Gesellen 1383 zum Zinn- und Glockengießen Werk- zeug, dann sei auf Niclas Straiffing hingewiesen, der 1424 seinem ungeborenen Kind seine Häuser, sein nwerckzeug, der zu seinem handwerk gehört, und all sin arbeit, es sei von zin, kupher oder glok- speisu vererbte; sein Vetter sollte 13 neue v-hant- habform und ain große zu alnem halben virteilu be- kommen. Erhart Neukirchner wird 1435 und 1448 als Zinn- und Glockengießer genannt. Ferner sei Lasla Retzer(Raczko) angeführt, der am Roßmarkt zu Wien seine Gießhütte hatte und 1526 allein 12 lb wegen Zinn- und Glockengießens an Steuer zahlen mußte; er war 1487 als Zinngießer aufge nommen worden (+ 1532). In Krems übte der Glockengießer Wolfgang Aschenbrenner (aufgenommen 1506) auch das Zinngießerhandwerk aus! Ab der Mitte des 16.Jahrhunderts ist auch in Österreich die strikte Trennung zwischen Glockengießern, Gelbgießern und Zinngießern durchgeführt. Für die Schützenfeste der Renaissance lieferten auch die Zinngießer Preise, stellten auch das Ge schirr für die Tafelfreuden zur Verfügung. In Wien war es 1563 Paul Schönauer, der zum Freischie Ben Zinngeschirr beisteuerte, zu Wiener Neustadt bewilligte der Rat den Zinngießern am 10.Juli 1564, daß sie zu jedem Schießen das Zinn auf die Schießstatt geben durften. Eigene Stempel, wie sie in der Schweiz für Schützengaben üblich wa- ren, kommen in Österreich nicht vor. Aus der Be- schreibung des ersten Festschießens zu Enns ist das Verzeichnis der ausgesetzten Preise bekannt: Beste für die Hauptscheibe waren zwei silberne vergoldete Becher, als Flitterbest diente ein vergol- deter Dolch mit Rapier, als Kranzbest ein Rubin- ring und als Beste auf der Glücksscheibe ein klei- ner Becher und eine Zinnflasche. Caspar Lerff hat in seiner in Regensburg gedruckten Beschreibung des Linzer Freischießens von 1584 auch Preise von Gold, Silber und Zinn erwähnt, die aber haupt- sächlich für Geschicklichkeitsspiele ausgesetzt waren. Meßgerät aus Zinn war unüblich. Die in anderen Gegenden Europas im Mittelalter einem Geistli- chen ins Grab mitgegebenen Zinnkelche und Pate nen sind vorläufig in Österreich ebenso wie im süddeutschen Raum nicht nachweisbar. Erst in der Gegenreformation haben aus Geldmangel auch katholische Kirchen zinnerne Meßgefäße verwendet (Tasse mit Wein- und Wasserkrüglein von Bischof Neuböck im Wiener Diözesanmu- seum, Kelch von Abt Alopitius in St. Lambrecht). In iosephinischer Zeit haben die vielen neuen Pfarrkirchen Meßkännchen aus Zinn bei heimi- schen Zinngießern bestellt (Beispiel von J. Stolz, seit 1779180 in Krems tätig, + 1820, im Kremser Museum) oder aus Böhmen eingeführt (Karlsbader Tasse und zwei Kännchen in St. Lorenzen ob Katsch). Was in evangelischen Kirchen an Zinnge rät vorhanden ist, führt zum Beispiel die lnventari- sation des Bezirkes Oberwart vor Augen. Unter den Weinkannen und Krügen besitzt Oberschüt- zen eine von J.G. Schrick (Ödenburg) von 1735 und eine von 1765, in der reformierten Kirche in Ober- wart sind drei Weinkrüge aus dem 18.Jahr- hundert, einer von 1736 vorhanden, in Rechnitz Kannen von 1753 und 1765, zwei wurden 1813 ge- widmet, in Pinkafeld haben sich zwei gleiche ba- rocke Weinkannen erhalten, eine Meßweinkanne der evangelischen Kirche von. Stadtschlaining trägt die Jahreszahl 1783, ebenso ein Zinnkrug in Markt Allhau, in Fiotenturm und Großpetersdorf werden Krüge und Kannen genannt. Daneben exi- stieren Taufgarnituren, meist mit Taufschüsseln im Durchmesser von etwas über 30 cm und einem an die 20 cm hohen Kännchen, Opferschüsseln oder Opferteller aus Zinn von etwas kleinerem Durchmesser. Leuchter u.a. Älteste Beispiele von gravierten Metallsärgen ge- 'uliz.iläMARüARl'l.'E.C ', " W: Pßß Z i" .....i.c.„.. gzrzpäßümwmi" axrsßfxzimizsähiw "MMMM M 28 Oberösierreichischer ('?) Zinngießer, Taufbecken mit resia, die erste Gemahlin Leopolds l.. signiert und da- Zinnrelieis, 1569, Steyr, Siadlpiarrkirche tiert 1673 (Kupierstich von Johann Martin Lerch), 29 Osierreichischer Zinngießer, Epitaph des Veii Fürst, Wien, Kapuzinergruft 1515, Elsensiadi, Domkirche 31 Wiener Zinngießer nach Modell von Tobias Kracker, 30 Lothar 50m (Wien). Sarg für Kaiserin Margareia The- Sarg für Kaiser Leopold l.. 1705. Wien. Kapuzinergrufi 31 27