"Reuererkirche, Würzburg, GlS Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldßsummlung. Das Bild wurde als das wert- vallste der Kirche zusammen mit einer Caruvaggia zuge- schriebenen Geburt Christi 1800 der kurfürstlichen Zentral- emöldegalerie geschenkt. " gt. Paul in Altenerding, Oberbayern, s. a. z" Kapuzinerkirche St. Anton, München. 11 oder Degler, die Überlieferungen widersprechen sich iri diesem Fall. Waagen hält das Bild in seiner Monographie w. ein eigenhändiges Werk Walffs, Ludwig Waagen, Aridrede Wolff, GÜrtZbUfg im. 11 Van Rittershauseri, Die vornehmsten Merkwürdigkeiten der Residenzstadt Miirieiieri tiir Liebhaber der bildenden Kün- ste, München 172a, s_ a3 r. 1' Stiftung des Hachaltares GlS Siegesvotiv ridrii der Schlacht am Weißen Berg im. 1- Beide waren durch große Halztatelbilder in der FFOUEH- kirche vertreten. Die Verklärung zweimal in Bildern des späten 16. Jahrhunderts, die deutlich auf Raffaels Trans- figuralian Bezug nehmen (Depot des DlÖZESGHITIUSSUITIS]. Die Himmelfahrt Mariens im Hochaltar. im Kirchengewand, unid der Apostel Jakob mit dem Pilgermantel, vor ihm das Evangelium des Matthäus; diese scheinen voll Tiefsinn, in großen Gedanken verloren. Hier zeigte Wolf, daß nicht allein die Grazien ihm löchelten, sondern, wenn er geboth, auch vom dunkeln Olymp donnerte. Über die täuscherude Einfalt der Natur, mit wel- cher diese Männer wirklich da sind, gebiethet eine Seelenstärke von ihren Angesichtermwelche vor iedem Tyrannen unerschüttert bleibt." Das Bild hebt als Hauptereignis aus dem Leben des hl. Rupert die Begründung der Wallfahrt von Altötting heraus. Der Heilige stellt die Gnaden- tigur auf einen Altartisch, der mit dem Medaillen einer Kapellenansicht geschmückt ist und unter welchem die Trümmer heidnischer Götzenbilder liegen. Im Buch, das der Engel hält, stehen die Worte „Tibi te ipsam" [Dir Dich selbst], mit wel- chen der Vorgang der Weihe an Maria zusam- mengetaßt wird. Maria ist, begleitet von zahl- reichen Engeln, herabgekomrnen, um die Weihe anzunehmen. Ober- und Unterbild des Rupertialtars sind ebenfalls im Diözesanmvseum ausgestellt, wie überhaupt zu den meisten der aufgezählten Sei- tenaltarhauptblöttern Predella- und Auszugsbild erholten sind. Drei der Predellenbilder verdienen besondere Be- achtung, ein bethlehemitischer Kindermord von Jacopo Amigoni, die Predella des Englischer- Gruß-Altares von Joachim Sandrart. Sie zeigt zwischen den Heiligen Johann Baptist und Cä- cilia einen Blick auf München um 1640, im Vor- dergrund der Marktplatz mit der 1637 errichteten Mariensäule. Das Predellabild des Gnadenaltars Marias Rosen von Kaspar Amortgalt im 18. Jahr- hundert als eine der Kostbarkeiten der Kirche. Es ist ein typisches Bild der süddeutschen Cara- vaggio-Nachfolge um die Mitte des 17. Jahrhun- derts. Dargestellt ist die Erscheinung des aufer- standenen Christus inmitten der Apostel. Die Folge dieser Bilder gestattet eine genauere Kenntnis der Entwicklung der süddeutschen Altar- bildmalerei, als sie bisher möglich war.Als erstes fällt auf, daß der Dreißigjährige Krieg die Aus- stattung der Frauenkirche nicht unterbrochen, sondern eher beflügelt hat". Die Entwicklung der Malerei blieb ungebrochen. Bilidformen der alt- deutschen Malerei, wie sie Hans Mielich tra- dierte, lebten noch bei Wilhelm Schöpfer 1627 weiter. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts vermit- teln die Hofkünstler niederländische Einflüsse; Peter Candid, der aus der Vasari-Werkstatt kommt, bringt die Kenntnis des Florentiner Ma- nierismus. Urn 1604 machen sich venezianische Einflüsse geltend bei Kager, Rottenhammer, Cas- mas Piazza, und ab 1624 vermittelt J. U. Loth die Kenntnis der Lichteffekte Caravaggios und der frühen römischen Barockmalerei. Diese Richtung bestimmt die Zeit bis zur Mitte des 17. Jahrhun- derts. Dann wird der spötbarocke Stil J, A. Wolffs tonangebend. Vom Thematischen her kann man die Entwicklung so kennzeichnen: Das Altarbild im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts bei Loth, Schöpfer, Kager u. a. ist Historienbild. ln einem Hauptereignis wird das Leben des Heiligen bei- spielhaft dargestellt; von oben herabkommende Engel weisen auf die Vollendung des Heiligen- lebens hin. Am Ende des 17. Jahrhunderts bei Andreas Wolff ist das Altarbild Glorienbild: Ein Ereignis aus dem Leben des Heiligen wird in ein Zwischenreich zwischen Erde und Himmel ge- hoben. Der Bildtyp der Verklärung Christi und der Himmelfahrt Mariens" wird auf das Heili- genbild übertragen. Eine Entwicklung, die das barocke Deckenbild erst im fortgeschrittenen 18. Jahrhundert bei Cosmas Damian Asam er- reicht, wird von Wolff 1695 im Altarbild vorweg- genommen.