defkassette (Hall, Leder, Seide, Perlmutter, Stahl) mit
er Gouachen von B. Wigand. L 39,6 cm, B 29,6 cm,
2,5 cm bis 1,5 cm ("den der Restaurierung)
budebe (s. Abb. 1, Detail) mit Ansicht von Laxenburg
ign.: „Wigand", hez.: „in Laxenburg")
bedebe (s. Abb. r, Detail) mit Ansicht der Weilburg
ei Baden (bez.: „in Helena bev Baden")
riefkassette (s. Abb. 11 mit geöffnetem Deckel
ignatur von s. Wigand dllf der GUUUCfIE Abb. 2
gnatur VDH s. wa Und "Vigand. r." s. Abb. 10)
ahlbeschläge un Perlmutterteile es Deckels der
riefkassette Abb. 1 (während der Restaurierun t
uhmenteile (Perlrnutter, Hall, Stahl) der Brie kassette
bb. 1 [Aufnahme während der Restaurierung]
.......r..... ....x .1... nun: der nraerimnerr. um. 11
förmie Felder geteilt. ln diesen Feldern werden die
Gouachen Wigands mittels geschliffener Glasplatten
und polierter Stahlrähmchen festgehalten. Eine vom
Aufbau her vergleichbare Kassette befindet sich
auch im Historischen Museum der Stadt Wien.
Die Kompositionen der vier Gouachen sind sehr
gekonnt diesen ungewöhnlichen Formaten angepaßt.
Bei der Darstellung der Franzensburg „in Laxenburg"
(Abb. 2) gestaltete Wigand die linke Bildseite durch
hoch aufragende Pappeln sowie zwei Figuren und
füllte die verbleibende untere Ecke mit Beschriftung
und Signatur. Bei der Ansicht „in Helena bey Baden"
steigt der bewaldete Berg hinter der Ruine Rauhen-
stein zur hohen Bildkante an, und der Lauf der
Schwechat folgt nahezu der linken Schräge des
Bildfarmats (Abb. 3). Winzige Details - vermutlich
rauchende Männer -, ein Pferdegespann und ein
kleines Haus, füllen die linke Bildecke in der Ansicht
von „Presburg" (Abb. 9).
Wigand malte viele Motive mehrmals, z. B. die
Franzensburg in Laxenburg in ovalem, trapezförmie
gern und rechteckigem Bildformat. Im Besitz des
Österreichischen Museums für angewandte Kunst
befindet sich ein Arbeitstischchen (Abb. 12), das nach
dem Öffnen der zweiteiligen und mit Scharnieren an
den Schmalseiten angeschlagenen Deckplatte eine
äußerst interessante Inneneinrichtung zeigt (Abb. 11).
Diese besteht aus einer Uhr, Kerzenleuchtern,
Schreibzeug, Nähzeug, Malutensilien, Spielsteinen
etc. Die vier an den lnnenseiten der Deckplatten
vertieft eingelassenen Gouachen sind alle rechts
unten mit „Vigand. f." signiert (Abb. 6, 10): „Schön-
brunn", „Aussicht von Döbling", „van Prater", „in
Laxenburg". Sie werden mit einer Glasplatte und
polierten Stahlleisten festgehalten, Auffallend an
der Signatur ist die Schreibweise mit „V", die von
der Signatur der Kassette und den meisten anderen
Wigand-Signaturen abweicht. Es ist aber bekannt,
daß Künstler iener Zeit oft unterschiedlich signierten.
Aus einem Vergleich der Laxenburger Motive auf
den Gouachen von Kassette und Tischchen (Abb. 2,
10) geht hervor, daß der Standort des Malers in
beiden Fällen annähernd derselbe gewesen war,
während aber eine gewisse Zeitspanne zwischen
den beiden „Laxenburg"-Ansichten liegen dürfte.
Dies geht aus wichtigen baugeschichtlichen Details
hervor. Bei beiden Ansichten „in Laxenburg" (Abb.
2, 10) ist der 1809 geplante „VereinigungsbaW
zwischen Franzensburg und Knappenhof noch nicht
ausgeführt. ln der Ansicht der Kassette (Abb. 2)
malte Wigand die Fähre mit Fährturm, während
auf der Ansicht des Tischchens (Abb. 10) eine Holz-
brücke zu sehen ist und der Fährturm fehlt.
Wir kennen aus dieser Zeit sehr viele Motive, die
von verschiedenen Künstlern immer wieder gemalt
wurden. Dazu zählen die Franzensburg und auch die
Weilburg bei Baden (Abb. 2, 3). Dieses Schloß, heute
leider nicht mehr erhalten, ist das Hauptwerk des
fürstlichliechtensteinschen Oberbaudirektors Josef
Kornhäusel und wurde in den Jahren 1820 bis 1323
am Fuße des Rauheneckerberges erbaut.
In der Vielfigurigkeit der Gouache „Ansicht des
neuen Burgthors" (Abb. 9) zeigt sich eine besondere
Stärke Wigands, die Meisterschaft, mit der Personen,
Reiter und Gespanne gemalt wurden. Bewundernse
wert ist auch die Exaktheit in der Wiedergabe der
Architektur.
Aus der Baugeschichte der auf Wigands Gouachen
gemalten Gebäude ergebensich für die Datierung
folgende Anhaltspunkte: Die Fertigstellung der
Weilburg in Baden (1823) fällt zeitmäßig mit dem
Bauende des Äußeren Burgtares (1824) fast zusam-
men und bildet für die Gouachen Wigands, auf de-
nen diese beiden Bauwerke dargestellt sind, ieden-
falls einen verläßlichen terminus post quem. Aus der
Baugeschichte von Laxenburg und den Wigand-An-