B. Straub, Kleines „Monument" für Kaiser irl Vll. (87,5x35x21 cm), 1744.0berbayerischer ielsbesitz . G. Stuber, E. G. Asam, F. X. Jungwirth (nach Cuvillies), Castrum doloris für Kaiser Karl Vll., 45. München, Stadtarchiv, lnv.-Nr. lV,12 Schilling, D. Stuber, F. X. Jungwirth (nach ivillies), Costrum doloris für die Kaiserin- twe Maria Amalio, 1757. München, Stadtar- iv, lnv.-Nr. lV, 13 Schilling, D. Stuber, F. X. Jungwirth [noch lfWUff F. Cuvillies) und J. B. traub, Vier guren vom Castrum doloris für die Kaiserin- twe Maria Amalia, Detail von Abb. 19. Mün- en, Stadtarchiv, lnv.-Nr. IV, 13 kungen 30-62 s. Text S. 32, 34 enannte Sinnbild findet sich unter der Gruppe der entia". Vgl. Classis lll completens Symbola Ethica, 2 mit Abb. Tab. XLIX, Nr. CMl._Xll. Beide Male ht sich das Lemma auf jenen aus Agypten stammen- Dbelisken, der einst das Ehrenmal Darnitians auf der Kp ia war. Anlößlich der mit großem Prunk began- t Feierlichkeiten für das Heilige Jahr 165D wurde der iliscus Pamphylius" 1649 auf der Piazza Navona len des von Bernini erriditeten Vierstrümebrunnens m aufgestellt. tjenjVHisEorischer Verein für Oberbayern, Stadtarchiv, r. . l . ritt des Stiches (337113 mm): „Hoches Traur-Gerüst ven Seiner Weylond Kayserl: Maiestät Caroli Vll. etc. l Aufgerichtet bey denen wohl-Ehrw. H. H. PP. inern zu München. in der höche l von 120: in breite 45. schuch. den Z4. 26. 27. Mertz. anno 1745". eradresse: „N. Stuber. lnv. l E. Asam del. l F. X. vierth sc. Manachy". - Der gleiche Stich befindet auch im Stadtmuseum in München (Z. 1645. B. 18). N. Lieb und H. J. Sauermast, Münchens Kirchen, hen 1'773, Abb. 137, S. 125. M. Schattenhafer, Von an, Kurfürsten St Kaffeesiedern etcetera. Aus Mün- Vergangenheit (I Neue Schriftenreihe des Stadt- rs München, Bd. 7B), München 1974, Abb. S. 163. ljen, Historisdier Verein für Oberbayern, Stadtarchiv, r. lV. 13. ritt des Stiches (355 :25l mm): „CASTRUM DOLORlS I USTIS MANIBUS M. AMALlAE lMP. CAES. CAROL! VIDUAE MONACHII l lN ELECTORALI TEMPLO ICORUM REGULARIUM AN. MDCCLVll. MEN z I xTNUARIO PRO SOLEMNI EXEQUlARlUM APPARÄTU UM". rkungen 36-41 s. S. 3B) d. h. in diesem Falle eine Tatenmaske, zugrunde liegt. Eine andere Beobachtung besteht darin, hier „Bildnis" mit „Bildnis" zu konfrontieren. Damit ist gemeint, daß überraschenderweise das (nicht erhaltene) Modell, das einst für den Guß der Kaiserbüste diente, fast in Lebensgröße auf einem zeitgenössischen Gemälde abgebildet ist (Abb. 22). Von diesem Bild, das den Bildhauer J. B. Straub in seiner Werkstatt wiedergibt, war bereits eingangs die Rede. Auffallend ist, daß die Kaiserbüste auf diesem Gemälde wie in Form eines Bildhauerattributes erscheint. Auf einem drehbaren Bildhauerschemel erhöht auf- gestellt, spielt die Kaiserbüste hier eine Haupt- rolle. Sie erscheint zur Linken des sitzend wie- dergegebenen Bildhauers, der auf dem Bild den Betrachter anzublicken scheint. Wie schon ein- gangs gesagt wurde, stammt das im Jahre 1763 entstandene Bild von B. A. Albrecht (München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, lnv.-Nr. 2765l46fDet.)". Daß es sich bei der hier wie- dergegebenen Büste zweifellos um das ursprüng- liche Gips[?)-Modell gehandelt haben muß, sieht man aus der Wiedergabe eines länglichen Mo- dellierholzes, das der Künstler als Zeichen seiner Modelliertätigkeit in seiner Rechten hält. Auf dem gleichen Gemälde erscheinen noch zwei andere (ebenfalls nicht erhaltene) Modelle Straubs. Wie die Kaiserbüste, so wurde auch das gleich zu nennende Modell vom Hof in Auf- trag gegeben. Auf dem Bild erscheint im Hinter- grund rechts eine Weiß in Weiß gemalte Sta- tuette (Abb. 23). Diese weibliche Figur, gekrönt mit einer Corona turrita, ist in ein antikisieren- des Gewand gekleidet. Sie hält ein Kind an der entblößten Brust. lkonographisch handelt es sich hier eindeutig um eine Darstellung der an- tiken Erdgöttin Cybele. Eine solche Figur sollte von Straub für das Grand parterre in Schloß Nymphenburg in Marmorausgeführtwerdemwo- für es zwei urkundliche Belege gibt. Am 10. Ja- nuar 1762, d. h. genau ein Jahr vor der Vollen- dung des Straub-Porträts, erfolgte eine Resolu- tion an die Hofkammer, an Straub wegen An- fertigung eines Modells für die „Göttin Cibela" den Betrag von 40 fl. auszubezahlen. Bei dem abgebildeten Modell handelt es sich offenbar um eine eigenhändige Replik, die jedenfalls 1763 noch im Besitz des Bildhauers gewesen sein muß. Mit der Ausführung des vor 1762 zu datierenden Dies geht aus dem Wortlaut einer zweiten Ur- kunde hervor. Sie stammt vom 20. April 1766. Damals wurde von Straub an das Hofzahlamt eine Forderung erhaben. Sie bezog sich auf die Herstellung eines erneuerten Modells für die Cybele: „welches Modell nicht allein müesamb, sondern auch 5 bis 6 mahl dergleichen gemacht auf allerhand stehlungen bis es guet ausge- fallen"3'. lm großen Format scheint diese Figur jedoch niemals ausgeführt worden zu sein. Bei einem dritten Modell, das rechts unten auf dem Straub-Porträt wiedergegeben ist, handelt es sich um den (verschollenen) plastischen Entwurf für die St.-Johann-von-Nepomuk-Gruppe (1751), eine aus Eichenholz geschnitzte Brunnenplastik (Abb. 24). Sie war einst vor der Fassade des Jesuitenkollegs in München aufgestellt". Über die besondere lkonographie des van B. A. Al- brecht im Jahre 1763 ausgeführten Straub-Por- träts ist hier zusammenfassend festzustellen, daß es für eine bestimmte Zeitphase des Werkes des hier Dargestellten einen auffallenden Dokumen- tationscharakter besitzt. Daß auf dem Gemälde keine vollendeten Werke, sondern ausschließlich Modelle abgebildet wurden, beweist, welchen Wert Straub gerade auf ihre Darstellung legte. Er wollte mit ihnen zusammen verewigt sein. Es ist dies zugleich ein Beweis für die Sichtbarma- chung von künstlerischen lnventionen. Dies ist typisch für die Kunstvorstellung des Barock. Aufgrund der Jahreszahl „1745", die neben der Künstlersignatur Straubs auf dem Altöttinger Kardiotaph erscheint, glaubte man bisher irr- tümlich, daß dieses Werk bereits in dem eben erwähnten Jahre fertiggestellt gewesen sei. Tat- sächlich wurde jedoch das Herzurnendenkmal für Karl Vll. frühestens am Ende des Jahres 1748 vollendet. Diese wesentlich später anzusetzende Dotierung ergibt sich aus einem Brief vom 19. November 1748. Damals teilte der kurbaye- rische Konferenzminister (seit 1747), Direktor des Geheimen Rates und Obristhofmeister Johann Maximilian IV. Emanuel Graf von Preysing-Ho- henaschau (reg. von 1739-1764), der Kapellver- waltung in Altötting mit, daß das Herzurnen- denkmal bei J. B. Straub „eben" in Arbeit sei". Als der Bildhauer am 26. Januar 1758, also rund zehn Jahre später, eine Eingabe bei dem kurfürstlichen Hofzahlamt wegen Gehaltserhö- hung machte, erwähnte er seine Verdienste. Un-