er der Farbe und ihrer Wirkungen. Manches
ner Porträts erinnert sogar an niederländische
nrestücke des 17. Jahrhunderts, wie etwa
ne vielleicht populärste Darstellung „Cha-
ine". Ein kleines Mädchen in gelbem Kleid
t verschämt im Tanzen, zu dem es sich durch
i Cellospiel des Wiener Landschaftsmalers
rl Ludwig Prinz verleiten ließ, inne, weil es
i beobachtet fühlt. Die Freiheit der Strichfüh-
g, das Natürliche der Haltung der beiden
stalten, aber auch das spärliche und doch
strativ so wichtige Beiwerk der verstreut auf
n Boden liegenden Notenblötter heben das
i über das rein Portröthafte weit hinaus. Diese
alität zeigt sich in allen Bildnissen von Adams,
durch sie auch eine die Zeit überdauernde
ltigkeit gewannen haben. Obwohl der Künst-
dem visuellen Realismus zugerechnet werden
ß, bleibt er keinesfalls beim reinen Abbild
hen, sondern hellt allgemeine Züge auf, die
s Charakteristische der Person in das Typische
es Standes oder ihrer Zeit erweitern, doch
e tiefere Erfassung des Individuellen, Psycho-
ischen vermissen lassen. Um Widersprüche
i Dreinreden beim Malen zu vermeiden, ließ
ams die Porträtierten ihre Bildnisse niemals
hrend des Entstehens betrachten. Und gerne
egte er zu sagen, „ein Bildnis muß unbedingt
2h ein Bild sein, dekorativ an der Wand wir-
i, sonst schleppen es Generationen ohne Freu-
mit".
' seinen Porträts hatte John Quincy Adams
ht nur in der Heimat, sondern auch während
1er verschiedenen Aufenthalte in Amerika
le Erfolge gefeiert? Zu der großen Ausstel-
g, zu der ihn das Carnegie-lnstitut in Pitts-
'g eingeladen hat, ist es aber nicht mehr ge-
rimen, denn am 15. März 1933 starb der
wstler in Wien und wurde in einem Ehren-
ibe auf dem Wiener Zentralfriedhof beige-
zt.
Unser Autor:
Dr. Margarethe Poch-Kalous f
Direktorin der Gemäldegalerie
der Akademie der bildenden Künste
Schillerplatz 3
1010 Wien
nerkungen 5-9
'iuner Zeitung vorn 15. Äuli 1917, Nr. 160 - Adams
thortc auch als Mitglied dem Komitee für Künstlertür-
irge Cln, das sich nach Kriegsausbruch an der Wiener
(ademie kanstltuiert hatte.
Papelka „Bilder aus dem ersten Weltkrieg" [Wech-
lausstellung des Heeresgeschiihtlichen Museums in
Wien], Wien 1961 e Bergisel-Museum, Innsbruck.
1 Prof. Dr. Wertheim, Dozent Dr. Mickulicz, Assistent
Dr. Weibl und Assistent Dr. Bartusowsky.
" W. Dessauer in einem Feuilleton der Neuen Freien Presse
vom 6, April 1933. 7 Ähnliches wird von dem etwa gleich-
zeitig entstandenen Bild des amerikanischen Malers Tho-
mas Eakins 1184449161 „Klinischer Vortrag von Professor
Agricw" (PennsylvaniaUniversität) berichtet. Wegen die-
6
ses Gemäldes erhielt der Maler sogar den Beinamen
„der Schlächter", weil er das Blut an der Hand des
Chirurgen nicht verschwiegen hat. Siehe J, Th. Flexner
"Amerikanische Melerei", Hannover 1950.
W931 war Adams nach New Haven bei New York berufen
worden, um dart bedeutende Gelehrte zu porträtieren.
Er reiste bei dieser Gelegenheit bis Keliteinien und
Washington.
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