wo-mawro Franz Richfer, Ruine Boskowifz, 1816 Franz Richter, Burg Hardegg an der Thaya, Franz Richfer, Ruine bei Alhitschein, 1833 Franz Richter, Burg Eichhorn westlich, 1820 Franz Richter, Schloß Groß-Meserifsch, 1829 Franz Richter, Vorhof in der Burg Buchlau, die Stammhäuser vieler berühmter Geschlechter, Schauplätze merkwürdiger Begebenheiten und seltsamer Sagen in romantischen Gegenden. Die Trümmer verödeten immer mehr, die Nachrich- ten über sie gerieten in Vergessenheit, die Le- genden im Volk stürben mit den alten Leuten. Da hätten 1788189 einige Prager Studenten den Ein- fall gehabt, „sich zur Zeit der akademischen Fe- rien in mehrere Gegenden Böhmens zu zer- streuen und allda die vorzüglichsten alten Berg- schlösser abzuzeichnen. Wohl möglich, daß bei diesem Unternehmen der gerade damals entste- hende Geschmack an Rittergeschichten und Sa- gen der Vorzeit nebst etwas Schwärmerei sich einmischte". Nach diesen amateurhaften Vor- lagen fertigte Franz Karl Wolf, Lehrer und spä- ter Direktor der Hauptschule am Tein in Prag, ebenfalls ein Kunstdilettant, sorgfältige Zeich- nungen an, die von Anton Pucherna gestochen wurden. Geplant waren fünf bis sechs Bände, von denen aber nur einer erschienen ist, da zu dieser Zeit derartige Unternehmungen noch kei- nen genügend großen Widerhall beim Publikum fanden. Das änderte sich in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts im Gefolge der Napoleonischen Kriege rasch. Der in Deutsdwland und den Län- dern der österreichischen Monarchie erstarkende Patriotismus initiierte einen weitverbreiteten Denkmalkult; man denke nur an die Vollendung des Kölner Doms und an Schlegels Ausspruch im „Deutschen Museum" von 1812 über die Burg Karlstein, die er als nationales Pantheon Böh- mens bezeichnete. Auch in Möhren bildete sich ein Kreis national gesinnter, hochgebildeter Per- sönlichkeiten, dessen Mittelpunkt Hugo Altgraf Salm (1776-1836) war. Dieser bemühte sich nicht nur um die Hebung von Industrie und Landwirt- schaft sowie um das öffentliche Gesundheits- wesen, sondern widmete sich auch der Pflege und Erforschung der Kultur seiner Heimat. Auf seinem Schloß in Raitz (Rdiec), nördlich von Brünn am Rand des wildromantischen mähri- schen Karsts gelegen, traf sich lange Jahre hin- durch im Sommer Josef Freiherr Hormayr von Hortenburg, der mit seinem 1807-1812 erschie- nen „Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst" und dem 38bändigen „Taschenbuch für Vaterländische Geschichte" (1811-1848) ein Forum patriotischer Geschichtsschreibung schuf, mit seinen mährischen Freunden und Mitarbei- tern. Hugo Salm begründete zusammen mit Josef Graf Auersberg und Anton Friedridt Graf Mitrowsky, der seit 1815 Präsident des mährisch- schlesischen Landesguberniums und ein ge ter Sammler mährischer Altertümer war, das Möhrische Landesmuseum Froncisceui Brünn, eine der ältesten Einrichtungen diese in Österreich. Er erhob die Forderung nach wissenschaftlichen Topographie Möhren: Schlesiens und nach einem Verein, dessen gabe es sein sollte, die historischen Denkr Mährens zu erforschen und zu erhalten. Vor diesem Hintergrund ist die anfangs zi Aufforderung Meinerts zu sehen, eine „gescl lich-malerische Beschreibung der mährischer gen" in Angriff zu nehmen. Burgen interessierten neben den großen rr olterlichen Kirchen die Romantik als Zeuge: Vergangenheit am meisten. Wie Böhmen auch Möhren durch zahlreiche Burgen gesi gewesen, besonders entlang der uralten straße im Nordosten, wo sich bei Mäh Weißkirchen das „Völkertor" zwischen derr senke und den Karpaten gegen Schlesien ö und entlang der Thaya, dem Grenzfluß g Österreich. Sie alle hatten eine bewegte schichte hinter sich, viele waren SlUTUTTtSHZI rühmter Adelsgeschledwter, so daß sie fü breites Publikum als Vaterländische Denkt darstellungswürdig waren.