen Kriege faßbar. Diese nach Ländern verschiedenen Systeme des „gemeinen" Kartenspiele: kannten sich im we- sentlichen bis zum Ende des 1B. Jahrhunderts un- verändert erhalten. Zweifelsohne war für die Verbreitung des Kar- tenspieles die Erfindung der Druckgraphik von größter Bedeutung. Mit Hilfe von Holzschnitt und Kupferstich konnten Gebrauchskarteni gedruckt und durch ihre höhere Auflagezahl auch dem Verlangen entsprechend verbreitet werden. Das wohl interessanteste gedruckte Spiel des 15. Jahrhunderts ist jenes, das in der Zeit zwi- schen 1460 und 1465 in der Schule von Ferrara entstanden war und lange Zeit ebenso fälsch- lich Andrea Mantegna zugeschrieben wurde, wie es falsch ist, es als Tarock zu bezeichnen (Abb. 1 und 2). GewiB an dem Spiel ist nur, daß man nicht weiß, wie man und was man damit spielte. Zwar stimmen einige Darstellungen thematisch mit echten Tarockkarten überein, die starken literarischen Bezüge christlichen und heidnischen Gedankengutes weisen jedoch darauf hin, daß es sich um ein humanistischen Ideen der Renais- sance entspredwendes Spiel handelt. Nicht ganz hundert Jahre später entstand in Deutschland ein Kupferstichspiel von guter Qua- lität, dessen Blätter jedoch weniger dem Karten- spiel im eigentlichen Sinn gedient haben, als sie vielmehr von vornherein für den feinsinnigen Kupferstichsommler gedacht gewesen sein dürf- ten. Die Blätter, die die deutschen Farbzeichen in Löwen, Affen, Papageien und Pfauen überset- zen, zeichnen sich alle durch große Lebendigkeit und feinsinnigen Humor aus (Abb. 5-7). Zu Beginn des I6. Jahrhunderts verband der Straßburger Gelehrte und Franziskanerrnörich Thomas Murner Kartenspiel und Dialektik in einer 1507 erschienen Schrift „Chartiludium logi- cae". Das Buch erregte größtes Aufsehen; man hielt es für eine Eingabe des Teufels und beriet, ob man den Verfasser nicht verbrennen sollte. Idee Murners war, die Lehren der Logik in gra- phische Darstellungen zu übertragen, in Bilder, die das Gedächtnis schulen und mit Hilfe derer zugleich die Logik dem Gedächtnis eingeprägt werden sollte. Bald erfreuten sich diese Art von Karten größter Beliebtheit - eine Flut von wei- teren Lehrspielen folgte, die alle der leichteren Erlernung der lateinischen Grammatik, der My- thologie oder der Heraldik dienten. In Lyon veröffentlichte Claude Orence Fine 1660 unter dem Namen Monsieur de Brianville "ein Wappenspiel, in dem die Farbe Treff dem Papst und den italienischen Fürsten und Städten, Pik dem deutschen Kaiser, den Kurfürstentümern und den Reichen nördlich der Alpen, Karo dem spani- schen Königshaus und schließlich Herz dem fran- zösischen vorbehalten war (Abb. 8). Namen und Geschichte von „Fürtrefflichen und weltberühmten Männern" kann man aus einem Spiel des Johann Sridbedc erlernen (Abb. 9-11). 15