arten in der Errichtung der Sternworte unter Älexander lll. Fixlmillner (1731-1759). P. An- Desing aus Ensdarf, der 1737-1742 Professor Aathematik an der Philosophischen Fakul- 1 Salzburg war, schuf den Plan für dieses Jlige Bauwerk, das 1749-1759 als Universal- um und Observatorium entstand. Deutlicher te ein Stift seine wissenschaftlichen Bemü- en, die über die Führung des 1549 der wtlichkeit zugänglich gemachten Gymnasi- und der Ritterakademie hinausreichen, im zhrhundert nicht akzentuieren. erwartet den Besucher einer solchen Total- i? Da ist zuerst das sich in großartigen Pa- onten darbietende Stiftsgebäude mit sei- sechs Höfen (von denen allerdings einige ge in Klausur liegen). Der Baukomplex liegt talber Höhe über dem Kremstal in gleich- ger, streng-schlichter Betonung seiner Fen- chsen über dem Kremstal, überragt von markanten Punkten: dem Zwiebelturmpaar Stiftskirche und der Sternwarte. Dem äuße- tereich mit seinen Wirtschaftshöfen gehört eizvolle Fischkalter an. In fünf von einem enarkadengang umschlossenen Behältern teln sich im klaren Wasser der Quellen e, während an den Wänden Jagdtrophäen ilter und neuer Zeit hängen (von C. A. Car- 1690 erbaut und von J. Prandtauer 1718 um- ut). Über den Zwinger betritt man den tenhof, in dessen Südwestecke die Fassade Stiftskirche eingezwängt ist. Die Sammlun- befinden sich im Abteitrakt, der neben cken Repräsentationsräumen (wie Kaiser- Sommerrefektorium, Gobelinzimmer und bibliothek) in acht Zimmern die Kunstschät- es Stiftes museal ansprechend präsentiert. Inventar dieser Kunstschätze füllt den 300 n starken 43. Band der Österreichischen ttopographie; die Nennung einzelner Ob- in diesen wenigen Zeilen ist mehr als zu- t und entspricht dem Gesetz des persönli- Geschmackes. Das Gobelinzimmer birgt Traditionsschätze des Stiftes: Tassilokelch, loleuchter, die beiden Codices millenarii Scheibenkreuz. Vor allem ersterer ist ein singuläres Kunstwerk, daß man wünschen tte, er würde einer intensiven europäischen historischen Forschung unterzogen werden. littelalterraum ist der Meister der Pollinger n mit zwei Flügeln eines ehem. Marienal- vertreten von ansehnlicher Qualität, im inden „Renoissance"-Raum findet man u. a. r des ausgesprochenen Manieristen Michael ie (1540), wovon die hl. Anna Selbdritt das oositionsschema der berühmteren Annata- zonardo da Vincis im Louvre aufweist. Wer- 111 Breughels, David Vinckeboons und Franz :kens d. J. weisen auf den kulturellen Ein- eines Habsburgers auf dem Passauer Bi- isthron, Erherzogs Leopold Wilhelm (1614- , hin, der als leidenschaftlicher Sammler Sammelstil der Kremsmünsterer Äbte beein- e. Im Raum des österreichischen Barock hän- Bilder von beiden Altomonte, Kremser lldi und Reslfeld, die man mit gutem Recht wer österreichischen Benediktinergalerie ver- n darf, zählten ihre Werke neben ienen Trogers zu den „Lieblingsbildern", die die iten iener Zeit sammelten. Der Biedermeier- : weist neben reizenden Werken mehr lo- 1 Interesses ein Werk Führichs auf (Mac- "1 und die Hexen) sowie eine bekannte upttabakdosensammlung. Einen zweiten zpunkt bildet der folgende Wolfradt-Saal ler anschließenden Kunstkammer. Die schwe- efelderte Decke mit Szenen aus den Meta- ihosen des Ovid sowie die in Art der barok- Bildergalerien gestalteten Wände vermitteln einen dichten Eindruck. Hier finden wir J. H. Schönfeld mit sechs und Joachim von Sandrart mit zwei Gemälden, aber auch die anderen Stücke sind repräsentativ für ihre Zeit. Eine besondere „Augenweide" ist die Kunstkam- -mer. Sie steht neben der erzherzoglichen von Ambras in Tirol und der erzbischäflichen von Salzburg singulär unter den stiftischen in Oster- reich. Wenngleich ihre ursprüngliche Raumge- stalt nicht erhalten ist, so ist ihr Reichtum, der in schönen Vitrinen von 1764 heute präsentiert wird, bestechend. Da ist der Elefantenstuhl von 1554 zu nennen, den der Wiener Bürgermeister aus den Knochen eines Kaiser Maximilian ll. ge- schenkten Tieres machen ließ, da sind die in vergoldetem Silber gefaßten Pokale aus Strau- ßenei und Kokosnuß, die Edelmetallgeräte, der reiche Bestand an Elfenbeinarbeiten (französi- sche Diptycho, 14. Jahrhundert, Nürnberger Konterfettenkugeln, 17. Jahrhundert, Elfen- beinstatuen) und die vielen Kostbarkeiten aus Holz, Metall, Wachs, Alabaster, Schildpatt und Halbedelstein zu erwähnen, auf die eine Kunstkammer jener Zeit nicht verzichten kannte. Die Stiftsbibliothek ist - vom Jubiläum unabhän- ging - zwar eine Welt für sich, doch in die Ge- samtschau einbezogen. Die drei prachtvollen, mit schwerem Stuck gezierten Säle präsentieren neben Handschriften, Urkunden, lnkunabeln und Noten auch iene historischen Musikinstrumente, die, einst im Stift gebraucht, nun vom Landes- museum als einzige Leihgabe dem Hause zur Verfügung gestellt wurden, darunter ein pracht- volles englisches Violett des Salzburgers Jakob Weiß von 1716. Schließlich gilt es, der siebenge- schossigen Sternwarte einen Besuch abzustatten. Wie erwähnt unterAbtAlexander Fixlmillnernach Plänen Professor Desingsab1748 entstandemsoll- te der Bau ursprünglich ein Universalmuseum be- herbergen. Naturalia, Scientifica und Artefacta sollten in aufsteigender Ordnung, bekrönt von einer kleinen Kapelle, im Widerschein ienen Kosmos widerspiegeln, der noch dem Wissens- stand des aufgeklärten 18. Jahrhunderts herrsch- 21