für den Unterricht, sondern auch für das an Bäumers prägend. vor vor allem diese Grundhgltung, die sein tältnis zu seinen Schülern bestimmte, und rchwer es für ihn oft war, die Andersartig- der Schüler zu ertragen, manchmal wurden Schülern auch Freunde, lebenslange Freunde. Erfahrungen aus der Itten-Schule halfen n Unterricht natürlich viel, und so waren itige Grundlagen des Lehrens Farb- oder kturstudien und Studien über warm-kalt, fest- lend, dick-dünn oder hell-dunkel. Auch Bild- lysen gehörten dazu und die einfachen Mo- : Pyramide, Kugel, Würfel und Faltenwurf. fache Ideen als Lehrer, die möglichst viel m lassen zur Entfaltung; eng-weit, im ein- ten, eng gestellten Thema die Weite ent- cen." allem ging es Bäumer darum, das Schöpfe- ie in iedem einzelnen zu wecken, und das nur möglich in einem Raum der Freiheit, lem nichts festgelegt war. Ohne es zu be- chtigen, trug Bäumers eigene Unsicherheit seine unerbittliche Ehrlichkeit und Demut ' dazu bei, den Schülern Mut zu machen, und alf ihnen dadurch rascher, eine eigene Basis finden. Schon während seiner Lehrtätigkeit, r vor allem nach seiner Emeritierung im ' I963 zog es den Maler, der sich im Goethe- an Sinn als „Deutsch-Römer" empfand, immer der und mit zunehmender Sehnsucht nach dem EH. s größte Wunder einer Landschaft ist, doß in ihr Himmel und Erde berühren." erson) zes Wunder erlebte Bäumer in Kalabrien. Die ge Erde, die unzivilisierte Wildheit der Felsen, Schluchten und Täler, das ewige gleiche doch ständig veränderte Meer und darüber Himmel. „. . . ein himmlischer Abend, schwere lkenbank, leichte Wolken, die Mondsichel, Abendstern strahlend und ein Himmel von zr Zartheit und Süße, daß man darin ver- l Eduard Bäumer, „Landschaft in Kalabrien mit Tropea", 1959. Ol, 50 x 86 cm 2 Eduard Bäumer schweben hätte mögen. Ist darin eine Ahnung von Verklärung? Ich fühle mich nicht nur in Kalabrien, sondern im Mittelmeerraum, wenn ich mich auch immer nur vor ein kleines Stück Natur setze, um zu malen. Ich spüre hier die Revolution des Franziskus noch besser, sie hat noch lange nicht alle Füchte getragen. Vielleicht sind wir und unseresgleichen dazu berufen." Seit 1958 zog es Bäumer nach Tropea, der klei- nen alten Stadt, hoch oben auf dem Felsen über dem Meer gebaut, in Kalabrien, dem südlichsten Italien. Hier fand er, was er gesucht hatte, ele- mentare Natur und einfaches Leben bei armen italienischen Bauern. „Mein Leben hier basiert eigentlich darauf, in einer Welt zu leben, die noch ganz elementarisch ist: Erde, Meer und Himmel und darüber die Sonne, Bauern und Fischer im Mittelmeerraum" (1969). „Er führte mich hinaus ins Weite", diese Psalm- stelle hatte für Eduard Bäumer eine tiefe und vielfältige Bedeutung. Die Weite war, genau wie das Schauen, im praktischen Sinn zu verstehen, aber noch viel tiefer im metaphysischen. Es war die Sehnsucht, „großräumig" zu leben, die ihn erfüllte, die ihn als Maler und Denker beschäftig- te. Sein Denken bewegte sich, wie die Malerei, in Bahnen, die durch eigenes Erleben und durch die Lektüre von Dichtern, Denkern und Heiligen angeregt wurde. „Das Malen'ist ein Weg, so wie das Denken oder Dichten. Im Religiösen sagt man Viator. Mir kommt's ietzt manchmal, mein Leben zu überblicken, ein sehr zerstückeltes Leben, und ich sehe große Zusammenhänge und viel Sternhattes, große und kleine Augen- blicke, Vergangenheit und Gegenwart wachsen zusammen. Ich lebe großenteils mit den Malern die ich lieb gewonnen habe, die meisten tot." (1970) Trapea wurde für den Maler der Platz, an dem er zum ersten Mal in seinem Leben kontinuierlich arbeiten konnte, und die Bescheidenheit seines Lebens gab ihm Raum frei für seine Kunst. Es war nicht leicht, dieses „einfache" Leben, das Zu- 29