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in neuer Form" zu bieten. Außerdem wollte
die verschiedenartigsten Bemühungen der
fernen Kunst" unterstützen. Deshalb wurde
llS mit der ersten Doppelnummer (S. 36)
ganze Kampagne künstlerischer Wettbe-
e begonnen, die sich nach und nach „auf
erdenklichen Kunsfgebiete" ausdehnen soll-
Man rechnete in der „Jugend"-Redaktion
t, besonders die jüngeren Graphiker und
ren ansprechen und für eine aktive Mitar-
gewinnen zu können. Selbständiges und „er-
irisches" Schaffen wurden gefordert. Bei den
heidungen des Preisgerichts sollte „immer
rein künstlerischen Gesichtspunkten her ge-
ilt" werden. Die ersten Preisausschreiben
1 folgende Themen On: I. Entwürfe für Titel-
er der Zeitschrift „Jugend"; ll. Entwürfe für
Jkarten; lll. Politische Caricaturen; lV. Car-
l-Plakate.
onnte sich jeder „deutsche Künstler" an
n Wettbewerben beteiligen, sogar mit meh-
Entwürfen. Nur rnußte darauf geachtet
en, daß die einzelnen Beiträge so weit fer-
varen, daß direkt nach ihnen gearbeitet
en konnte. Name und Anschrift des jeweili-
Einsenders wurden in einem verschlossenen
Jmschlag deponiert, der durch ein Motto
nnzeichnet war. Die Bestimmungen waren
präzise; so sollten beispielsweise die Ar-
n nicht in Rollen, sondern zwischen Papp-
1 eingeschickt werden. Die prämierten bzw.
kauften Entwürfe gingen mit „sämmtlichen
en in den unbeschränkten Besitz" des Ver-
der „Jugend" über.
Preisausschreiben für die Titelblätter (jede
mer erschien ja mit einem neuen Titelblatt;
iosken, auf den Bahnhöfen und in den Aus-
l der Buchhandlungen leuchteten die plakat-
oufgemachten „Jugend"-Exemplare; eine
[fern und Iieandcr
für die damalige Zeit geradezu sensationelle
Novitöt) forderte einfarbige Entwürfe oder solche
in „mehreren Tönen", wobei darauf zu achten
war, daß diese Entwürfe „auf autofypischem oder
zinkographischem Wege mit 2, höchstens 3 Plat-
ten reproduzirt" werden konnten. Das Format
der Titelbilder betrug in der Höhe 28 und in der
Breite 20 cm, weshalb die Entwürfe nicht mehr
als das Doppelte dieser Größe betrogen sollten.
Ausdrücklich verbot sich die Redaktion Arbeiten,
die sich irgendwie an einen „bestimmten alten
Stil" anlehnten. Nach Möglichkeit sollten sich
die Zeichnungen dem Inhalt nach auf den Be-
griff „Jugend" beziehen. Der Verlag bot u. a.
folgende Themen an: Frühling, Liebe, Kindheit,
Brautzeit, Mutterglück, Spiel, Mummenschanz,
Sport, Schönheit, Poesie, Musik usw. Der erste
Preis betrug 200 Mark, der zweite 150 Mark. Es
gab noch zwei weitere Preise zu je 100 Mark,
und außerdem behielt man sich vor, „weitere
Entwürfe o 50 Mark anzukoufen und als Titel-
zeichnungen zu verwerthen, oder sie in verklei-
nerter Nachbildung gegen Honorar in dieser
Zeitschrift zum Abdruck zu bringen".
Bei den Carneval-Plakaten wünschte man sich
flotte Arbeiten, die aber „decent genug für
öffentliche Verwendung" sein mußten. Die Größe
der Zeichnung bei den politischen Karikaturen
durfte 40 cm nicht überschreiten. „Einfarbig, im
Verhöltniss des Formates dieser Zeitschrift aus-
geführte Zeichnungen in Strichmanier, welche
die Herstellung zinkographischer Cliche's er-
möglicht." Das Thema sollte sich entweder auf
einen politischen Vorgang der jüngsten Vergan-
genheit beziehen oder eine aktuelle sozialpoli-
tische Problematik behandeln, Form und Art und
Weise sollten nach Möglichkeit so gewählt wer-
den, daß eine „Veröffentlichung der Zeichnung
in unserem Blatt möglich" war. (Die drei ausge-
setzten Preise: 80, 60 und 40 Mark.) „Die Carica-
turen müssen im Allgemeinen im Sinne einer
freien Weltanschauung und deutsch-nationalen
Gesinnung gehalten sein, sollen sich aber nicht
mit speziellen Parteiangelegenheiten befassen.
Bei der Beurtheilung kommt die Handhabung
einer originellen und charakteristischen Zeichen-
technik wesentlich mit in Betracht, und den Ein-
sendern nach dieser Richtung ausgezeichneter
Arbeiten steht fortdauernde Mitorbeiterschaft in
Aussicht." Derartige Bedingungen mögen ver-
wunderlich oder auch befremdlich anmuten. Aber
es gehörte zu Hirths Stil und zu den Prinzipien
der „Jugend" (in ihrer ersten Phase, die ungefähr
bis 1905(O6 reicht), den eigenen Standort nicht
zu verschleiern. Wer sich jemals die Karikaturen
in der „Jugend" oder dem „Sirnplicissimus" an-
geschaut hat, weiß nur zu genau, daß man sich
in jenen Jahren um die Jahrhundertwende weder
zimperlich noch duckmöuserisch verhalten hat.
An aggressiver Schärfe, bissigem Humor und
sarkastischer Satire ist auf dem Gebiet der Kari-
katur sicherlich nicht gespart worden. - Karika-
tur, Humoreske und Satire nahmen eine zentrale
Stelle in der „Jugend" ein.
Will man versuchen, diese Zeitschrift einzuord-
nen oder zu werten, wird man nicht vergessen
dürfen, daß sie gewissermaßen mit der Tradi-
tion verstoubter Familienblötter eindeutig ge-
brochen hat („Daheim", „Gartenlaubej „lllu-
strirte Zeitung"). Ihre Qualität, Eigenständigkeit
und Originalität erweisen sich bei einer Gegen-
überstellung mit vergleichbaren Blättern aus der
Zeit („Kunstwart", „Pan", „Simplicissimus"); oder
auch: „Hobby Horse" (1884), „The Dial" (1889),
„The Studio" (1893) „The Savoy" (1896), „Lo
Revue Blanche" (1891), „Van Nu En Straka"
(1893), „Blätter für die Kunst" (1892), „lnsel"
(1899), „Fackel" (1899). Liest man in den ersten
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