an eine vollständige architektonische Bau- hme aller römischen Ruinen gedacht und liesen Plan weiter an Raffael, der nie zu 1 Durchführung kam. Doch wissen wir, wie gerade iener das technische System der :hen Gebäude studiert hatte, mehr als das e ihrer dekorativen Systeme. 11' ein besonderes Geschick gewesen, das weiden kongenialen Menschen Bramante ulius ll. verbunden hatte. Denn Bramante seine Pläne und ldeen trotz aller Groß- eit nie in die Tat umsetzen können, hätte :ht den Auftraggeber gefunden, der ihn nd und der ihn brauchte. Diesen hatte mte in Julius ll. gefunden und Julius in inte seinen Künstler. Nicht nur, daß Julius t sein Lebensende bei Bramante Unterricht chitektur und Mathematik nahm, er ver- die Ideen, die den Architekten erfüllten, tramante die Überlegungen des Papstes. tlSlGDd ein Werk, das „römisch" ist und an seiner Baukonstruktion bis zu seiner 1, weit über die Lebenszeit beider hinaus- denvollendeten GestaltAusdruckweltweiter und Pläne werden konnte. Eine seit Jahr- rten bestehende Fülle von Ideen wurde hier onderer Weise konkretisiert. agen, worin eigentlich die Wurzeln der :ita, der Erneuerung antiker Kunst und Gei- it, gelegen seien, würde hier zu weit füh- Es soll nur betont werden, daß der Rück- zu dem es während des 15. Jahrhunderts imen war, sicherlich auf antiker Literatur oriuouuunn ruwu v. . i moll s urwixi nuauv: "um". wvniv stlmnin wurm. nur und der Anschauung antiker Gebäude aufbaute, iedoch immer allgemeiner, theoretischer und kompilatarischer Natur gewesen war. Bei St. Peter handelt es sich aber um etwas Eigenes, Spezielles, denn es sollte ein spätantiker Bau aus der Zeit Konstantins mit dem System eines ganz bestimmten kaiserzeitlichen Baues, nämlich des heidnischen Tempels des Pantheon aus der Zeit Hadrians, in einem Komplex verbunden werden. Es ging also bei dieser Idee um zwei wesentliche Dinge. Einmal um die Frage der Wiederaufnahme eines antiken Bauwerkes in seiner konstruktiven Totalität, zum anderen um die Frage der Kombination, das heißt Neues bauen aus alten Elementen. So wie Bramante selbst es formulierte: „Es ihnen gleichzutun und sie zu übertreffen." Darin aber können wir mit Recht eine besondere Absicht vermuten. Es ging hier nicht bloß um eine allgemeine Rinascitä „der Antike" oder um eine Bauweise nach Vitruv, sondern um die bewußte Wiederauf- nahme römisch-kaiserzeitlicher Prinzipien. Dies alles konnte nicht von ungefähr kommen und war sicherlich keine primär „künstlerische" ldee, sondern eine Manifestation der Macht und Stel- lung des Papstes, wie Julius sie sich erträumte; darum hat auch der Papst Bramantes Plan feier- lich gutgeheißen und seine Ausführung in Auf- trag gegeben. Zweifelsohne stand hinter alledem die Tatsache, daß der uralte Kaiser-Papst-Konflikt unter Julius wieder aufflammte. Nikolaus V. hatte Friedrich lll. gekrönt und Pius ll. mit diesem Kaiser alte und vuuu-mvl flTlI in-vlmr min beste Beziehungen unterhalten. Aber der Friede war nur von kurzer Dauer. Als Julius sein Ponti- fikat antrat, war Maximilian I. eine starke Kai- serpersönlichkeit, und der Konflikt begann von neuem. 1507 ließ Julius durch Michelangelo eine übergroße Statue von sich an San Petronio in Bologna errichten, die die Macht des Papstes auch außerhalb Roms verkünden sollte. 1508 nahm Maximilian den Kaisertitel, ahne sich krö- nen zu lassen, an und ließ bei der Eroberung Bolognas 1511 die Papststatue zerstören. Im gleichen Jahr, der Papst war schwer krank, und alle erwarteten seinen Tod, schrieb der Kaiser an König Ferdinand von Aragon einen noch er- haltenen Brief, in dem er erklärte, er wolle sich von den Fuggern Geld borgen, um die Kardi- näle zu bestechen, ihn zum Papst zu wählen, damit „endlich die beiden höchsten Ämter der Christenheit in einer Hand vereinigt wären". Den Fuggern bot er seinen kaiserlichen Privat- ornat als Pfand an, da er ia nach der Wahl zum Papst dessen nicht mehr bedürfe. Als Ju- lius dies erfuhr, wurde er gesund, und es kam 1512 zum Friedensschluß; nach dem Tod des Papstes im Jahre 1513 hatte Maximilian die ldee, nach der Tiara zu streben, fallengelassen. Der Konflikt war wieder zum Stillstand gekom- men, Maximilian ließ sich von Albrecht Dürer eine Ehrenpforte in Holz schneiden, die, als Druckwerk weit verbreitbar, überall in allego- risch verschlüsselter Weise verkünden sollte, daß der Kaiser der von Gott erwählte Herr der Welt sei. 1519 starb er als alter, gebrochener Mann.