annerstraße. Alles auf diesen Bildern strahlt
inerte Lebenskultur aus, der Burgtheater-
: wird gleichsam zur Verkörperung des
rn Andreas von Balthesser" aus Richard
JKOIS ebenso meisterlicher wie zeittypischer
ung über den Dandy als geistige Potenz.
Neuerung auf dem Gebiet der Fotografie
sofort ad notam genommen und wenn
ich gleich erprobt. Kainz kapiert alle seine
itive selbst, im Tageslichtrahmen, eine lang-
ge Prozedur. Als er ein Album zum Ge-
tk erhält, möchte er sich mit einer gleichen
ingabe revanchieren, „aber dazu braucht's
Quhe und Sammlung und gutes Licht. Wir
t aber in diesem Winter fast in steter Nacht.
:he Tage kopiert überhaupt kein Bild zu
Also haben Sie noch ein Weilchen Geduld.
iabe sehr gute Fortschritte gemacht und
, Sie davon zu überzeugen." (Brief vom
zbruar 1902.)
eder Reise, sei es über weite Strecken oder
is zum Semmering, überzeugt sich der Foto-
eur Kainz durch genaue Kontrollen, ob
Kameras einwandfrei funktionieren. Sein
es Interesse gilt auch der Kinematographie;
' erlebt er selbst nur den Anbruch der Epo-
Ies Laufbildes. Er war, um ein Zitat aus
ia Galotti" abzuwandeln, ein idealer, voll-
er Filmregisseur, ohne je einen Film zu
!l'1. Wäre es dazu gekommen, er hätte sich
3, wie Hamlet, „höchst königlich bewährt".
Wiener Malerin Marie Mautner-Kalbeck,
"I0 Josef Kainz, Rollenbild als „Don Carlos" in
"I1
dem gleichnamigen Schauspiel von Friedrich von
Schiller. Selbstaufnahme um 1395
Semmering, Straße im Winter gegen das Hotel
Erzhßiäog Johann. Aufnahme von Josef Kainz,
um
;ler das bekannte Kainz-Porträt im schar- 11
)ten Mephisto-Kostüm stammt, erinnerte
„In seiner Mansarde hatte er ein Atelier
richtet. Nichts entspannte ihn mehr, als sich
iller Konzentration dem Entwickeln oder
ößern seiner Aufnahmen zu widmen oder
e Kohledrucke herzustellen. Er besaß fein-
ye, geschickte Hände, richtige Bastlerhände
l verlor nie die Geduld. Über einen neuen
elkammerschrank konnte er sich wie ein
freuen." Gern hätte der begabte Lichtbild-
einen Freund Felix Salten als „Lehrling"
nommen, doch diesem fehlten, wie sich
wies, die nötigen praktischen Fertigkeiten.
ail des Kainz-Nachlasses an Negativen und
n gelangte in den Besitz der Theater-
lung der Nationalbibliothek, wo ihn Bertha
erle während des Zweiten Weltkriegs ka-
sierte. Spöter wurden die Bestände dem
"chiv übergeben, dort befinden sie sich
r.
tupenden Sprung in die Konzentration, die
Mautner-Kalbeck an ihm hervorhebt, be-
der Vielseitige einmal auch während einer
o"-Autführung im Burgtheater. Mit seinem
, dem Klosterneuburger Fotografen Adolf
ard, steht er in der Kulisse und erörtert
egt Entwicklungsverfahren für Bromsilber-
r. Da flüstert ihm der lnspizient zu: „Herr
, Ihr Auftritt!" - Ill. Akt, 2. Szene. Fiesco
am Fenster und blickt auf Genua hinab.
dort, wo sich der Illusion noch diese „ma-
sche Stadt" breitet, sieht der Künstler im
1er der Hinterbühne seinen getreuen anver-
'en Pallux. Halblaut und ganz sachlich sagt
s ist doch besser, wenn du Adurol zum Ent-
r nimmst." In der nächsten Sekunde aber
1t er mit voller Stimmstärke, im berühmten
ilen, damaszenerhaft federnden Kainz-Ton
lonolog; „Was ist das? - Der Mond ist un-
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