140 Jahre GALERIE L.T. NEUMANN Gegründet 1833 Inhaber August Eymer Gemälde + Graphik alter und neuer Meister g Wir suchen ständig: Österreichische Künstler des 19, Jahrhunderts Künstler der Münchner und Düsseldorfer Schule des 19. Jahrhunderts WIEN l, Kohlmarkt 11lMiohaelerplatz 4 (Haydnhaus) -Tel. 52 42 82 Brieffach 31 A. und G. TRIPOLD Stets reiche Auswahl an reizvollen Antiquitäten SALZBURG, Giselakai 15, Tel. O62 22172272 äeß Gemälde antike Waffen Antiquitäten ALLEN UNSEREN KUNDEN FROHE FESTIAGE UND EIN GLÜCKLICHES 1975 SALZBURG, Getreidegasse 34, Tel. 84823, 21 757 Varia III „Originale und Plagiate" Section N Im letzten Dezennium schossen sie nur so aus dem Boden, die diversen umweltverschönernden Unternehmen. In Städten, Provinzen, regional, national, international. Ein mächtiger differenzierter Pool. Weltumspannende Konzerne ebenso wie simple lnterior-Corner in Klein- und Großstädten, teilweise mit hochgestochenen Programmen. Prafitierend vom Modewort der „schöneren Umwelt", das quer durch alle Schichten der Gesellschaft geistert, denn ieder will schöner wohnen, ieder sein behagliches Nest von Zeit zu Zeit nach neuestem Stand ausgebaut haben. Man stattet sich mit „Kunst" aus, recht und schlecht, nach sozialem Stand und Vermögen, was nicht zuletzt auch eine Frage des Geschmacks und des damit erreichbaren Angebots ist. In Wien profilierte sich ein Unternehmen in neuerer Zeit: Noever + Noever und seine Section N. Ein völlig neuer Geschöftstypus, dessen Programm und Konzeption nichts von konsumentenheischender Farce hält und das auf eine ganz bestimmte Gruppe von Menschen ähnlicher Gesinnung, nicht aber auf Produktgruppen spezialisiert sein will. Die Sectian „N" bringt Unbekanntes auf den öster- reichischen Markt, Kreationen namhafter Architekten und Designer. Bilder, Obiekte, Möbel, Leuchten, Kleider in affinitiven und assoziativen Zusammenhängen. Ausschließlich eine bestimmte geistige Auffassung, eine bestimmte gebaute und geformte Qualität sind Grundlage des Konzeptes. „Originale und Plagiate" betitelte sich eine Schau, die Naevers vom 1B. September bis 15. Oktober 1974 zeigten und mit der sie demonstrierten, wie sehr es ihnen um die Reinheit eines Produkts zu tun ist, das sie stets selbst zu führen gewillt sind. Die in alle Welt ausstrahlenden Einflüsse gerade italienischer Designer sollten an Objekten Castiglionis und Scarpas sowohl aufgezeigt wie der Rattenschwanz von Plagiaten im Gefolge zur Abschreckung vor Augen geführt werden. Mit zwei winzigen, an die Brille anhängbaren Leuchtkörpern - eine Art „Heimleuchtemarkierung" auf nächtlichen Wegen? - bewies Achille Castiglioni, Jahrgang 19l8, gebürtiger Mailänder, der Presse humorig seine Reverenz. Zusammen mit seinem 1968 verstorbenen älteren Bruder Pier Giacomo (Jahrgang 1913) begann er 1939 antikonformistische Ideen des Design zu realisieren. Verblüffend extreme Entwurfbeispiele stellen die im Castiglione-Design produzierten „Licht- maschinen" dar. Ein Teil davon waren die Grund- loge des den Plagiaten vorgesetzten Ausstellungs- instrurnentariums. Außergewöhnliche Lampen industrieller Fertigung, deren Aktualität nadi I5 Jahren bezwingend ist. Nicht freut es den Designer, wenn er seine Schöpfungen „so schön als wie Skulpturen" empfunden sieht, nichts ist unzutreffenden Nicht weil man ihnen hohe ästhetische Qualität absprechen könnte, sondern weil solche Vergleiche Vorurteile bewirken. Neuartige Lichtsituationen ebenso zu schaffen wie überraschende Formen, war Hauptanliegen der Schöpfer. Die Selektion originaler Leucht- körper zu den Plagiaten im unmittelbaren Vergleich ließ deutlich werden, wie sehr ein optimal erfundenes „klassisch" gewordenes Produkt zur Nachahmung geradezu herausfordert. Und wie wurde „oberflächIich" Form abgelauscht, die Funktion dabei aber völlig verkannt oder verbildet. Haus Noever-Section N schloß mit dieser Schau an seine bisherige Aktivitätenreihe an, um seine Absidit zu verwirklichen, den Einfluß der Castiglioni und Scarpa auf das aktuelle Design-Geschehen hier sichtbar zu machen, somit den Effekt zu erreichen, geschmäcklerische Provokationen der Industrie, durch oberflächlich modische Kosmetika konsumsteigernd zu agieren,ab absurdum zu führen. Leopold Netopil 140 Jahre GALERIE L.T. NEUMANN Gegründet 1833 Inhaber August Eymer Gemälde + Graphik alter und neuer Meister Wir suchen ständig: Österreichische Künstler des 19. Jahrhunderts Künstler der Münchner und Düsseldorfer Schule des 19. Jahrhunderts WIEN 1, Kohlmarkt 11lMiohaelerplatz 4 (Haydnhaus) - Brieffach 31 - Tel. 52 42 82 83