A. Jil ' lZ nisch durchleuchtet die verschiedenen Entste- hungsphasen des jeweiligen Bildes von seiner ersten Konzeption bis zur „Fertigstellung". Nicht nur didaktische Zwecke wurden hiermit verfolgt; durch diese Rekanstruktionsbemühungen wurde auch in verblütfendem Maß deutlich, daß nur knapp ein Drittel der Maler iener Ausstellung von 1874 eindeutig mit der herkömmlich-traditio- nalistischen Malweise bzw. den einschlägigen Motiven (historische und Genre-Szenen) gebro- chen hatte. - Die Wiedergabe der während der Ausstellung (von 1874) erschienenen Kritiken er- gönzte diesen Teil der Schau. Und eingehende Hinweise zu Farbanalysen untermauerten wissen- schaftlich die Angaben der Kunstgeschichten: ienen Schritt ins Freie, die neue Bildkomposi- tion, den Eintluß Japans und das „eingefangene" Licht. „Impressionismus ist nicht eine Richtung, sondern eine Weltanschauung", meinte später Lieber- mann. Die Malergruppe van 1874 leitete [eden- falls keine gemeinsame „ldee von der Kunst". Sie mußten um Anerkennung kämpfen, sich ge- gen die festzementierten Regeln des damaligen Ausstellungsbetriebes und gegen die Vorurteile einer einflußreichen und saturierten Gesellschaft wenden, die selbstzufrieden und geschmöckle- risch die Kunstnormen beherrschte. Das Ziel war, „in Freiheit, ohne Kontrolle durch eine Jury, noch Verleihung von ehrenden Auszeich- nungen", die Bilder „zu zeigen und zum Verkauf zu bringen". So ist auch die „Societe Anonyme Cooperative" zu verstehen. „Diese Bilder waren niemals langweilig" - um nochmals den unversöhnlichen Picard anzufüh- ren. „Das war nicht mehr wie früher, daß die Beziehung zu dem Bilde für immer gelöst war,