(ünstterprofile Albert Birkle tt lt nllil 52'111!"- lt. 9.41 a I itttwt Die Delinquenlen Der Diktator b Ixliiiiärggfläiuäg Dionysos, Dalleglas in Beton Mädchen Ritter, Tod und Teufel Albert Birkle, geboren 1900 in Berlin, Sohn schwäbischer Eltern mit Tiroler Vorfahren, Ofbl abseits vom kulturellen Tageslarrn. lm kunstler regen Berlin der zwanziger Jahre gelang ihm r expressiven Bildern der Durchbruch. Seine Großstadt- und Landschattsdarstellungen, vor die religiösen Arbeiten, brachten ihm Erfolg, spontane Anerkennung und Ehrungen sowie Aufträge fur Kirchenmalereien. Sein erstes Glasfenster schuf er anfangs 1930 für die Kirch Herrenberg bei Stuttgart. Bis 1936 konnte er nc in Deutschland ausstellen. 1937 schon wurde ei Großteil seines Schaffens von den National- sozialisten als entartet gebrandmarkt. Nach de Krieg, den Birkle als Soldat erlebte, schuf er zahlreiche Glasfenster, heute homogene Besta teile in alten und modernen Kirchenbauten Eur und Amerikas. Die Fenster der Blasiuskirche i Salzburg (1947) und die großen Zyklen für die National Cathedral in Washington markieren Anfangs- und vorläufigen Endpunkt einer fast ununterbrochenen Schaffensphose. Mittels sein Technik, die neben dem Schöpferischen auch e vielfältiges handwerklich-praktisches Können erfordert, kann der Künstler, wie er selbst formuliert, „jahrhundertealte Weisheit der Rel als Gleichnis in unserer heutigen Formensprac gestalten", mit dem letzten Ziel, „den Mensch: der Menschheit zu erhalten". Diese humane und moralische Funktion der Ku die Birkles Hauptanliegen ist, gilt auch für seit gesellschafts- und zeitkritisches Schaffen, das i die Nähe Otto Dix', Max Beckmanns oder Kät Kallwitz' rückt. Der Mensch wird von ihm stets hart angepackt zu Selbstbesinnung, Ein- und Umkehr gemahnt Herausgerissen aus meist dunklem Hintergruni bedrängen seine Gestalten, rucken dicht an ur heran. Riesige Gesichter, entmenschte Grirnas: leidende Opfer, atemnah vor uns. Angeprangert werden Schönheits- und Sportid Auto, Uniform, das Chaos des Krieges, Leid. Diktatur, Militarismus, gewaltsame Unterdrück der Meinungs- und Religionsfreiheit und Falte 4 alles das sind Themata und zeigen Birkles Arbeiten eindringlich, kraftig im dynamischen Duktus. Immer wieder auch Konfrontationen d Extreme: exerzierende Soldaten neben Kriegs- krüppeln, Folterknechte neben Gepeinigten, H neben Delinquenten oder bereits Exekutierten, Unfallopfer neben den daran Schuldigen und sensationslüsternen Augenzeugen. Mitunter wi die Situation durch Transponierung ins Symbo in ihrer Wirkung noch gesteigert. ln einer autobiagraphischen Bekenntnisskizze formuliert Birkle u. a.: „Der Künstler von heut kann keine L'art pour l'art mehr betreiben. Es nicht mehr um Formprobleme, es geht um die Existenz. Wie der Rufer in der Wüste muß er Menschen aus ihrer Lethargie wachrütteln und packen und muß sichtbar manchen, an welche: Abgrund die Welt heute steht." Das sozialkritische Element ist bei Birkle bis ir Frühwerk zurückzuverfalgen, findet sich in viei Glasfenstern und deren Vorarbeiten: den Entwürfen, kräftig in Kontur, mit einem auf Scheintransparenz abzielenden Farbauftrag, d Wesen der Glasoriginale ahnen lassend, dabr selber eigenständige Kunstwerke. Auch in die: Techniken wird allgemein Menschliches behan und Blätter wie „Der Schritt ins All" beweisen Birkles bildnerische Kritik nicht fOftSChflttSfelm ist. Albert Birkle, der Mensch und Künstler, wie ai immer er sich an uns wendet: stets unternimrr Versuche, in das aus dem Rhythmus geratene Räderwerk unserer Welt korrigierend einzug indem er uns warnt, wo es nottut, uns mahnt, aufruft und uns daran hindert, vor dem Unheil nun schon um oder in uns ist oder erst als Flammenzeichen am Horizont sich ankündigt, und selbstvergessen die Augen zu schließen. Erich Fit