Andrea Pulladio, Holzmodell der Gesumiplav nung des nur ieilweise realisierien Paluzzo Thiene in Vicenzu, 1542-1545? Andrea Palladio, Holzmodell des realisierien Tempieho in Moser, Provinz Treviso, 1580 Ausstellung besteht aus zwölf Holzmodellen Jstab 1:33) von Palästen, Kirchen und Villen e aus 600 Reproduktionen von Zeichnungen. bildaufnahmen vermitteln die Beziehung zwi- 1 den Bauwerken und ihrer urbanen oder Iichen Umgebung, für die sie geschaffen len sind. Der Gipsabguß eines Kapitells von Kirche „Il Redentore" verbleibt nach der tellung in der Akademie. ellt sich nun die Frage nach dem Sinn und Aufgabe dieser Ausstellung. Durch den Aus- ingsort in Wien ist ihr zunächst eine didak- e Aufgabe gestellt. Es ist ihr Ziel, das ge- e Schaffen Palladios von seinem Jugend- bis zu seinen letzten Schöpfungen darzu- an und in Relation zur Antike und zur Ge- rart zu bringen. Sie zeigt aber auch die lichkeit auf, daß Funktion und Ästhetik nicht egensatz zueinander stehen, denken wir nur lie Reihe von Geschäftslokalen im Erdge- 3 des Palazzo Thiene oder an die Villen, die trechend ihrer Aufgabe angeordnet sind, sie umgebende land auf höchstmögliche e ertragreich zu machen. Der von Dipl.-Ing. in Kubelik verfaßte Katalog ist ein wichtiger lf zum besseren Verständnis dieser Aus- ng und zur tieferen Kenntnis von Palladios große Ereignis und die eigentliche Beson- zit dieser Ausstellung sind die Holzmodelle. Es handelt sich dabei nicht nur um Nachbildun- gen ausgeführter, sondern auch um Neukon- slruktionen nicht oder nur zum Teil verwirklich- ter Bauwerke. Diese wollen jedoch auf keinen Fall als unwiderlegbare Definitionen, sondern als wohldurchdachte Vorschläge angesehen wer- den, die auf Grund sorgfältiger wissenschaft- licher Untersuchungen erstellt worden sind. Man wollte dabei weder über Palladio hinausgehen nach ihn ersetzen oder feststellen, daß es sich um die einzig mögliche Lösung handelt. Sie stellen aber eine wesentliche Bereicherung unse- res Wissens um die Ideenwelt dieses Künstlers dar. Eine Architekturausstellung bringt weit mehr Pro- bleme als eine mit Bildern oder Skulpturen. Da die Werke selbst nicht transportiert werden kön- nen, ist man auf Wiedergaben, d. h. auf Fotos und Modelle, angewiesen. Dabei gestatten die Modelle in weit höherem Maße die Begegnung und den Vergleich mit der originalen Kon- struktion. Die Modelle dieser Ausstellung sind nicht Ko- pien, sondern Transfigurationen. Sie gestatten auch, den gesamten Organismus eines Gebäudes simultan zu erfassen, während das wirkliche Bauwerk nur ein schrittweises Begreifen zuläßt. Auch werden uns an den Modellen Details be- kannt, die sich in der Wirklichkeit oft unseren Blicken entziehen. 2 Die große Palladio-Sch-au in Vicenza wurde ur- sprünglich van ihrem Organisator, dem Kunst- historiker Prof. Dr. Renato Cevese, nicht als Wanderausstellung konzipiert. Sie sollte eigent- lich die Grundlage für ein ständiges PalIadio- Museum in der Basilika bilden. Erst das welt- weite Interesse hat das Internationale Zentrum für Architekturstudien „Andrea Palladio" in Vi- cenza veranlaßt, die Exponate für dieses Vor- haben bereitzustellen. Es ist vor allem der Initiative des Direktors des Italienischen Kulturinstituts in Wien, Prof. Dr. Re- nato Tonelli, und den Bemühungen des Rektors der Akademie der bildenden Künste in Wien, o. Prof. Maximilian Melcher, sowie des Rekto- ratsdirektors, Dr. Alfred Sommer, zu danken, daß die PalIadio-Ausstellung auf ihrer Tournee, die sie in 29 Weltstädte, darunter Paris, London, Stockholm und Madrid, bis nach den USA, Ka- nada und Australien führen wird, gerade in Wien ihren Anfang genommen hat. Ü Unser Autor Prof. Dr. Walter Zettl Kulturoberrat im Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten IO3O Wien, Riesgasse 5lII