Ierrechnung mit derGoldenen Lampe eindeutig or. daB es schon vor dern April 1815 Kommis- sgeschäfte mit dieser Handlung gegeben hat. muß also den Umfang des Kothgasser-Oeuvre 820 etwas höher ansetzen. als es die Ziffern des chreibebüchleins "Nürnberger Handlung zur lenen Lampe" andeuten, en mit dem Namen --Hablischech-r betitelten chreibebüchlein werden nun ca. 10.000 Teilar- H"! des Kothgasser verrechnet und honoriert, In chen Fällen mögen diese Teilarbeiten am glei- l Glas ausgeführt worden sein, so daß diese Zif- .ein präziser Hinweis auf den Prcdukticnsum- ist. Immerhin ist es interessant, festzuhalten. (othgasserzwischen 1820 und 1823 fürca. 1430 zhriftungen. aber bloß für 360 Bemalungen ent- t wird. 1823-1826 ist das Verhältnis zwischen :hriftung und Bemalung 1300700, und zwi- in 1826 und ca. 1830 halten sich Beschriftungen ) und Bemalungen (520) etwa die Waage. ' nicht nur diese sachliche Arbeitsteilung be- t die organisierte Zusammenarbeit im Rahmen r größeren Arbeitsgemeinschaft. Vielmehr fin- wir in den drei Hablischech-Buchlein Eintra- gen. die die Mitarbeit auch anderer Porzellan- maler der Wiener Manufaktur dokumentieren: Es sind in erster Linie der bedeutendste Landschafts- maler Jakob Schufried - von dem ein eigenes glas- bezogenes Einschreibebüchlein im Kothgasser- Nachlaß gefunden wurde-. ferner die Blumenmaler Felix Fratelli und Andreas Peil sowiederbedeutende Figurenmaler Georg Lamprecht. Aber auch der an- dere überragende Landschaftsmaler der Manufak- tur: Franz Sartory. hatsich in der Glasbemalung ver- sucht. Von Sartory signierte Becher finden sich in Privatsammlungen, aberauch im Tiroler Landesmu- seum. Kothgasser selbst und alle diese hier aufge- zählten Künstler waren bewährte Porzellanmaler der Manufaktur. die seit der Faillite von Dupaquier als Staatsbetrieb recht straff organisiert war. Sie wa- ren im heutigen Sinn pragmatisierte. pensionsbe- rechtigte Staatsbeamte. Anzunehmen. daß all diese Künstler außerhalb der Manufaktur Tausende von Gläsern dekorieren durften. hieße. das innerhalb der Manufaktur herrschende System eines Staatsbe- triebes verkennen. Ein einziges Mal wurde Kothgas- ser eine Dispens erteilt: Das war am 20. Mai 1816. . ß auf einige Monate, bei seiner Glasmalerei zu Hausen. Vielmehr kann man sich vorstellen, daß sich die Ma- nulaktur die Erfahrungen Kcthgassers in seiner Hausmalerperiode bis ca. 1820 zunutzen machte und eine Nebenlinie zur Porzellanerzeugung orga- nisierte. in der Kothgasser eine wichtige Funktion. vielleicht eine beaufsichtigende. eingeräumt wurde. Kothgasser. der Erbe der beiden Mohns, verfügte über alle farb- und brandtechnischen Erfahrungen der Transparentmalerei. während er als Land- schafts-. Figuren- oder Blumenmaler von verschie- denen Kollegen innerhalb der Manufaktursicherlich übertroffen wurde. Eintragungen in den Habli- schech-Büchlein. die Kothgasser für brandtechni- sche Verbesserungen an Gläsern kreditieren. wei- sen in diese Richtung. Unanfechtbare Bestätigung für diese Konklusionen könnte die Identifizierung der Person Hablischechs. des Rechnungsführers der gleichnamigen Ein- schreibebüchlein. liefern. Es lag nahe, diesen Habli- schech im Personalbereich der Wiener Porzellan- manufaktur zu suchen. Leider blieben bis jetzt alle Nachforschungen in den Personalständen erfolg- los. Nach Erscheinen meiner Veröffentlichungen erhielt ich jedoch einen Hinweis. der vielleicht doch zur Bestätigung meiner Annahme führen könnte. Demnach war in Wien zwischen 1830 und 1850 ein 29