Tcr tiliiitic ßiir Rniiermanönec im... -.i- wem" r- von Karl Arnold (1920). Während das obere ein rauschendes Fest zeigt, auf dem ge- ammt. geprallt und getanzt wird. sieht man auf unteren eine verarmte und hungernde Familie rern kärglichen Zimmer sitzen. - Am Berliner andorfplatz war 1927 die Piscator-Bühne mit der ifführung des Dramas "Hoppla, wir lebenle von er eröffnet worden. Ernst Toller (1893-1 939) war t als Mitglied der Münchner Räteregierung zu Jahren Festung verurteilt worden. Seine revolu- ären expressionistischen Stücke erregten in den "tziger Jahren großes Aufsehen, Karl Arnold ka- rte die snobistische Einstellung einer reichen stbeflissenen Oberschicht. die aus sicherer Ent- urig gerne i-Revolutione zur Unterhaltung kon- iert: --'n guter Logenplatz und die Revolution 1er Bühne. da sag' ick blos' vive la republiquele trnold, "Hoppla, wir lebenle, 1927) "Simple stand den Bemühungen der Regierung ätabilität und Sicherheit durchaus anerkennend enüber. aber das parlamentarische System der ublik in der Form des Parteienstaats gefiel ihm wicht. Seiner Meinung nach lochten hier Einzel- ipen einen bedingungslosen Kampf um ihre je- igen Interessen aufdem Rücken der Demokratie auf Kosten des Volks. Der Vielparteienstaat war Gegenteil der erhofften nationalen Einheit. lm nple wardieAngstvorden "Linken-- noch immer it gewichen. Gegen die Nationalsozialisten pfte er zwar heftigst. unterschätzte sie aber in ischer Weise, da er sie nur ständig restlos ver- ttete und lächerlich machte. Die Karikatur im nple dieserZeit macht deutlich, wo erdie eigent- e Gefahr für den Fortbestand der Republik wit- a: im Zusammengehen nationalkonservativer ite mit "Extrem-Rechten. Eine Parallele wurde struiert zur Vorkriegszeit. Auch damals brachte Ehe zwischen den wirtschaftlichen Interessen Großbürgertums mit der Machtelite der Monar- 10 11 12 12 Qnnnmxtaeou-llln on-sumiunmupitimuuemuquu-uuuauun-p. Olaf Gulbransson. nDer blinde Zar-r (1905). Druckfar- ben: Ftol, Violett. Simpl: Jg. 9. Nr. 48, S. 471. Titelseite. Die Karikatur zeigt Nikolaus ll. Alexandrciwitsch (1868-1918) Olaf Gulbransson, y-Kaisermanoven- (1909) e "Seine Majestät erklären dem Prinzen Ludwig von Bayern die feindlichen Stellungem. Original 35,5x25,5 crn. Tu- sche. Pinsel. Feder. Blei- und Farbstift; Farbe: Grün; bez.u.re. -OLAF Gw Prien, Privatbesitz. Simpl; Jg, 14. Nr. 25, S. 424, ganzseitig; Druckfarben: Blau, Grün Karl Arnold. "Genug der Revolutionen! Zurück zum Bürgertuml- (1925). Original 27,5x22,5 cm, Tusche. Feder, Aquarell; Farben- Grün, Blau, Gelb, Rosa, Braun; bez.u.re. -KA 25i. München. Stadtische Galerie im Len- bachhaus (lnv. Nr. Arnold 1970) Simpl.. Jg. 30, Nr. 31, S. 437, Titelseite. Druckfarben. Violett, Orange, Braun UCIQOQT hnupnq äiivtPLiclssilltÜs ' "bwk wIM-Cl-wi es 06'34- '23; 11 chie den katastrophalen Niederbruch, Der nSimple sah, daB die Demokratie ausgehöhlt wurde von poli- tischen Hasardeuren, Demagogen und skrupellosen Schiebern. Als das 1. Heft des 36. Jahrgangsam 1. April 1933 er- schien. trug es eine grüne Banderole. auf der die Aufhebung des zeitweiligen Verbots der Zeitschrift zu lesen stand. Der r-Simplicissimusr- war im weite- sten Sinn des Wortes gleichgeschaltet. Redaktion und Verlag hatten der nationalsozialistischen Re- gierung i-loyales Verhalten in bindender Form-r zu- gesichert. Die rote bissige nSimpl-Doggee lag fest an der Kette, sie hatte alleZähne verloren. siewar ei- gentlich schon längst gestorben. Der "Simple wurde sogarzum Aushängeschild des Nazi-Regimes;1944 verhinderte Papiermangel das weitere Erscheinen: harmlose unpolitische Witzchen und Propaganda- blätter für Hitler waren das Ende. -Von der ver- schleierten Kritik, die in den dreißiger Jahren man- che deutsche Zeitung und Zeitschrift noch wagte, war im tSimplr wenig zu spüren." (Golo Mann). Anachronistische Wiederbelebungsversuche in Sa- chen iSimplicissimus- nach dem Zweiten Weltkrieg scheiterten. Anmerkungen 1-5 - Frank Wedektnd ini helltgen Land Letzte stmprie 11990) 1 Fluprethl Konrad. Politische Zielsetzungen und Selbstverstandnis des "StmpllCISSlfTlUS in Ausstellungskalalog rslmplicCisimusa Eine seiiiiscne zeitsenritt Miinenen lawtsiw. Miinehen 1977, s 90. l ebd.. s 91 ' ebd., s 92 5 elJd . S a3 Der eiilscnitirireicrie. seiir interessante und gut dokumentierte Aul- saitz von niipiecnt Konrad behandelt das gestellte Trierne engagiert und vorbildlich. e Im Katalog ftnden SICH BUCH weilertiinrende bihllu- graphische Angaben ziirn "SlmpllClSSlmtJS". Ü Anschrift des Autors: Dr. Gerd-Dieter Stein Assistent am Institut fur Germanistik der Universltat Salzburg A-5020 Salzburg. Schleinlackenstr 26